(David Berger) Zu dem vielleicht spannendsten Gespräch des Jahres hat der „Weltwoche“-Chef Roger Köppel zwei Vollblutpolitiker alter Schule nach Wien eingeladen: Viktor Orbán und Gerhard Schröder. Zwei Giganten der Friedens- und Europapolitik diskutieren – fernab von jeder verordneten Kriegshetze – mit dem „Tucker Carlson des deutschsprachigen Europa“ über den Ukrainekonflikt.
Das Gipfeltreffen, zu dem rund 500 Gäste und 50 Medienvertreter gekommen waren, fand am 31. Oktober 202 in den berühmten Sofiensälen in Wien statt.
Sowohl Schröder wie Orbán sind der Überzeugung, „dass Russland militärisch nicht geschlagen werden kann. Die Zeit arbeite gegen Selenskyj, Russland werde diesen Krieg gewinnen. Bevor eigentliche Friedensverhandlungen möglich seien, müsse ein Waffenstillstand geschlossen werden. Aber die EU verkenne die Realität und glaube immer noch an einen Sieg der Ukraine.
Auch Schröder wünscht sich erfolgreiche Wahl Trumps
Den Vorwurf des Appeasements gegen einen Imperialisten wiesen beide Politiker zurück. Laut Orbán gilt es, sich der Realität zu stellen: «Dieser Krieg ist für die Ukraine, die immer mehr in Trümmern liegt, verloren!» Das sei, was zähle und nicht die Träumerei eines militärischen Sieges. Beide betonten, dass dabei Europa seine Interessen besser vertreten muss. Schröder hielt fest, dass Deutschland bei den notwendigen Friedensbemühungen eng mit Frankreich zusammenarbeiten sollte.
Was die amerikanischen Präsidentschaftswahlen vom 5. November betrifft, ließen beide Politiker verlauten, dass sie sich eine Wahl von Donald Trump erhoffen. Dieser werde sofort mit Putin verhandeln, was Trump heute auch in einem Telefongespräch mit Orbán bekräftigt habe. Doch die Europäer säßen dann in einer Ecke, während die «großen Jungs» am Tisch verhandeln.“ (Quelle)