Freitag, 15. August 2025

INSA: Zustimmung zu Schwarz-Rot ist auf Tiefpunkt

Fast jeder zweite Befragte (49 %) rechnet damit, dass die aktuelle Bundesregierung nicht die komplette Legislaturperiode von vier Jahren hält. Nur jeder Dritte meint (33 %), sie hält bis zum regulären Ende im Jahr 2029. Eines der Umfrageergebnisse, dass INSA-Chef Hermann Binkert in seinem wöchentlichen Infobrief veröffentlicht.

Ob und wann es tatsächlich zu Neuwahlen kommt, ist jedoch völlig offen. Die Umfragen der Institute gehen weit auseinander. Sehen die einen die Union vier Prozentpunkte vor der AfD, zeigen andere die AfD zwei Prozentpunkte vor der Union. Tatsächlich hat sich nach unseren Daten in diesen Sommermonaten weniger verändert, als man nach den politischen Debatten und den Diskussionen – auch innerhalb der Parteien – hätte erwarten können.

Das sollte aber niemanden beruhigen. Die Zustimmung zu Schwarz-Rot ist auf einem Tiefpunkt und der Kanzler hat keinen Amtsbonus. Und selbst da, wo er die Mehrheitsmeinung vertritt, z. B. beim Stopp der Waffenlieferungen nach Israel, hilft ihm das nicht. 62 Prozent teilen zwar seine Position, unter den Unionswählern sogar 65 Prozent. Aber auch 22 Prozent von allen und in der eigenen Anhängerschaft lehnen den Waffenlieferungsstopp nach Israel ab. Es geht um ein sehr sensibles Thema und Friedrich Merz hat das offensichtlich unterschätzt. Minderheiten sollten auch im aktuellen Meinungsbild nie unterschätzt werden. Sie können für das Thema mehr „brennen“ als die Mehrheit.

Junge Leute und Oberschicht rechnen mit 3. Weltkrieg

Das gilt auch für die 30 Prozent der Befragten, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit dem Dritten Weltkrieg rechnen. 47 Prozent rechnen nicht damit, dass in dieser Zeitspanne ein neuer Weltkrieg beginnt. Aber schon beim Blick auf die Altersgruppen, zeigt sich ein anderes Bild. Eine (relative) Mehrheit der unter 30-Jährigen (43 Prozent) rechnet mit dem Dritten Weltkrieg, nur eine Minderheit von 36 Prozent in dieser Alterskohorte teilt diese Befürchtung nicht.

Überdurchschnittlich häufig rechnen auch Befragte aus der Oberschicht (42 Prozent) und AfD-Wähler (40 Prozent) mit dem Dritten Weltkrieg. Das Thema Krieg und Frieden wird auch nach dem Treffen von Trump und Putin ganz oben auf der Tagesordnung bleiben. Und vorhandener Angst misst man gewöhnlich größere Bedeutung bei als der Abwesenheit von Angst.

AfD und Union weiter ganz vorne

Die Union (27 %) verliert in dieser Woche einen halben Prozentpunkt, während die AfD (25 %) ihren Vorwochenwert behält. Dahinter folgen unverändert die SPD (14,5 %), die Grünen (10,5 %), die Linkspartei (9,5 %) und das BSW (4,5 %). Die FDP (3,5 %) legt einen halben Prozentpunkt zu.

Bei den sicheren Wählern kann einzig die Linke einen Prozentpunkt hinzugewinnen, wohingegen sowohl die Union als auch die AfD hier einen Prozentpunkt einbüßen. Die Werte der restlichen Parteien bleiben unverändert.

Bei den potentiell erreichbaren Wählern können die AfD, die SPD sowie die FDP jeweils einen Prozentpunkt zulegen, während das BSW einen und die Union drei Punkte verlieren. Die Potentiale der Grünen sowie der Linkspartei verändern sich nicht.

Den Anteil an ausschließenden Wählern kann diese Woche die AfD um einen und die FDP um zwei Prozentpunkte reduzieren. Die SPD sowie die Grünen erhöhen diesen Wert um einen und die Union sowie die Linke um zwei Prozentpunkte. Der Wert des BSW bleibt diesmal stabil.

**

Dieser Blog setzt sich seit mehr als 8 Jahren für einen fairen Umgang mit der AfD ein. Daran wird sich auch jetzt nichts ändern. Ganz im Gegenteil. Wenn Sie diese Arbeit gut und wichtig finden, dann können Sie das u.a. hier zeigen:

PAYPAL (Schenkung)

… oder auf klassische Weise per Überweisung:

IBAN: DE04 3002 0900 0803 6812 81
BIC: CMCIDEDD – Kontoname: David Berger – Betreff: Schenkung PP


Entdecke mehr von Philosophia Perennis

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

Trending

VERWANDTE ARTIKEL