(David Berger) Es ist sicher kein Zufall und wohl auch kaum alleine mit dem Opferschutz zu begründen, dass Politiker und Medien den Opfern des seit vergangenem Jahr zum Alltag gehörenden Terrors durch Migranten in Deutschland kein Gesicht geben.
Bewusst soll damit vermieden werden, dass die Menschen in unserem Land Empathie und in der Folge dann Wut auf die Terroristen und ihre Helfer sowie Helfeshelfer empfinden.
Solche Wut könnte nämlich tatsächlich dazu führen, dass eine größere Menge an Bürgern ihr Angst überwindet, ihre Komfortzone verlässt und politisch aktiv wird – gegen jene, die den unkontrollierten, teilweise sogar illegalen Zuzug von Millionen an Migranten ermöglicht haben.
Mit dieser Entscheidung verteidigen solche Politiker und die deren Interessen vertretenden Medien aber nicht nur ihre eigene Macht, sie bestrafen die Opfer mit der schlimmsten aller Strafen, die bereits die Antike kannte: der damnatio memoriae – der Auslöschung des Gedenkens an diese Opfer. Zugleich zeigen sie auch, wie wenig sie die Ängste der Überlebenden kümmern, besonders der Frauen und Kinder,die nach (versuchten) sexuellen Übergriffen häufig nur noch schwer traumatisiert, ihr Leben leben können.
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Wir lassen eine dieser Frauen hier zu Wort kommen:
„Warum passiert das Dir?“, werde ich gefragt, nachdem ich geschildert habe, wie dunkelhäutige Männer unverfroren durch die ganze Bahn gelaufen sind, alle Sitze inspiziert und geschaut haben, was so da ist.
Ich habe zwei gefüllte Taschen dabei. Als ich aussteigen will, versuchen sie, sich von beiden Seiten an mich heranzudrängen, mich einzukeilen.
Ich lasse es nicht zu, laufe scheinbar nach rechts, um nach links einen Haken zu schlagen und eile über die Ampel, sie hinterher. Ich rette mich in eine Apotheke des Einkaufszentrums, sehe, wie sie zögern und herumlungern, da dort alles kameraüberwacht ist.
Sie geben auf. Ich gebe nur vor, dass es mir schlecht geht und will weiter sehen, ob ich mich doch geirrt habe. Sie gehen zurück zur Haltestelle, beobachten, beraten … Suchen das nächste Opfer.
Es blieb nicht bei einem Mal
Ich bin am Bahnhof und muss zum Zug. Der Bus spuckt mich aus und ich sehe wie ein Mann an der Mauer lehnt und tippt, nachdem er mich angesehen hat. Das bilde ich mir doch ein … Ich laufe auf den Eingang zu und bemerke im letzten Moment, wie von der anderen Seite ein kräftiger Mann angeschossen kommt und bleibe stehen, als müsse ich mich orientieren.
Als er „verfehlt“, stellt er mich nach. Er ruft erst und brüllt dann immer lauter und wütender „Hello“, ich will mich nicht umdrehen, ich will zum Zug.
Er merkt, dass ich ihn durchschaut habe und wird zunehmend aggressiver und wütender und schreit am Stück. Die Leute wirken erstarrt, während ich versuche, einfach nur so ruhig als möglich weiterzulaufen, um meinen Zug zu erreichen.
Das Getümmel wird größer, ich erhasche einen Blick auf die Anzeigetafel und sehe, dass der Zug Verspätung hat und flüchte panisch in einen Mc Donalds.
Draußen sehe ich sie beraten, inzwischen kam ein Dritter dazu, der wohl Ausschau ach der Polizei gehalten hat …
Lasst uns vergessen, bis es passiert
Mein „erstes Mal“ passiert in einer Unterführung- am Nachmittag. Die Sonne scheint so fröhlich und harmlos. Ich gehe unter einer Trasse durch und es kommt mir ein junger Mann entgegen, afrikanischer Herkunft, so düster vom Blick, wie tiefschwarz.
Er geht langsam und hochkonzentriert auf mich zu, dabei klopft er mit einem flachen Holzstück in die Hand – betont langsam. Ich bemühe mich ruhig zu bleiben, mache die Arme ein klein wenig breiter. Er neigt den Kopf etwas, um zu sehen, ob mein Rucksack gefüllt ist. Ich überlege, was ich tun soll, da er genau schnurstracks geradeaus auf mich zukommt.
Soll ich ihm alles, was ich mit mir führe entgegenwerfen und zurückrennen, bis mir jemand hilft? Ich schaue durch den Zaun nach rechts zu einem Parkplatz und sehe zwei Männer aussteigen, er folgt meinem Blick und sieht es auch.
Plötzlich geht er einfach nur weiter und ich scheine zu riskant. Das Herz pocht mir bis zum Halse. „Was gehst Du da auch entlang?“, ermahnen einige von den Wenigen, denen ich das erzähle. Jahrelang fühlte ich mich sicher und dachte, alles o.k.
Ich lese nun des Öfteren, ich darf keine Angst haben. Ich höre sogar: Ich sei Schuld, soll mich besser schützen, andere Wege wählen, die es nicht gibt. Ich soll imaginäre Straßen bauen, die sicher sind in ihren Köpfen.
Warum ich Bahn fahre und kein Auto, werde ich gefragt. Ich habe wohl keine Ängste anzumelden hier – ich soll am liebsten die Welt in Ordnung schweigen.
„Am besten fliege ich“, denke ich mir „völlig losgelöst vor der Realität – da, wo Angst keine Bedeutung haben muss“! Das ist leider nicht hier …
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Foto: Screenshot youtube