(David Berger) Während für die Deutsche Bischofskonferenz die schlimmste Todsünde ein Sympathisieren mit der AfD geworden zu sein scheint, wollen laut einer aktuellen Umfrage fast doppelt so viel Katholiken nun AfD wählen wie noch vor wenigen Jahren.
Die Kirchengeschichte kennt zahlreiche Situationen, wo die Laien oder eine Minderheit an Geistlichen deutlich klüger und weitsichtiger, nicht selten auch deutlich glaubenstreuer dachte und handelte als der Mainstream der Kirchenfürsten. Vergleicht man die sich in den letzten zwei Jahren immer weiter bis zum derzeitigen Fanatismus steigernde Hetze der Deutschen Bischofskonferenz und auch einzelner sich für besonders modern haltender Bischöfe mit dem stark zunehmenden Zuspruch, den die AfD – als einzig wirklich dem Katholizismus nahe stehende Partei – bei Katholiken erfährt, scheinen wir erneut in einem solchen Moment der Kirchengeschichte angekommen.
21 % der Katholiken wollen AfD wählen
Das belegt nun auch die neuste Umfrage des INSA-Instituts. In wöchentlichen Rundbrief schreibt Hermann Binkert dazu:
„Die politische Landschaft in Deutschland hat sich bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 neu justiert. Es gibt zwei annähernd große Blöcke von Befragten, die sich selbst jeweils links bzw. rechts der Mitte verorten. Dazwischen gibt es eine relative Mehrheit, die sich selbst in der politischen Mitte verortet. Die Anzahl derjenigen, die sich nach diesem klassischen Links-Mitte-Rechts-Spektrum nicht verorten möchte, geht zurück. Man kann darin auch eine zunehmende Politisierung und Positionierung erkennen. Vor allem aber verändern sich traditionelle politische Bindungen. Nach unserem jüngsten Meinungstrend wollen 21 Prozent der Katholiken die AfD wählen, früher waren die Zustimmungswerte einstellig. Immer mehr Wähler hören nicht mehr auf ihre Gewerkschaften oder Kirchenführer, wenn sie ihre Wahlentscheidung treffen. Wer Menschen überzeugen will, muss mit ihnen in den Dialog treten. Wenn die zukünftige Bundesregierung anders enden möchte als die Ampel, muss sie nicht zuletzt eine völlig andere Kommunikation pflegen.“
Katholischer Frühling in der Trump-USA
So erfreulich diese Zahlen sind, bis zu einem „katholischen Frühling“, wie ihn die USA derzeit unter Trump und Vance erleben, brauchen nicht nur die Katholiken Deutschlands, sondern auch die AfD noch einen längeren Lernprozess.
Hier schon einmal ein Video, das zeigt, welch starke Rolle der Katholizismus inzwischen in der Trump-Regierung spielt. Am Fest des hl. Josef (19. März) fand in der Villa Mar-a-Lago von Donald Trump eine Gala unter dem Motto „Catholic Prayer for America“ statt:
Der von Franziskus wegen seiner klaren Ablehnung der Abtreibung kalt gestellte Bischof Strickland weihte die USA zusammen mit mehr als hundert Priestern der Jungfrau und Gottesmutter von Fatima. Um dann die Feier mit dem feierlichen Eucharistischen Segen ausklingen zu lassen:
People adoring Jesus in the Eucharist at President Donald Trump’s Mar-a-Lago residence.
Video: Jolly Sebastian pic.twitter.com/AMUEedtKE3
— Sachin Jose (@Sachinettiyil) March 20, 2025