„Franziskus neigt dazu, zuerst auf die eigene Kirche einzuschlagen“: David Berger im Interview

Zum ersten Mal hat der Vatikan eine Konferenz einberufen, um die Fälle von Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen aufzuarbeiten. Liegt das Problem im Katholizismus begründet? Wir haben uns mit Dr. David Berger, einem Theologen und früheren Mitarbeiter des Heiligen Stuhls unterhalten.

Compact: Papst Franziskus hat in seiner Erklärung Ende Februar sexuellen Missbrauch in der Kirche als „noch schwerwiegender und skandalöser“ als in anderen Teilen der Gesellschaft bezeichnet, weil dieser „im Gegensatz zu ihrer moralischen Autorität und ihrer ethischen Glaubwürdigkeit“ stehe. Stimmt das?

David Berger: Für mich stellt sich die Frage, ob es überhaupt angemessen ist, das zu sagen.

Compact: Warum?

David Berger: Ein Schulleiter hat genauso moralische Ansprüche. Ich bin nicht der Meinung, dass Kindesmissbrauch in einem Internat wie der Odenwaldschule oder an einer anderen nichtkirchlichen Institution weniger schlimm ist. Ja er kann in familiären Verhältnissen ausgeübt, für das Opfer noch schwerwiegender Folgen haben. Aber Papst Franziskus neigt dazu, zuerst auf die katholische Kirche und seine eigenen Leute einzuschlagen.

Das ganze Interview kann man hier kostenpflichtig lesen:

COMPACT MAGAZIN