Dienstag, 23. April 2024

Antisemitisch: Wegen welcher Aussagen wurde David Berger als Männer-Chefredakteur entlassen?

Vor genau vier Jahren ging David Bergers Entlassung als „Männer“-Chefredakteur durch die großen Medien der Republik. Nicht zuletzt aus diesem Vorgang erwuchs die PP-Gründung. Gerade jetzt lohnt sich ein Blick zurück: PP ist erfolgreich wie nie zuvor, und neben „Männer“ hat auch das zweite damals involvierte Mainstream-Medium inzwischen kleinlaut eine Bankrotterklärung abgegeben. Ein Gastbeitrag von Christian van Richthoven

Grund für die Entlassung David Bergers war Ende Januar 2015 angeblich, dass dieser im „Männer“-Kanal der deutschsprachigen Ausgabe der Huffington Post einen aus Sicht der politisch korrekten Meinungswächter „antisemitischen“ und „den Holocaust relativierenden“ Artikel veröffentlicht hatte. Auf dieser Basis wird dann dem Chefredakteur von PP regelmäßig Antisemitismus vorgeworfen.

Den Wortlaut dieser angeblichen „politischen Brandstiftung“  veröffentlicht PP heute erneut, direkt unter diesem Bericht. Antisemitismus? Holocaust-Relativierung? Suchen Sie selbst, fällen Sie Ihr Urteil!

Spuren verwischen, um seine Lügen nicht eingestehen zu müssen

Von der Huffington Post wurde der Artikel auf Wunsch der damaligen Chefs von Berger, Michael Taubenheim und Frank Zahn, dessen Leben vor einigen Jahren ein tragisches Ende nahm, sofort entfernt. Weil sie, die Mainstream-Medien von der ARD bis zur Süddeutschen Zeitung somit nicht mehr authentisch nachprüfen konnten, wie es sich tatsächlich verhielt, schlossen sie sich kurzerhand den Formulierungen der „Männer“-Herausgeber an. Sprich: David Berger als Chefredakteur und Daniel Krause als Autor des Artikels hätten „antisemitisch den Holocaust verharmlost.“

Schon wenige Tage später ruderten diese Medien teils kleinlaut zurück. Die „taz“-Redaktion distanzierte sich beispielsweise vom ihrem „bergerphoben“ Autoren Jan Feddersen und dessen Artikel durch den noch heute online zu lesenden Nachtrag:

„In einer früheren Version des Textes hieß es, Daniel Krause sei Autor der Huffington Post und habe dort den Holocaust relativiert und verharmlost. Beides ist unwahr: Krauses Beitrag wurde von Berger weitergeleitet, in diesem ging es um „Islamismus und die queere Szene“. Wir bitten, diese Fehler zu entschuldigen.“

Um dann anlässlich des WDR5-Interviews mit einer nicht zu überbietenden Schamlosigkeit die gleiche Lüge erneut zu veröffentlichen.

WDR, nicht Berger verbreitete Krauses Aussagen über den Holocaust

Sofern sich Daniel Krause jemals über den Holocaust geäußert hatte, so war dieses niemals bei „Männer“ , in der „Huffington Post“ oder einem anderen Kanal, für den David Berger verantwortlich gezeichnet hatte, geschehen, sondern allenfalls im WDR. In einem Interview mit dem Kölner Sender hatte der radikale Tierschütter Krause seine Gefühlslage zu Ausschwitz bekundet: „Alle 20 Minuten sterben sechs Millionen Tiere. Das geht mir emotional viel näher“.

Man mag zu dieser Aussage stehen wie man will*.

Was politisch korrekte Laien wie Jan Feddersen noch als „strafbare“ Äußerungen einstuften, wurde von der Staatsanwaltschaft wenig später im Sinne der Meinungsfreiheit verteidigt:

Laut der Justizbehörde habe Krause lediglich seine emotionale Betroffenheit vergleichend dargestellt, jedoch keine verharmlosenden Aussagen über den Holocaust als solchen gemacht. Anklage wurde nicht erhoben, Krause wurde von allen Vorwürfen freigesprochen.

Der Beschluss der Staatsanwaltschaft liegt PP vor und wir publizieren ihn hier (Foto links).

PP hat sowohl das „Männer“-Magazin als auch die HuffPost überlebt

Inzwischen ist das „Männer“-Magazin, das zuletzt vor allem von der Angst getrieben war, als „islamophob“ oder zu wenig linksradikal zu gelten, nach 30 Jahren vom Markt verschwunden. Dessen letzter, ansonsten eher farbloser Chefredakteur, der nach David Berger seine große Chance im Dienste politischer Korrektheit witterte, verdingt sich unter anderem als Gelegenheitszulieferer für die Bild-Zeitung.

Und die neueste Entwicklung: Auch die Huffington Post hat angekündigt, dass ihre deutschsprachige Ausgabe in Kürze vom Markt verschwindet. David Berger erzielt mit PP deutlich mehr Reichweite als mit allen anderen Medien zuvor. Gerade eben wurde ihm von einem Medienwissenschaftler bestätigt, dass sein Einmann-Betrieb genauso viele Leser erreicht wie die taz.

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[Auch diese vom WDR verbreitete Aussage dokumentiert hier PP nur. Die Redaktion von PP, deren Einstellung zum Antisemitismus und Antiisraelismus eindeutig ist, hält sie für dumm und würde sie nie erstveröffentlichen um solchen Thesen kein Podium zu bieten]

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Hier nun der damals von Daniel Krause verfasste und von David Berger veröffentliche Artikel im Wortlaut:

Der Islamismus und die Schwulenszene – Ein provokativer Essay von Daniel Krause

Die in der deutschen Schwulenszene geführte Islamdebatte ist in den vergangenen Monaten nicht nur auf die schiefe Bahn, sondern in eine verhängnisvolle Sackgasse geraten. Ausschlaggebend war und ist, dass zahlreiche Meinungsführer systematische und sorgfältige Problemanalysen kaum anstreben und Energie stattdessen vorrangig im Kampf um „politisch korrekte“ Tabuzonen fließen lassen. Dieses mündet in stereotypen Diffamierungsritualen einer aggressiven und in Teilen der schwulen Medien hochgerüsteten Lobby, die immer dann auf den Plan tritt, wenn sich einzelne Tabuverletzer – wie zuletzt David Berger – dem verordneten Meinungsdiktat widersetzen und missliebige Kritik artikulieren.

Diese Prozesse erlebt man freilich auch über die Schwulenszene hinaus: Als Hauptakteure dieser „Islamlobby“ treten nicht nur die Verbände und Organisationen der orthodoxen und islamistischen Muslime in Deutschland auf, sondern auch staatstragende politische Kräfte innerhalb von linken und grünen Parteien, für die Religions- und somit auch Islamkritik eigentlich zur Essenz ihrer Identität gehört, die sich jedoch –  teils aus Naivität, teils aus Wahlkalkül, als „nützlicher Idiot“ der teils sexistischen, homophoben und insgesamt verfassungsbedenklichen muslimischen Strömungen einspannen lassen. Innerhalb der Schwulenszene hat sich die „Deutsche Aidshilfe“ in den letzten Wochen als ein solch „nützlicher Idiot“ auf peinlichste Weise entblößt.

Die Anfälligkeit der „Deutschen Aidshilfe“ sowie manch weiterer Teile der Schwulenszene dafür, sich derartig naiv instrumentalisieren zu lassen, dürfte auch von den teils traumatisierenden Erfahrungen herrühren, die viele Homosexuelle der älteren Generation in Deutschland zu Jugendzeiten – unbestreitbar – mit christlicher Homophobie gemacht haben. Besagte ältere Homosexuelle sind es, welche die Lesben- und Schwulenbewegung in Deutschland institutionalisiert haben und deren politische  Einstellungen die politische Ausrichtung der geschaffenen Institutionen und Medien dominieren. Ihre zumeist untherapierten Jugendleiden kanalisieren sich fortwährend im lebenslangen Kampf gegen jegliche christliche Einflüsse sowie gegen alles, was gesellschaftlich als „christlich-konservativ“ riecht. Weil Letzteres ironischerweise – aufgrund von Assoziationen z.B. mit „AfD“ und „Pegida“ – insbesondere  auch auf Islamkritik zutrifft, werfen sich jene Schwulen allzu naiv auf die Seite des Islam. Frei nach dem sträflichst-naiven Motto: Der Feind meiner Feinde ist mein Freund.

Umso perfider ist es, wie ein Autor von „Queer.de“ im vergangenen Monat ausgerechnet David Berger zwischen den Zeilen vorwarf, nur aus „Rachegefühlen“ neben dem Islam gelegentlich auch noch das Christentum zu kritisieren. In Wahrheit lässt sich feststellen: David Berger verkörpert das – leider noch zu seltene – positive Beispiel dafür, wie ein schwuler Mann trotz jahrelanger Erfahrung christlich-homophober Einschüchterungen dennoch nicht die Empathie dafür verloren hat, dass es muslimischen Homosexuellen angesichts verbreiteter Praktiken von Zwangsheirat bis hin Ehrenmorden weitaus schlechter geht als heutzutage ihren christlichen bzw. atheistischen Pendanten.

Zunehmend sind zwar auch islamkritische Einstellungen innerhalb der Schwulenszene weit verbreitet, werden inzwischen vermutlich sogar von einer Mehrheit der Homosexuellen in Deutschland vertreten. Die zahlreichen, oftmals aus einer gesunden Kombination aus Lebenserfahrungen und systematischer Betrachtungen erwachsenen Solidaritätsbekundungen mit David Berger belegen dieses. Das wiederum veranlasst die neofeudalen „korrekt-schwulen“ Sprachrohre dazu, in einer kalte Bürgerkriegsstimmung zwischen den mehrheitlichen, aber in ihren Artikulationsmöglichkeiten (noch) Benachteiligten Islamkritikern und den eigenen minoritären, aber öffentlich überrepräsentierten eigenen naiv-islamfreundlichen Positionen einzuschwenken.

So lässt sich zusammenfassend folgende duale Leitideologie ausmachen:

1)    Die immer penetranter werdende Verbreitung eines verharmlosenden Bildes über die – für Homosexuelle vermeintlich „harmlose“ – Religion des Islams – in Kombination mit

2)    der Diffamierung, Beleidigung und Irrationalisierung bis hin zur Pathologisierung islamkritischer Positionen, wobei die von der „Deutschen Aidshilfe“ gegen David Berger losgetretene Kampagne einen vorläufigen Höhepunkt darstellt.

Bislang kaum aufgedeckt und kaum thematisiert ist der projektive Abwehrmechanismus, der dem Islamophobie-Vorwurf zugrunde liegt. Mit dessen Hilfe soll nämlich nicht zuletzt von dem eigentlichen zentralen Sachverhalt abgelenkt werden, dass der Islam in seiner Herrschaftsideologie geradezu „multi-phobisch“ ausgerichtet ist. Es liegt nämlich im Wesen dieses totalitären islamischen Systems, die Unterwerfung seiner Gläubigen durch irrationale und reale Ängste abzusichern. Im Zentrum dieses autoritär-hierarchischen Unterwerfungssystems steht die ‚theophobische‘ Angst vor Gott bzw. „Allah“ als allmächtiger Überwachungs- und Strafinstanz, hieraus folgend die ‚Sanktionsangst‘, bei Nichtbefolgung der islamischen Gesetze von den ‚geschichteten‘ Autoritäten der Umma zur Rechenschaft gezogen zu werden sowie schließlich die Angst vor „Ehrverlust“, wenn die traditionelle Normativität nach außen hin sichtbar verletzt wird. Die gesamte Moderne mit ihren vielfältigen posttraditionellen Verunsicherungen und Offenheiten – auch der Option homosexueller Lebensweisen – stellt damit für den islamisch gebeugten, d.h. dysfunktional sozialisierten Menschen ein identitätsbedrohendes Feindbild dar.

Gemäß der „Haltet-den-Dieb-Methode“, wonach nicht der Verursacher, sondern der Überbringer der Nachricht – in diesem Fall der Nachricht vom „multi-phobischen“ System ‚Islam‘ – der eigentliche Übeltäter sei, haben sich nun also die „Deutsche Aidshilfe“ sowie weitere Teile der schwulen Meinungsführerschaft gegen David Berger entrüstet. Ob die „Basis“ der Homosexuellenszene dieser Kampagne tatsächlich wie Lemminge blind folgen wird, ist – glücklicherweise – noch keineswegs ausgemacht.

Auf dem MÄNNER-Blog publizierte Kommentare geben weder automatisch die Meinung der Huffington Post noch die der MÄNNER-Redaktion wieder.“

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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