Ein Gastbeitrag von Kai Knut Werner
Für Deutschland ist der 9. November ein historisch wichtiges Datum. Auf der einen Seite die Reichspogromnacht und die darauf folgende Vernichtung der Juden Europas. Es gibt aber auch die schöne Erinnerung an den 9. November als Tag an dem die Mauer gefallen ist und Deutschland sich wieder vereinte. Für viele war dies das Ende der dunklen Vergangenheit Deutschlands und der Krieg fand in der Wiedervereinigung sein Ende.
Aber am 9. November wurde auch die Wahl Donald J. Trumps zum 45. Präsidenten der USA bekannt gegeben und viele Deutsche interpretierten in diesen Tag wieder etwas kommendes Dunkles und Schreckliches hinein .
Einige wenige in unserem Land begrüßten die Wahl von Donald J. Trump. Grundsätzlich bleibt anzumerken: Gewählt haben die Amerikaner und mit der geschichtlichen Bedeutung des 9 Novembers in Deutschland hat dies überhaupt nichts zu tun!
Was in diesem Zusammenhang richtig ist ist, dass das amerikanische Volk zur Befreiung Deutschlands aus dem Faschismus beigetragen hat und Berlin in der Nachkriegszeit nur überleben konnte, weil die Amerikaner mit der Luftbrücke eine ganze Stadt ernährten und vor der Einnahme durch die Kommunisten schützte.
Heute ist es die Nachfolgepartei der SED oder sagen wir die Postkommunisten oder linken Populisten, die ganz tief in die Kiste der Beleidigungen gegenüber Donald J. Trump griffen, bzw. insgesamt den Wählern in Amerika das Demokratieverständnis absprachen.
Eine kleine Auswahl:
Neues Deutschland, die sozialistische Tageszeitung, titelte: „Amerika ist total irre geworden“
Omid Nouripour (Grüne) forderte in der ARD derweil einen europäischen Krisengipfel, sollte der nächste US-Präsident Donald Trump heißen. Erik Marquardt ebenfalls Grüne, sieht eine „Zombie-Apokalypse“ auf die Menschen zukommen. Cem Özdemir im ZDF: „Das ist ein Bruch mit der bisherigen Tradition, dass der Westen für liberale Werte steht.“
Katrin Göring-Eckardt über Twitter: „Als Jugendliche war Amerika mein Traum. Heute…“.
Sahra Wagenknecht brachte auf Twitter Bernie Sanders wieder ins Spiel, den Typ, der vermutlich Marx und Engels persönlich kennengelernt hat: „Wo Demokraten für Establishment,Korruption und ›Weiter so‹ stehen, siegen die Trumps. Mit Bernie wär’s anders gelaufen“.
Der Ministerpräsident Thüringens Herr Ramelow sieht klar wie die USA in der Zukunft aussehen wird, bleibt aber bewusst im Konjunktiv – so dass er später mal sagen kann, er habe das nur als Möglichkeit gesehen:
„Die Vorstellung, die von Trump im Wahlkampf so demonstrativ zur Schau gestellte Feindlichkeit gegenüber Fremden, seine Abschätzigkeit gegenüber Minderheiten und die Herabwürdigung von Frauen, könnten das künftige Bild der USA prägen.“
Den Vogel schoss aber der jetzige Regierende Oberbürgermeister Berlins, Müller ab, der am liebsten immer wieder nur „tragisch“ gestöhnt hätte: „Trump hat mit rückwärtsgewandten, rassistischen und frauenfeindlichen Parolen gewonnen”. Trump habe das alte, weiße Amerika mobilisiert, das in den sechziger Jahren durch Kennedy längst überwunden schien.
Und voller Angst auf Deutschland und die Macht seiner Partei blickend, weiter: Aus seiner Sicht sollte eine Gesellschaft nicht zulassen, dass Populisten wie Trump Erfolg haben, die ein Land mit Hasstiraden und Ausgrenzung spalteten. Dem müsse man sich entgegenstellen.
Müller regiert mit linken Populisten bzw. Altkommunisten und hat bei der Wahl gerade mal 21.6% der Stimmen eingesammelt! Es wird interessant, wenn Donald J. Trump die Hauptstadt besuchen sollte und dieser Herr Müller tritt zum Handshake an – wegen einer diplomatischen Grippe fernzubleiben, kriegt er doch nicht hin, wenn er einmal die Chance für einen Fototermin hat, der über die Grenzen Berlins hinaus in die Medien gelangt.
In den öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen wurde der Wahlerfolg von Trump als eine Art „Naturkatastrophe“ zelebriert! Bei einigen Kommentatoren hatte man den Eindruck, sie wüssten ganz genau, was Donald J. Trump in der nächsten Zeit vorhat. Dies wissen nicht einmal die Amerikaner, die Trump trotzdem gewählt haben …
Thomas Roth, der öffentlich-rechtliche saturierte Tagesthemenrentner sagte betroffen in einer „Extra Talkshow“ mit Maischberger:
„Trump hat die Muslime dieser Welt beleidigt“. Kein Wort von dem Islam, der Terror in der Welt verbreitet! Kein Wort, dass sich nun endlich die durch Obamas katastrophale Nahostpolitik enorm geschädigten Beziehungen zu Israel deutlich verbessern werden..
Wer natürlich auch bei dem Potpourrie an Beschimpfungen und Besserwissertum nicht fehlen durfte, sind die einschlägigen Gaymedien.
Queer.de titelte „Mit US-Präsident Trump wackelt die Ehe für alle“ – selbstverständlich sind alle Aktivisten, selbst seit vielen Jahren in treuen Langzeitbeziehungen lebend, geschockt! Bei einigen dieser Politik-Schwulen hat man den Eindruck, Trump führt die Todesstrafe für Homosexuelle ein. Komisch, gibt es da nicht andere Personen und Regierungen auf dieser Welt, die Homosexuelle an Bäume hängen oder in den Knast werfen? Und die man seit Jahren geradezu devot und fast borderlinemäßig hofiert?
Donald J. Trump tritt sein Amt am 20 Januar 2017 an. Was passiert nun, wenn nächsten Jahr – was ich mir absolut nicht wünsche – in Deutschland ein Rot-Dunkelrot-Grünes Bündnis die Regierung übernimmt? Also die Postkommunisten bzw. Links-Populisten kommen in eine überregionale Regierungsverantwortung.
Und am gleichen Tag startete in Amerika ein regelrechter Shitstorm gegen diese Regierung. Die amerikanischen Zeitungen titelten dann:
„Wir haben Deutschland vor dem Kommunismus gerettet und jetzt kommen die früheren Diktatoren in die Regierung“ oder „Kommunisten übernehmen die Macht“, „Müssen wir Angst vor dem Kommunismus haben?“
Vermutlich ginge ein Sturm der Entrüstung durch einen großen Teil der deutschen Medienlandschaft und der sogenannten Meinungsführer. Aber gegenüber Trump ist solch ein Verhalten kein Problem. Ganz im Gegenteil, in den sozialen Netzwerken las man auf den Profilen von zahlreichen Kleingeistern und ideologischen Geisterfahrern, die mit Demokratie und Meinungsfreiheit wenig anfangen können: „Wer Trump sympathisch findet oder sich über dessen Wahl freut, soll mich bitte sofort als ‚Freund‘ löschen“.
P.S.: Der Autor hat in Bezug auf Präsidentenkandidaten keine Präferenz, ich schrieb heute den Satz „Der Amerikaner hat die Wahl zwischen Pest und Cholera. Der Wähler hat sich entschieden!
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