Die Höhe der Wahlbeteiligung traut sich kein Institut vorherzusagen. 80-90% hoch lag die Wahlbeteiligung in den 50 Jahren bis zur Jahrtausendwende. Seitdem ging es bergab.
Die beiden letzten Wahlen, die jeweils eine Regierung Merkel hervorbrachten, waren mit 70,8% (2009) und 71,5% (2013) die mit der geringsten Beteiligung der Bürger seit Gründung der Bundesrepublik. Geringe Wahlbeteiligungen sehen Demokraten nicht gerne:
Sie verringern die Legitimität der Regierung.
Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie, wir fangen erst richtig an.
So Willy Brandt nach seinem Wahlsieg 1972.
Seinen phänomenalen Erfolg hatte er auch der höchsten Wahlbeteiligung bei einer Bundestagswahl zu verdanken: 91,1% – so hoch wie niemals sonst.
Die SPD erreichte mit 45,8% ein Ergebnis, neben dem Martin Schulz wohl wie der abgehalfterte Bürgermeister einer überschuldeten Gemeinde aussehen wird.
Die Wahlbeteiligung wird nicht zuletzt das Ergebnis des zu erwartenden Neuzugangs zum Bundestag, der AfD, beeinflussen.
Ihr gelang es in vergangenen Landtagswahlen immer wieder, aus Nichtwählern Wähler zu machen und die Menschen somit in die parlamentarische Willensentscheidung zurückzuholen.
Aber auch andere Faktoren werden eine Rolle spielen. Mit FDP (4,8%), AfD (4,7%) und Piraten (2,2%) scheiterten gleich drei Parteien an der 5% Hürde.
Mit den „Sonstigen“ waren 15,7% der abgegebenen Stimmen nicht im Bundestag vertreten. Fast 7 Millionen abgegebene Stimmen waren verloren.
Wie hoch wird die Wahlbeteiligung heute sein?