(David Berger) Unter dem Titel „Schrecksekunden am Flughafen“ berichtete gestern Abend die „Tagesschau“ von einem Vorfall am Pariser Flughafen Orly. Dass klingt nach einer harmlosen Episode, soll es vermutlich auch. Die Realität sah freilich ganz anders aus.
Am zweitgrößten Flughafen Frankreichs hat gestern ein 39-jähriger, bewaffneter Mann eine Gruppe von Soldaten, die am Flughafen patrouillierten, angegriffen und versuchte einer Polizistin die Dienstwaffe zu entreißen. Das französische Militär, weitaus mehr geübt im Umgang mit Attentäter als die deutschen Einsatzkräfte, erschoss den Man, als dieser sich nicht ergeben wollte.
Zuvor hatte er noch die Gelegnehit das Motto seines Anschlags bekannt zu geben:
„Ich sterbe für Allah, es wird Tote geben“.
Seit heute Morgen wissen wir mehr: Es handelte sich tatsächlich um einen mehrfach vorbestraften und wegen muslimischer „Extremisierung“ gesuchten Islamisten.
Der muslimische Extremist war mehrfach wegen schwerer Straftaten (Drogenhandel, bewaffnete Überfälle) aufgefallen. Warum er sich dennoch auf freiem Fuß befand, wird aufgrund der Pressemitteilungen nicht restlos klar.
Kurz nach der Attacke wurden weitere Familienmitglieder (Vater und Bruder) des Täters festgenommen. Der Grund: häufig tragen die anderen Familienmitglieder stillschweigend die muslimische Radikalisierung einer Person mit oder sind an ihr aktiv beteiligt.