Kevork Almassian: Wie Flüchtlinge von der ARD dämonisiert werden, wenn sie weder Muslime noch Merkel-Fans sind

Kevork Almassian: Syrer, Christ, kein Messer dabei - solche Flüchtlinge passen der ARD so gar nicht (c) Screenshot Youtube

(David Berger) Das ARD-Politmagazin „Kontraste“ versuchte am Donnerstagabend der AfD Ausländerfeindlichkeit nachzuweisen. Als bizarren Beweis für das Vorurteil führte man ins Feld, dass der AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier einen anerkannten Flüchtling aus Syrien in seinem Bundestagsbüro beschäftigt. Kevork Almassian sei ein Assad-Propagandist und illegal nach Deutschland eingereist, behauptet das Magazin, das sonst eher die Devise vertritt: „Kein Mensch ist illegal“. Ich habe mit Frohnmeier gestern nach der Ausstrahlung des Berichts gesprochen.

PP: Herr Frohnmaier, es sieht so aus, als hätte sich das ARD-Politmagazin „Kontraste“ und die Newsplattform t-online fest auf Sie eingeschossen. Aktuell steht Kevork Almassian im Fadenkreuz, ein christlicher Syrer armenischer Herkunft, der Ihre Social Media-Arbeit macht. Ihm wirft man vor, er sei ein Assad-Propagandist und illegal nach Deutschland gekommen. Wie finden Sie nur solche Leute?

Markus Frohnmaier: Kevork Almassian ist ein anerkannter Flüchtling, also legal in Deutschland. Er leistet in meinem Team exzellente Arbeit. Mit seinem außereuropäischen Blickwinkel bringt er ein wichtiges Element in die Arbeit meines Büros. Und im Gegensatz zu einigen Abgeordnetenkollegen der Altparteien mische ich mich nicht in die Freizeit meiner Mitarbeiter ein. Dass er ein „Assad-Propagandist“ sein soll, kann nur „Merkel-Propagandisten“ einfallen. Kevork ist ein leidenschaftlicher syrischer Patriot. Mich wundert es nicht, wenn das den linksgrünen Deutschlandabschaffern bitter aufstößt.

Kevork ist ein „Käpsele“, er ist in Aleppo in Nordsyrien aufgewachsen. Zum Studium der internationalen Beziehungen ging er nach Beirut und Paris, war Jahrgangsbester. Ohne den Krieg wäre er heute mit Sicherheit bereits ein Anwärter auf einen Universitätslehrstuhl in seiner Heimat. Seine Familie wurde nach Ausbruch des Konfliktes in Syrien Opfer islamistischer Gewalt. Unsere Partei hat sich immer für die Aufnahme verfolgter Christen ausgesprochen. Deshalb kann ich nichts Außergewöhnliches darin erkennen, dass ich einen Flüchtling beschäftige, der uns mit seinen Kenntnissen helfen und gleichzeitig Parlamentserfahrung für die Rückkehr in seine Heimat sammeln will.

(Foto oben: Almassian zeigt sich auf Fotos mit Frohnmeier gut integriert – offensichtlich zu viel deutsche Kultur für „Kontraste“ © Screenshot YT)

PP: Warum, glauben Sie, haben sich die Medien gerade Sie herausgepickt? 

Markus Frohnmaier: Ich pflege einen unkonventionellen Politik-Stil, mit dem man auch aneckt. Das stört mich nicht. Auch mein Büro mag daher für viele „unkonventionell“ besetzt sein. Dafür können sich die Ergebnisse sehen lassen. Wir treten stark in der Ausschussarbeit auf, stellen punktgenaue Anfragen und Anträge, von denen es wiederum viele in die Medien schaffen. Ich bin kein Abgeordneter, der vor der Basis den Oberpatrioten gibt und in der Hauptstadt vor den Ministern kuscht.

So wie ich mich in Baden-Württemberg gebe, so agiere ich auch im Bundestag: angriffslustig und ohne falschen Respekt vor den Positionen der Altparteien. Der Entwicklungshilfeminister und ich sind keine Freunde, ich habe seine Fehler gnadenlos offen gelegt: das unter den Tisch gefallene Entwicklungsinvestitionsgesetz, das unentschlossene Strategiepapier 2030. Die deutschen Mainstream-Medien wollen aber möglichst die Arbeit der AfD ignorieren. Deren „AfD-Wunsch-Abgeordneter“ ist einer, der wenig macht und nach der Legislaturperiode wieder sanft entschwindet. Genau den Gefallen werde ich den Medien nicht tun. Ich habe noch viel vor.

PP: Zurück zu Almassian: Ist es denn kein Problem für Sie, dass er über ein sicheres Drittland eingereist ist? 

Markus Frohnmaier: Die richtige Anwendung der Drittstaatenregelung ist Aufgabe der Behörden. Ich als Arbeitgeber führe ja nicht das Asylverfahren durch, sondern ich muss mich darauf verlassen können, dass die Verwaltung korrekt arbeitet. Aber ein anderer Umstand ist viel interessanter: Wir müssen uns offenbar den 28. Februar 2019 rot in unserem Kalender ankreuzen. Das ist nämlich der Tag, an dem sich deutsche Mainstream-Medien das allererste Mal für die genaue Route eines Flüchtlings nach Deutschland interessierten.

Plötzlich ist der „Wir schaffen das“-Tumult, die Willkommensklatscherei und Teddybärschmeißerei vergessen. Und warum? Weil ein Flüchtling die „falsche Meinung“ hat. Die Mainstream-Journalisten interessieren sich nicht für die Wege jener Flüchtlinge, die auf der Kölner Domplatte Frauen sexuell nötigen und bedrängen. Daher kann ich dieses plötzliche Interesse an dieser Frage bei Kevork überhaupt nicht nachvollziehen. Zudem ist er durch die Behörden ordentlich anerkannt und damit legal hier.

Kevork und seine Familie sind nachgewiesenermaßen als Christen religiös verfolgt. Das macht diese Angriffe der Mainstream-Journalisten umso schäbiger. Hunderttausende Migranten strömen illegal in unser Land, darunter Schwerstkriminelle, Vergewaltiger, Drogendealer und politische und religiöse Extremisten. Für t-online und Kontraste offensichtlich kein Problem. Das ist Zynismus pur.

PP: Ist Almassian eigentlich mit allem einverstanden, was Sie öffentlich sagen?

Markus Frohnmaier: Natürlich nicht. Das muss er auch nicht. Ebenso wenig muss ich mit allem einverstanden sein, was er öffentlich sagt. Aber nochmal: Ich bin kein Gedanken- und Meinungskontrolleur. Mein Büro ist ein Ort der offenen Debatte; es wird bei uns mit Sicherheit leidenschaftlicher diskutiert als in den Redaktionen der Mainstream-Medien.

PP: Wir danken Ihnen ganz herzlich für das Gespräch!

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