(Lupo) Die privaten „Seenotretter“ im Mittelmeer stehen sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand und kämpfen mit allen Mitteln um den Fortbestand ihres umstrittenen Geschäftsmodells. Nachdem die EU ihre verkappten Rettungsaktivitäten im Mittelmeer eingestellt hat und sich nur noch auf Beobachtungsflüge beschränkt, sind die NGOs faktisch der stillschweigenden Legitimation und des Segens der EU beraubt.
Ein wertloses und widersprüchliches Lob kam zwar noch von Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos, der aber neben salbungsvollen Worten für die NGOs vor allem zum Ausdruck brachte, die NGOs dürften nicht das Geschäftsmodell der Flüchtlingsschlepper aufrechterhalten. Ob die einsame Unterstützung seitens der Gutmenschen-Organisation UNHCR ausreicht, die NGOs dauerhaft zu etablieren, steht zu bezweifeln. Die Anti-Stimmung in den Leserforen der Medien, soweit diese zugelassen wird, zeichnet eindeutig ein prekäres Stimmungsbild gegen die NGOs. So unter Druck geraten, reagieren deutsche „Seenotretter“ auf ihren Webseiten immer hektischer und panischer.
50.000 Euro Kirchensteuer von Kard. Marx sprichwörtlich vor Tripolis versenkt
Beispiel ist das derzeit im Mittelmeer einzig aktive deutsche Schiff Alan Kurdi von der Regensburger NGO Sea-Eye. Nachdem die Kurdi kürzlich bei ihrer dreiwöchigen Frühjahrmission 50.000 Euro Kirchensteuer des Münchener Kardinals Reinhard Marx sprichwörtlich vor Tripolis versenkt hatte – die Aktion verlief mangels Geflüchteten-Masse und schlechtwetterbedingt ergebnislos – erholten sich die Hobby-Retter erstmal auf der Urlaubsinsel Mallorca vom Schlag ins Wasser. Mehrere Tage am Ballermann reichten aus, um wieder in See zu stechen. Momentan dümpeln sie bei schwachen Winden vor der libyschen Hauptstadt.
Die Sea-Eye bestreitet vehement, in irgendeiner Form mit Schleusern zu kooperieren. Aber jeder fluchtbereite Smartphonebesitzer mit einer kostenlosen Schiffsfinder-App am Strand kann die „Retter“ hinterm Horizont einscannen und seinen Kurs absetzen. Punktlandung ist so gut wie sicher. Die Schleuser zum NGO-Shuttle helfen dabei gern weiter – gegen jede Menge Cash, versteht sich. Und so rechtsverachtend reagierte Sea-Eye beim ersten Flüchtlings-Hijacking im Mittelmeer:
Rechtsverachtende Aktionen von Sea-Eye
– Die Kaperung des palauischen Tankers El Hiblu 1 durch „Ertrinkene“, die sich nach ihrer Rettung als gewaltbereite Piraten entpuppten und eine Kursänderung nach Europa erzwangen, wird von Sea-eye als Akt der Piraterie bestritten und von Sprecher Gorden Isler wie folgt kommentiert: „Diese Geretteten haben die Hölle hinter sich und stehen nun wenigen überforderten und unvorbereiteten Besatzungsmitgliedern eines Frachtschiffes gegenüber, die ihnen zu erklären haben, dass sie genau an jenen Ort zurückgebracht werden, den sie unter Einsatz ihres Lebens zu entkommen versuchten“. Kein Wort davon, dass die Haupttäter nun mit langen Freiheitsstrafen rechnen müssen. Sea-Eye-Chef Gorden Isler ist stattdessen empört. Für ihn ist Aussage der Piraterie von Italiens Innenminister Salvini „im gesamten Diskurs die absolute Spitze der Entmenschlichung und Entmoralisierung.“
– Die Crew der Alan Kurdi mischte sich ungefragt und unerwünscht in die Aktion der beauftragten El Hiblu 1 ein. Überall von den zuständigen Stellen abgewiesen, legte sich die Alan Kurdi sogar mit den professionellen deutschen Seenotrettern in Bremen an. Der Kurdi-Kapitän hatte die deutsche Seenotleitstelle in Bremen kontaktiert, um Unterstützung zu erbitten und wurde enttäuscht. Die Beschwerde, warum die Seenotretter nicht auf seine Email geantwortet hatten, wurde von der Bremer Leitstelle sachlich-kurz quittiert: „Was hätten wir denn schreiben sollen?“ So habe man die Email von der „Alan Kurdi“ zwar erhalten, aber man hätte schließlich auch nur bei den anderen Seenotleitstellen angerufen und sich erkundigen können. Versuche, bei früheren Seenotfällen helfen zu wollen, seien aber erfolglos verlaufen. Schließlich habe man in Rom und Malta ebenfalls nur ausweichende Antworten erhalten oder in Tripolis niemanden erreicht.
– Zur Maßlosigkeit von Sea-Eye gehört die Behauptung, die Ala Kurdi habe den „eindeutigen Auftrag, auch die Menschenrechte jener Menschen zu schützen, die keinen europäischen Pass bei sich tragen“. Wer dieses Mandat verliehen haben soll, darüber gibt es keine Aufklärung. Dafür ist sich Sey-Eye sicher: Die „Bundesflagge schützt das letzte verbliebene Schiff einer Hilfsorganisation“.
Was ist den privaten NGOs wirklich wichtig?
Als solches operiert die Alan Kurdi demnach bis auf weiteres konkurrenzlos vor der libyschen Küste und müsste eigentlich jeden Tag von „Schiffbrüchigen“ überrollt werden, folgt man dem von ihr betriebenen Alarmismus einer nicht nachlassenden Flut von Bootsflüchtlingen aus Richtung libyscher Küste. Doch just zu diesem Zeitpunkt rudert Sea-Eye neuerdings zurück: „Ob die Alan Kurdi tatsächlich Menschen helfen wird können, ist ungewiss“, heißt es nun kleinlaut. Zu groß sei das Einsatzgebiet.
Und der seerechtlich ohnehin zuständigen libyschen Küstenwache will die Kurdi „Menschen ohne europäischen Pass“ nicht anvertrauen. Da darf man fragen, was den privaten NGOs wichtiger ist: die Schlauchboot-People durch die Küstenwache lebend nach Libyen zurückzubringen oder sie ihrem Schicksal zu überlassen?
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