Freitag, 15. November 2024

Der schiefe US-Vergleich der linken Migrationslobby

Gastbeitrag von Hugo Funke

Die linken Lobbyisten der Masseneinwanderung versuchen immer wieder, ihre Lobbyarbeit durch unlautere internationale Vergleiche aufzupeppen. So wird gerne mal darauf hingewiesen, dass rund ein Drittel der Menschen im Libanon Flüchtlinge sind. Daraus wird dann eine moralische Verpflichtung Deutschlands abgeleitet, noch sehr viel mehr Migranten aufzunehmen. Dass der Libanon auf der Liste der gescheiterten Staaten sehr weit oben rangiert und dass seine heterogene Bevölkerungsstruktur mit ein Grund genau dafür ist, das wird dabei gerne verschwiegen.

Neben dem Libanon sind auch die USA ein immer wieder bevorzugt von Linksideologen ins Spiel gebrachtes Objekt der Relativierung und Legitimierung von Masseneinwanderung und deren Folgen.

„Andere Länder gehen damit entspannter um, dass in manchen Vierteln auch mal eine andere Sprache von einer Migrationscommunity gesprochen wird.

In den USA finden Sie ihr Chinatown, da finden Sie die Gegenden, wo die Mexikaner wohnen, oder je nachdem, welche Community in der Stadt gerade stark ist“, verkündete der Grünen-Politiker Volker Beck jüngst bei n-tv und versuchte so, die Masseneinwanderung dem deutschen Fernsehpublikum schmackhaft zu machen.

Dass die USA ein klassisches Einwanderungsland sind, bestreitet wohl kaum jemand. Dieser Aspekt gehört dort unmittelbar zum Gründungsmythos, der quasi „von unten“ durch die Einwanderer selbst angefeuert wurde.

Deutschland hingegen wurde erst in den letzten Jahrzehnten „von oben“ per Politik der Herrschenden zu einem Einwanderungsland transformiert. Übrigens: Die autochthone Bevölkerung der USA kann man heutzutage meist in Reservaten besichtigen. Für sie war das Projekt „Einwanderungsland“ wahrlich kein Gewinn.

Die Situation der Ureinwohner in den USA blenden Beck und Co. aber gerne aus. Sie passt schlicht nicht in den Traum der multikulturellen Gesellschaft um jeden Preis. Genauso wenig passt diesen Ideologen der in den letzten Jahren immer offenbarer werdende Rassenkonflikt in den USA. Auch diese zunächst unpolitische Realität stört schlicht die politische Utopie.

Was die USA im Gegensatz zu Deutschland leisten, ist die Stiftung von Identität – bei allen höchst virulenten Konflikten von Herkunft und Rasse. Egal ob schwarz, weiß, asiatisch, europäisch, Hispanic oder Native – viele empfinden sich zunächst als US-Amerikaner, dann als Zugehöriger zu ihrer ethnischen Gruppe.

In Deutschland ist es genau umgekehrt: Identifikation mit dem deutschen (oder auch westeuropäischen) Werterahmen wird niemals ernsthaft eingefordert – geschweige denn Identifikation mit der Nation und ihrer Geschichte.

Und es kommt noch schlimmer: Migrationshintergründler werden in Deutschland Zeuge eines Selbsthasses, der aus einer einseitigen Fokussierung auf die Verbrechen der Nazi-Zeit ständig befeuert wird.

Dabei gehen vor allem Grünen-Politiker wie Volker Beck und Claudia Roth bei jeder Gelegenheit voran, um diesen Selbsthass zu perpetuieren. „Nie wieder Deutschland!“, „Deutschland verrecke!“ – das sind nur die Spitzen einer Haltung, die in ihrer letzten Konsequenz schlicht verfassungsfeindlich ist. Versucht man, diesen Vaterlandshass einem US-Amerikaner begreiflich zu machen, wird man mit ziemlicher Sicherheit mit Unglauben gestraft werden.

Wer Deutschland nicht liebt, liebt aber oft genug den monetären Rundumversorgungsrahmen, den dieses Land so großzügig bietet – nicht nur den eigenen Bürgern, sondern wirklich jedem, der die Grenzen überschreitet. Einwanderern präsentiert sich „Germoney“ als Paradies, wo Daueralimentierung jederzeit möglich ist – auch für Menschen, die niemals in die Kassen eingezahlt haben, aus denen sie genauso schöpfen können wie Einheimische.

Es ist ein Anreizsystem, das sich bereits bis in die letzten Winkel dieser Erde rumgesprochen hat. Aber in Deutschland selbst hat sich eines noch nicht recht rumgesprochen: nämlich die Tatsache, dass sich das Anreizsystem durch seine Weltoffenheit gerade selbst zerstört – auch für die einheimischen Einzahler. In den USA wäre dies schlicht nicht vorstellbar, weil Rundumversorgungspakete für Alimentationsbegeisterte dort schlicht nicht vorstellbar sind.

Das wissen die natürlich genau und bewegen sich deswegen lieber gleich nach „Germoney“. Dort finden sie in Beck und Co. schließlich ihre willfährigen Lobbyisten.

Foto: © von Bwag (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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