(David Berger) Hans Söllner, der streitbare bayerische Liedermacher, wird an Heilig Abend 70 Jahre alt. Den standardisierten Geburtstagsbrief von Ministerpräsident Markus hat er nun zum Anlass genommen, ihm und seinen Vorgängern aus der CSU kräftig die Leviten zu lesen.
Der standardisierte Gruß aus der Staatskanzlei ist für viele ein netter Brauch. Für Söllner aber ist er das Gegenteil: ein Symbol für die „arrogante Selbstbeweihräucherung“, die er seit Jahrzehnten kritisch sieht. Am Montag postete er das Schreiben auf Facebook – und reagierte so, wie seine Fans es kennen: spöttisch, scharf und ohne Dankesworte. „Das hättest du dir sparen können“, schrieb er direkt an Söder.
„Lass dir zu Weihnachten deine Bratwurst schmecken!“
Söllner macht keinen Hehl daraus, dass er in seiner 70-jährigen Lebensgeschichte nichts erlebt hat, was mit bayerischen Ministerpräsidenten Positives zu tun gehabt hätte. Besonders Söder wirft er vor, in schweren Zeiten – etwa während der Corona-Politik – gezeigt zu haben, dass er wenig von Selbstbestimmung, Demokratie und Menschen wie ihm hält. Einen Festgruß nennt der Sänger darum nicht etwa höflich – sondern ironisch: „Lass dir zu Weihnachten deine Bratwurst schmecken und lass dich feiern.“
Während viele Bürger die traditionellen Glückwunschschreiben als nette Geste empfinden, sieht Söllner darin vor allem ein staatliches Schulterklopfen, das an seinem eigenen Lebensgefühl vorbei geht: Er betont, dass er sein Leben und die „vielen schönen Augenblicke“ feiere – Söder jedoch nicht dazugehöre. Seinen Weihnachtswünschen an den Ministerpräsidenten fügte er abschließend hinzu: „Nachdenkliche Feiertage wünsche ich dir.“
Im Unterscheid zu dem toten Punkhosen konsequent für die Freiheit
Der Brief ist Ausdruck einer konsequenten Haltung Söllners, die man bei anderen Kollegen, etwas aus dem totgehosten Punkbereich schmerzlich vermisst: Seit Jahrzehnten ist sich Sellner dabei treu geblieben, seine Kunst gegen Obrigkeit, staatliche Bevormundung und autoritäre Strukturen zu richten – und das selbst an seinem runden Geburtstag: Chapeau!
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Wir dokumentieren hier das Schreiben (Quelle: Facebook):

Hallo Maggus,
genau so einen Schwachsinn und diese arrogante Selbstbeweihräucherung hab ich mir zu meinem 70. gewünscht.
Das hättest du dir sparen können und weil wir schon dabei sind, ja ich hab viel erlebt in den letzten 70 Jahren, aber nicht ein einziges Mal war etwas Positives oder Ermunterndes dabei, was mit euch bayrischen Ministerpräsidenten zu tun hatte.
Jeder einzelne von euch gehört für seine Taten und Vergehen an diesem Volk im Nachhinein noch zur Rechenschaft gezogen und eingesperrt.
Besonders du hast in der schlimmsten Zeit seit Kriegsende gezeigt, was du von Selbstbestimmung und Demokratie und speziell von meines Gleichen hältst.
Nämlich überhaupt nichts, sonst würdest du dich darum kümmern, dass Frieden und Menschlichkeit das Ziel und die Ziele deiner Partei sind und nicht Kriegstreiberei, Waffenexporte oder dass deine Partei Milliardengeschäfte mit Betrügern und geisteskranken Religionsführern macht, die ich gezwungenermaßen in meinem Alter immer noch durch Steuern unterstützen muss.
Also Magggus, lass dir zu Weihnachten deine Bratwurst schmeggn und lass dich feiern.
Ich feiere mein Leben und die vielen schönen Augenblicke, die ich hatte
Du gehörst da leider nicht dazu.
Nachdenkliche Feiertage wünsche ich dir
Hans Söllner
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