(David Berger) Seit Jahren gilt deutschen Homo-Aktivisten aus der linksgrünen Ecke Russland als der Erzfeind. Dort herrsche eine harte Verfolgung homosexueller Menschen, hört man von jenen, die sonst zur Todesstrafe für Homosexuelle in islamischen Staaten schweigen. Doch die Realität homosexueller Menschen in Russland sieht ganz anders aus, als uns die antirussische Propaganda glauben lässt.
Es dürfte kaum ein Land und eine Regierung geben, die bei linken Homo-Aktivisten in Deutschland so verhasst ist, wie Russland bzw. die Putin-Regierung. Das geht so weit, dass man sich in diesen Kreisen nicht scheut, den faschistischen Gruß „Slava Ukraini“ (der Feind meines Feindes ist mein Freund) zu gebrauchen (siehe Artikel im Anhang) und seine Sympathien für einen großen Krieg gegen Russland offen zuzugeben.
Das Problem: Man geht offensichtlich einer perfiden, seit 2020 keine roten Linien mehr kennenden antirussischen Hass-Propaganda auf den Laim, die mit der Realität homosexueller Menschen in Russland nichts zu tun hat. Ja diesen letztlich sogar schadet.
Statt nackt auf den CSDs tanzen, nach Russland fahren!
So jedenfalls die Berichte von jenen, die statt nackt auf CSD-Wagen zu tanzen und Privilegien für queere Menschen fordern, in Russland zuhause sind. Einer von ihnen ist der 51-jährige aus Österreich stammende Unternehmer Martin Held (verheiratet, vier Töchter), der aktuell habe ich zwei russische Wohnsitze (Krasnodar in Südrussland und in Moskau) hat.
Im Gespräch mit der Journalistin Andrea Drescher berichtet er von seiner ersten Russlandreise:
„Das war 2009. Das war ganz spontan, weil eine russische Freundin von mir nach Hause fahren wollte, um ihre Familie zu besuchen. Ich habe gefragt ob ich mitfahren kann und war nicht der einzige, der diese Idee hatte. Zwei andere Freunde von ihr fuhren ebenfalls mit. Das war ein österreichisches, homosexuelles Paar. Es war eine spannende Reise, die wir da zu viert unternommen haben. Wir haben Moskau, St. Petersburg und Nischni Novgorod besucht. Es war mein erster Kontakt mit Russland, aber auch mein erster Kontakt mit Homosexuellen.“
Alle leben dort sicher und ungefährdet
Warum er das mit den Homosexuellen so sehr betone, will Drescher wissen. Und Held antwortet:
„Weil meine Erfahrungen durch diese beiden Homosexuellen in Russland im direkten Widerspruch zu dem standen, was ich anschließend in der Zeitung las. Durch meine Mitreisenden hatte ich die Gelegenheit in den Städten erstmals in meinem Leben Homo-Bars zu besuchen. In Russland. Das war an sich schon außergewöhnlich. Aber dann las ich kurz danach in der Zeitung, dass Schwule in Russland massiv unterdrückt werden.
Wie bitte? Ich hatte gerade eine völlig andere Erfahrung gemacht. Wie kann das sein? Es war offensichtlich Propaganda, was die in den Medien über Russland berichteten. Ich habe mehrere Homosexuelle in Russland kennengelernt, war in Bars, war mit Homosexuellen vor Ort ins Gespräch gekommen. Alle leben dort sicher und ungefährdet – von Verfolgung durch den Staat keine Spur. Das hat überhaupt nicht zusammengepasst.“
„Alle leben dort sicher und ungefährdet“ – kann man das von Deutschland auch sagen? Ich erinnere hier nur an den tragischen Fall Nasser, der nur die Spitze eines Eisbergs darstellt…
Immer mehr Ungereimtheiten
Ein Ereignis, das für ihn zum Schlüsselerlebnis wurde, er nennt es einen „sehr prägenden Moment für mein Leben“. Die Tatsache, dass die Medienberichte überhaupt nicht seinen eigenen Erfahrungen entsprochen hätten, war für ihn sehr irritierend:
„Ich hatte ja auch das festgefahrene Bild über Russland aus den Medien. Sozialisiert in Österreich hatte ich geglaubt „was man in der Zeitung liest“. Aber in diesen Tagen habe ich angefangen zu denken. Ich wurde sehr sensitiv, was die Berichterstattung über Russland anging und habe immer mehr Ungereimtheiten entdeckt.“
Putin oder Nawalny?
Auch hier stehen die alles entscheidenden Fragen im Raum: Gehört es zu den Menschenrechten, dass die Ehe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Partnern juristisch möglich ist? Haben diese Paare ein „Recht“ auf Kinder? Inwiefern verstößt die queere Propaganda unter Kindern und Jugendlichen, wie sie auch in Deutschland immer mehr um sich greift, gegen die Menschenrechte von Kindern? Ist es wirklich ein unabdingbares Menschenrecht, dass ich auf offener Straße auf CSDs vor Kindern blank ziehe oder gar Sex habe (wie das vor einigen Wochen auf dem Pride in Amsterdam der Fall war)?
Und muss diese Provokation sein? Ich käme nie auf die Idee, am Ramadan im Iran eine Schweineschnitzel essend auf den Straßen herumzulaufen …
Letztendlich schützen die LGBT-Gesetze Putins, die für so viel Aufregung gesorgt haben, die Homo- und Transsexuellen in Russland. Wenn man liest, was Nawalny, nach dem jetzt eine Straße in Berlin benannt werden soll, über Homosexuelle gesagt hat, erscheint Putin daneben geradezu als Schutzherr homo- und transsexueller Menschen…
Das ganze Interview lesen Sie hier: Auch Österreicher ziehen Richtung Russland: Vom Druschba-Fahrer zum Einwanderungshelfer
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