(David Berger) „Kinder da mit reinziehen? Geht doch gar nicht!“, werden viele bei der Lektüre der Schlagzeile denken. Tatsächlich erklärt der Philosoph und profilierteste Kolumnist der Berliner Mainstreampresse, Michael Andrick, warum wir nicht mehr darum herumkommen, mit unseren Kindern über die sich immer deutlicher zeigende politische Katastrophe zu sprechen. Und zeigt, wie er das mit seinen Kindern tut.
In einer Zeit politischer Spannungen und wachsender gesellschaftlicher Unsicherheit zeigt Michael Andrick, Philosoph, Bestseller-Autor und Kolumnist der Berliner Zeitung, mit intellektueller Klarheit und persönlicher Glaubwürdigkeit, was er für die größten Probleme Deutschlands hält – und warum er darüber nicht schweigen kann:
„Funktionäre ignorieren das Wahlergebnis, schüchtern das Volk ein und rüsten das Land sinnlos zum Krieg. Zeit, die Kinder aufzuklären“ – so der Untertitel seiner jüngsten Kolumne in der Berliner Zeitung.
Mit der eigenen Familie gesprochen
Andrick beginnt mit einer scharfen Analyse der politischen Lage nach der Bundestagswahl: „Die letzte Bundestagswahl war der laute Ruf der Deutschen nach einem prinzipiellen Politikwechsel“, doch es sei eine Regierung unter Kanzler Klingbeil und Vizekanzler Merz entstanden, die diesen Willen nicht widerspiegle.
Anlässlich dieses Vorgangs schrieb Andrick schon im Frühjahr, „dass es ein deutsches Regime gibt, das weiter reicht als die Regierung und ihre Parlamentsmehrheit und ohne dessen Kenntnis man Deutschland nicht versteht. Bevor mein heutiger Text erscheint, habe ich das erste Mal mit meiner Familie darüber gesprochen, wie dieses deutsche Regime sich zunehmend schließt und faktisch autoritäre Züge annimmt.“
Den Kindern erklären, dass Papa auch von der Polizei abgeholt werden könnte
Tatsächlich ist es dieser mutige und außergewöhnliche Blickwinkel, der den Text besonders nahe gehen lässt: Andrick schreibt nicht nur als Intellektueller, sondern als Vater, der mit seinen Kindern über die Realität spricht, auch wenn diese erschütternd ist.
Er schildert, wie er ihnen erklärt hat, dass es sein könne, „dass Papa einmal von der Polizei besucht und wie ein Krimineller behandelt wird, weil er seine Meinung dazu sagt“. Andrick macht deutlich, warum er weiter schreiben wird, selbst angesichts wachsender Einschüchterungsversuche:
„Schließlich erklärte ich ihnen [den Kindern] noch, dass ich dennoch weiter sagen und schreiben werde, was ich denke. Gebe ich der Angst vor politischer Verfolgung nach, so werden meine Kinder mit ihr leben müssen, sobald sie selbst anfangen, hinter die Nachrichten (nach denen sie sich richten sollen) und auf die Tatsachen zu blicken.“
Andrick, der sich seit der Coronakrise als ebenso scharfsinniger wie mutiger Kommentator einen Namen gemacht hat, scheut auch nicht davor zurück, historische Bezüge herzustellen, um die Dringlichkeit seiner Analyse deutlich zu machen. Er warnt davor, dass ein zunehmendes Klima der Angst und Konfrontation „wieder Krieg“ bedeuten könnte:
„Es droht wieder Krieg. Meine Großeltern wurden von den Nazis zur Tötung und Verstümmelung anderer Menschen und zur Verwüstung ihres Besitzes in fremde Länder geschickt, deren Menschen gegen sie genauso wenig eine Abneigung hegten wie heute die Russen gegen die Deutschen oder die Deutschen gegen die Russen.“
Den großen Krieg aufhalten, bevor es zu spät ist
Man fragt sich, ob es nicht schon zu spät ist, wenn Andrick schließlich mahnt: „Es darf in Deutschland nie wieder ein System entstehen, das seine Bürger in den Krieg hetzt.“
Noch jedoch hat er etwas Hoffnung: „Aber es scheint, als würde es gerade aufgebaut – weil der Kapitalismus in dem Maße zum Krieg tendiert, wie Kapital statt in rentierliche Investitionen der Friedenswirtschaft ins Militär fließt. Tötungsgerät „rentiert“ sich nur, wenn es irgendwann abgefeuert wird und ersetzt werden muss. Auch darüber muss weiter geschrieben werden, wenn auch die Einschüchterungsversuche gegen die Freiheit des Wortes und der Person sicher noch weiter zunehmen werden.“
Viele werden jetzt fragen, wie lange es dauern mag, bis die Berliner Staatsanwaltschaft die Polizei losschickt, um den Kindern des Journalisten zu zeigen, dass die Gespräche mit dem Vater wirklich nicht aus der Luft gegriffen waren.
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