Mittwoch, 18. Dezember 2024

Freispruch: Vergewaltigung war nach Ansicht des Täters nur „Sex mit Gewalt“

(David Berger) In Brandenburg an der Havel wurde jetzt ein Mann mit Migrationshintergrund vom Vorwurf der Vergewaltigung frei gesprochen. Der sexuelle Akt war extrem gewalttätig, die Frau vier Stunden lang sein Opfer, konnte in den folgenden Wochen nicht mehr richtig laufen. Das Gericht schloss sich aber der Vorstellung an, dass der Angeklagte das Geschehen aufgrund der „Mentalität des türkischen Kulturkreises“ nicht als etwas Böses wahrgenommen habe.

Vor einiger Zeit habe ich hier darüber berichtet, dass die WDR-Autorin Mithu Sanyal den Vorschlag gemacht hat, bei Vergewaltigungen nicht mehr von „Täter“ und „Opfer“ zu sprechen, sondern nur noch von „Erlebenden“.

Schneller als gedacht scheint sich diese Denkweise nun auch in der Justiz durchzusetzen.

Die „Märkische Allgemeine“ berichtet unter dem Titel „Sex mit Gewalt, aber keine Vergewaltigung“:

„Eine junge Frau lehnt es ab, mit einem Brandenburger Sex zu haben. Er wirft sie trotzdem aufs Bett, schiebt ihren Kopf zwischen zwei Metallstreben. Sie schreit, er soll aufhören, kratzt ihn. Der Akt ist gewalttätig, die Frau vier Stunden lang sein Opfer. Das zweifelt auch das Gericht nicht an – spricht aber den 23-Jährigen wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung frei.“

Im Nachsatz erfahren wir dann nebenbei, was wir uns als „Rechte“ ohnehin schon so irgendwie dachten: dass der „Brandenburger“ Türke ist. Und weiter:

„Ich glaube Frau G. jedes Wort“, sagte die Richterin nach ihrem Urteilsspruch. Doch wahrscheinlich habe ihr Peiniger nicht gewusst, was er ihr antat, als er in der Nacht der 18. August 2016 in seiner Wohnung über seine Bekannte herfiel und den Geschlechtsverkehr über Stunden hinweg so rabiat vollzog, dass sie in den folgenden beiden Wochen nicht richtig laufen konnte.“

Der wichtigste Punkt der Richterin für den Freispruch von Vergewaltigung:

Der Angeklagte habe ja vielleicht gedacht, dass es die Frau auch so wollte. Aufgrund der „Mentalität des türkischen Kulturkreises“ habe nur das Opfer das Geschehene als Vergewaltigung erlebt, der Täter aber vielleicht für wilden Sex gehalten.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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