Dienstag, 19. März 2024

Charlotte Knobloch nennt AfD „Nazipartei“

(David Berger) Mit ihren unbedachten Nazivergleichen relativiert die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, indirekt den Holocaust. Vor diesem Hintergrund schadet sie den Juden in Deutschland enorm, ist nicht länger als Präsidentin tragbar und sollte möglichst rasch zurück treten.

Manchmal führt die irrationale Aufregung dazu, dass Menschen Dinge sagen, die sie in einer „normalen“ psychischen Situation nicht sagen würden. Ein Phänomen, das man derzeit bei vielen angesichts der Gründung des Bundesverbandes der Juden in der AfD beobachten kann.

„Knobloch nennt AfD „Nazipartei““

Besonders fällt in diesem Zusammenhang heute die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, auf. Über sie titelt die „Morgenpost“ – ausgehend von einem Interview, das sie dem „Spiegel“ gegeben hat: „Knobloch nennt AfD „Nazipartei““

Sie fühle sich schließlich bei den Erfolgen der AfD an den Aufstieg der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik erinnert: „Wir stehen vor einem Ungetüm“ sagt sie hörbar aechauffiert.

AfD-Programm lasse sich mit den Worten „Juden raus!“ zusammenfassen

Das Programm der AfD lasse sich „mit den Worten: ‚Juden raus‘ zusammenfassen“. Man könne die AfD nicht anders als Nazipartei nennen, so Knobloch, die derzeit noch als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München fungiert.

Die AfD sei antisemitisch und ihr  Programm mache das jüdisches Leben in Deutschland unmöglich. Als Beispiele nannte sie die rituelle Beschneidung und das Schächten von Tieren.

Im Gegensatz zu Knobloch hob der Bundesverband der „Juden in der AfD“ gestern bei seiner Gründung hervor, dass die AfD ist die einzige Partei der Bundesrepublik sei, die muslimischen Judenhass thematisiert, ohne diesen zu verharmlosen.“

Den Grund für den „Hass und die Hetze“, die der „Zentralrat der Juden“ über den „Juden in der AfD“ „ausgegossen“ habe, liege in der Tatsache, dass die jüdischen Gemeinden finanziell vom Staat abhingen. Das ist führe zu einer Art halbfreiwilliger „Unterwerfung“ – ließ man halbentschuldigend wissen.

Frau Knobloch, Sie relativieren den Holocaust!

Liebe Frau Knobloch, ich lasse diese Entschuldigung für Ihre Aussagen nicht gelten. Und dabei geht es mir gar nicht um eine Apologetik der AfD, gegen die man sich durchaus in einer Demokratie auch entscheiden können muss.

Nein, es geht mir darum, dass Sie durch solche Aussagen und Nazi-Vergleiche – ähnlich wie inzwischen viele andere, denen jede Sensibilität für die Geschichte des Judentums abhanden gekommen ist – den Nationalsozialismus und damit indirekt auch den Holocaust verharmlosen.

Mit dieser Relativierung beleidigen sie nicht nur die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, sie beschädigen auch den Zentralrat der Juden, dem sie einst vorstanden, auf ungeheuerliche Weise. Daher sind Sie als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München nicht mehr tragbar. Wenn Sie dem Judentum in Deutschland nicht weiter schaden wollen, treten Sie zurück!

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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