Donnerstag, 21. November 2024

Die stille islamische Eroberung Spaniens

Ein Gastbeitrag von Giulio Meotti (Gatestone)

Die Zeremonie 2003 wurde mit bombastischen Schlagzeilen angekündigt: „Nach mehr als 500 Jahren Wartezeit ist es den spanischen Muslimen endlich gelungen, eine eigene Moschee im Schatten der Alhambra zu errichten, einst das Symbol der islamischen Macht in Europa“. Al Jazeera entsandte ein Team, um über das Ereignis zu berichten: Ein Muezzin kletterte zum Minarett der Großen Moschee von Granada, um die Gläubigen zum ersten Mal seit fünfhundert Jahren zum Gebet aufzurufen.

Von Osama bin Laden bis zum selbsternannten Kalifen Abu Bakr Al Baghdadi haben alle Führer des globalen Dschihad – einschließlich der Terrorzelle, die in Barcelona 17 Menschen getötet hat – Spanien unter den vom Islam zu erobernden Ländern erwähnt. Es gibt aber nicht nur den Dschihad. Es gibt auch „die stille Eroberung„, wie das französische Magazin Valeurs Actuelles schreibt. Die stille Eroberung ist ein langfristiger Versuch, Spanien durch Kulturzentren, Mega-Moscheen, Missionierung, Konversionen und finanzielle Investitionen zu re-islamisieren. Dieser pazifistische Versuch, Unterwerfung zu erwirken, ist seit einiger Zeit im Gange und wurde durch Gelder aus Ländern wie Katar und Saudi-Arabien unterstützt. Nach einem ehemaligen Kommandeur der britischen Streitkräfte im Irak, General Jonathan Shaw, haben insbesondere diese beiden Länder eine „Zeitbombe“ entfacht, indem sie die globale Ausbreitung des radikalen Islam finanzierten.

Die New York Times berichtete 1981 zum ersten Mal, dass

„die Araber, die vor fünfhundert Jahren von kreuzzüglerischen Christen vertrieben wurden, wieder in Spanien sind und ihre Petrodollars für den Kauf von Land einsetzen, das von ihren Vorfahren durch das Schwert erobert worden war“.

Spanien anerkannte seinerzeit nicht einmal den Staat Israel, und die spanische Monarchie besuchte den Saudi-Prinz Fahd regelmäßig, während er sich im Süden Spaniens entspannte. Danach war Kuwait an der Reihe: „In den späten 1980er Jahren, als Spanien boomte, kam Kuwait zum Einkaufen von Unternehmen und für Investitionen“.

Seither haben die arabischen Monarchien Spanien mit riesigen Investitionen ins Visier genommen. Einige emblematische Gebäude in Madrid und Barcelona, ganz zu schweigen von der Costa del Sol, befinden sich heute im Besitz arabischer Investorengruppen, vom Stadion Santiago Bernabeu in Madrid bis zum W Hotel in Barcelona. In Marbella, nur wenige Meter von der King Fahd Moschee entfernt, befindet sich das Alanda Hotel, das Halal-Essen und Dienstleistungen anbietet, um den Ansprüchen der muslimischen Kunden gerecht zu werdFelipe VI,en. 2011 erwarb die International Petroleum Investment Company, die vom Emirat Abu Dhabi kontrolliert wird, Cepsa, das zweitgrößte spanische Unternehmen im Ölsektor.

Im vergangenen Januar besuchte der spanische König Felipe VI. Saudi-Arabien und kündigte an, dass Spanien die Wirtschafts-, Handels- und Investitionsbeziehungen mit dem islamischen Königreich stärken werde. Davor, im Jahr 2012, belohnte Saudi Aramco spanische Unternehmen mit Projekten im Wert von $ 700 Millionen Dollar. Spanien und Katar diskutieren jetzt über die Gründung eines gemeinsamen Investmentfonds in Höhe von 1 Milliarde Dollar, der dem Golfstaat helfen würde, in Lateinamerika zu investieren. Die Medien der Arabischen Emirate bezeichneten Spanien als „Hotspot für Investitionen aus der arabischen Welt“. Nach Katar war der Oman an der Reihe, in den spanischen Markt zu investieren: Der Oman hat gerade beschlossen, bis zu 120 Millionen Dollar in eine Uranmine in Spanien zu investieren, die für omanische Kernkraftwerke genutzt werden soll.

Demografisch gesehen erleben die Muslime in Spanien ein schockierendes Bevölkerungswachstum. 1990 zählten die Muslime im Land 100.000 Menschen. Bis 2010 stieg die Zahl auf 1,5 Millionen. Im Jahr 2017 waren es fast zwei Millionen. Es ist ein Wachstum von 1.900% in 27 Jahren.

Heute gibt es in Spanien 1.400 Moscheen. Nach Angaben des Observatoriums für religiösen Pluralismus in Spanien (eine Initiative des Justizministeriums), „stellt diese Zahl 21% aller Kultstätten für alle in Spanien präsenten Religionen dar“.

Der reichste Geldgeber von Moscheen in Spanien ist Saudi-Arabien. 1985 eröffnete das Königreich Saudi-Arabien mit ausschliesslich eigenem Geld das Islamische Kulturzentrum in Madrid, der größten Moschee Europas, gefolgt vom Islamischen Zentrum Málaga, das die Saudis mit 22 Millionen Euro finanzierten (heute weist die Region Madrid 112 Moscheen und islamische Kulturzentren auf). Wie Gatestones Soeren Kern berichtete, haben die Saudis überall Moscheen gebaut, von Marbella bis Fuengirola.

Auch islamische Schurkenregime wie der Iran haben es geschafft, die spanischen politischen Parteien zu infiltrieren. Einer Untersuchung zufolge gab Teheran Geld an Podemos, der linken Partei, die sich als neuer Anwärter auf der politischen Bühne Spaniens etablierte.

Die Madrider Tageszeitung ABC schreibt, dass 800 Moscheen in Spanien außer Kontrolle geraten seien. Die spanische Tageszeitung La Razon behauptete, dass Spender aus dem Golf, wie Katar, eine Quelle der Islamisierung Spaniens seien. Die Saudis lancierten auch den neuen spanischen Fernsehsender Córdoba TV, wie es auch der Iran tat.

Die Einzelheiten dieser religiösen Ausbreitung werden detailliert beschrieben in Das Spanien Allahs, einem Buch von Ignacio Cembrero. Während die Zahl der katholischen Kirchen in Spanien seit vielen Jahren kaum Schwankungen unterworfen ist, sind die muslimischen Moscheen jährlich um 20% gewachsen. Katars Scheich Tamim bin Hamad al Thani hat ebenfalls angeboten, die La Monumental Arena in Barcelona zu kaufen, um sie zur größten Moschee Europas zu machen. Die Vereinigten Arabischen Emirate finanzierten den Bau der Großen Moschee von Granada.

Sie träumen davon, und arbeiten daran, das „verlorene Kalifat“ Spaniens zurückzugewinnen. Einige Islamisten tun es mit Bomben und Auto-Ramm-Angriffen. Andere, hinterhältigere, tun es mit Geld und dawa, islamischer Propaganda. Der zweite Weg ist wahrscheinlich noch effektiver als der erste.

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Giulio Meotti, Kulturredaktor für Il Foglio, ist ein Italienischer Journalist und Autor. Der Beitrag erschien zuerst auf der Seite des Gatestone Instituts. Übersetzung: Daniel Heiniger

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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