Freitag, 28. November 2025

„Wackeldackel“-Auftritt von Merz in Sharm-El-Sheikh

Lange hat Roland Tichy gegrübelt, „ob man Friedrich Merz wirklich mit dem guten alten Wackeldackel von der Hutablage in Verbindung bringen kann. Seit gestern, „dem lächerlichen nachtrotteln in Ägypten und Dabei-sein-wollen“ kommt er zu dem Schluss: „Das Bild passt. Leider. Armes Deutschland.“

Während sich die UN-Trampolinspringerin einfach mündlich zur wichtigsten Friedenstifterin im Nahos-Konflikt erklärte, wollte Merz in Sharm-El-Sheik ganz vorne mit dabei sein, wenn der der von Trump in die Wege geleitete Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung der Geiseln gefeiert werden.

Keiner wollte seine Ansprache hören

Zumindest in Sachen Wiederaufbau von Gaza hoffte der immer tölpelhafter wirkende Sauerländer mit deutschem Steuergeld eine ganz große Rolle spielen bzw. wenigstens ein bisschen geliebt werden – doch irgendwie blieb er nur „Zuschauer“, keiner wollte seine geplante Ansprache hören. Ein fleischgewordenes Sinnbild für den Zustand unseres Landes, für den er und seine Partei federführend mitverantwortlich sind.

„Wer zum Teufel ist dieser Mann und wer hat ihn da auf der Bühne vergessen?“ fragten sich nicht nur Donald Trump, sondern auch einige Menschen vor den Bildschirmen in einer Mischung aus Verachtung und Mitleid.

Der Kanzler stand beim Friedensgipfel in Sharm-El-Sheikh einsam im Abseits, hatte aber auf ein paar Pressefotos gehofft, die von seinem immer deutlicher werdenden innenpolitzischen Versagen ablenken sollte. Doch die Fotos, die dann entstanden, zeigen sehr gut, dass er und die ebenso kriegsgeile EU bei den entscheidenden Verhandlungen schlicht keine Rolle gespielt hatte, ja zum ungünstigsten Zeitpunkt Israel hatte hängen lassen, aus lauter Angst die islamistischen Proteste könnten weiter eskalieren oder sein hamas-freundlicher Koalitionspartner könnte „sensibel“ reagieren.

Unser Tweet des Tages:

Er wartet offenbar auf den Oscar, dabei reicht’s nur für den Goldenen Schmock. 🤷‍♀️🤦‍♀️ pic.twitter.com/hfNeSobmsG

— malca goldstein-wolf (@WolfMalca) October 14, 2025

Schön hinten anstellen!

Und selbst der willkommene Abflug von Merz war eine einzige Reihe von Pannen und Peinlichkeiten:

„Mit knapp 7 Stunden Verspätung ist Kanzler Friedrich Merz soeben in Berlin gelandet. Davon waren allein 3 Stunden Wartezeit auf dem Rollfeld in Ägypten. Die Regierungsmaschine hatte erst keine Startzeit, dann wurde die Maschine vom Pushback-Fahrer falsch herum hingestellt – sie kam nicht am extra langen Flieger der indonesischen Delegation vorbei. Zuvor hatte der Kanzler schon mit der gesamten Delegation mehr als 40 Minuten vor dem Kongresszentrum auf seine Wagenkolonne warten müssen. Ein Warte-Chaos!“ (Quelle)

Immerhin hatte Merz Glück, dass er unter dem Wahrnehmungsradar Trumps dahinsumpft, sodass er nicht wie Starmer kurz abgehandelt und dann wieder in die zweite Reihe geschickt oder wie Macron einmal kräftig wie ein kleiner Schuljunge vom sadistischen Schulleiter durchgeschüttelt wurde:

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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