Sinnlos-Artikel mit Gendervokabeln in wissenschaftlichem Magazin untergebracht. Ein Gastbeitrag von A. R. Göhring
Seit den 1960er Jahren werden die Geistes- und Sozialwissenschaften in den westlichen Ländern als immer politischer und damit immer un-intellektueller und flacher angesehen.
Um diesen Eindruck zu prüfen, sandte der New Yorker Physiker Alan Sokal 1996 einen Nonsens-Artikel über die „Quantengravitation als linguistisches und soziales Konstrukt“ zu einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift, die seinen Text trotz offensichtlicher Aneinanderreihung von gelehrt klingenden Phrasen tatsächlich abdruckte und sich damit unsterblich blamierte.
Offenbar hat die „postmoderne“ Wissenschaftsszene daraus nichts gelernt, denn nun hat das US-amerikanische Magazin „Cogent social sciences“ einen gefälschten komplett sinnlosen Gender-Artikel zweier Schelme herausgebracht.
„Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt“. Die beiden Wissenschaftler Peter Boghossian und James Lindsay, Philosoph und Mathematiker, verfassten einen Artikel mit dem gendertypisch-verquasten Titel „Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt“ und sandten sie zu dem oben genannten Magazin, einer Publikation, die das „Peer-review“-Verfahren anwendet, also eingesandte Texte anonym von Fachwissenschaftlern begutachten lässt. Die Autoren bezeichneten ihr Werk selber als „niemals zu veröffentlichen“, weil sie darin behaupteten, dass die
„Vis-à-vis-Männlichkeit des Penis ein inkohärentes Konstrukt ist, das, statt als anatomisches Organ, besser als ein gender-performatives, hochgradig sozial-fluides Konstrukt zu verstehen ist.“
Verstanden? Wenn nicht, keine Sorge, es gibt auch nichts zu verstehen. Laut Aussage von Boghossian und Lindsay ist ihr Text nur
„ein absurdes Papier, das lose im Stil der poststrukturalistischen diskursiven Gendertheorie zusammengesetzt ist“.
„Leib Christi – gendertheoretische Dekonstruktion eines zentralen theologischen Begriffs“. Wenn Sie sich den Text, der oben als PDF verlinkt ist antun wollen, nur zu. Den Unfug vollständig zu lesen, lohnt aber nicht besonders; eher schon der Vergleich mit „echten“ Gender-Artikeln, die zum Beispiel von Birgit Kelle in ihrem Buch „Gendergaga“ zitiert wurden.
Wussten Sie zum Beispiel, dass es auch katholischen Genderismus, sogar mit Steuergeld gefördert, gibt? Nicht? Dann schauen Sie mal auf der Seite der katholischen Theologen an der Uni Köln nach und versuchen, die interessanten Schachtelsätze zu entwirren.
Aber Vorsicht, auch hier gilt: Es gibt nichts zu verstehen, und das ist Programm. Denn wie kann man sich gegen Kritik besser schützen, als wenn man Unfug extrem schein-gelehrt verschlüsselt und so jeden Zugang zum Text versperrt?
Zum Schluss noch ein paar Bonbons:
Frauen pupsen anders: Künstler wehrt sich mit Video dagegen, dass Frauen nicht pupsen dürfen.
Und:
Gendersprache beim Bunten Heer Österreichs.
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