Donnerstag, 25. April 2024

Bundestag: Menschenrechte nur für politisch korrekte Trans- und Homosexuelle

(David Berger) Für aufgeregte, bisweilen fast hysterische bis beleidigende und hasserfüllte Reaktionen hat gestern (24. Mai 2023) mein Auftritt im Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe am Mittwoch zu dem Themenkomplex Queer- und Genderwahn gesorgt. Dabei wurde v.a. klar: Homo- und Transsexuelle, die nicht linksgrünen Genderideologie folgen, gelten den Altparteien praktisch als vogelfrei.

Hier mein Eingangsstatement

Als promoviertem Philosophen sei mir erlaubt, einige epistemologische, grundlegende Überlegungen an den Anfang zu stellen, denn die eingereichten Fragen der im Bundestag vertretenen Fraktionen, lassen doch die Frage aufkommen: Worüber sollen wir heute sprechen?

Da ist von LGBTIQ (Ausschuss), von queeren Menschen (SPD), von LSBTI (Grüne und Union) oder von LGBTIA die Rede.

Und das – so mag der politisch überkorrekte Gay-Aktivist einwenden – obwohl die aktuelle Bezeichnung LGBTQIA2+ heißt (​Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex, Asexual, and 2 Spirit). Das Pluszeichen soll dann alles andere bezeichnen, auf das wir uns als Gesellschaft noch an Besonderem einstellen sollen.

Angesichts der Tatsache, dass der Nationale Aktionsplan „Queer leben“ der Bundesregierung sogar an unserer Verfassung rühren und eine Ergänzung des Grundgesetzes mit Blick auf Art. 3 durch die Aufnahme des Merkmals der sexuellen Identität anzielt, wäre es schon interessant zu wissen, was und wer da genau vor Benachteiligung geschützt werden soll.

Was m.E. vielen der hier zu Beratenden völlig unklar zu sein scheint, ist die Tatsache, dass diese Pauschalpakete zudem innerhalb der Gruppen, die man damit beschreiben will,  mehr als problematisch sind.

Häufig werden sie unter dem seltsamen, durch den mit antisemitischen Einschlägen der Queer-Theorie der BDS-Propagandistin Judith Butlers schwer belasteten Etikett „queer“ (übersetzt „gefälscht, sonderbar, eigenartig, fragwürdig, suspekt, verrückt oder eben auch pervers“) zusammen gefasst.

Auf Butler geht auch die fatale Trennung zwischen „Sex“ und „Gender“ zurück, die ganz offensichtlich bei der geplanten Ablösung des Transsexuellengesetzes durch das „Selbstbestimmungsgesetz“ Pate stand.

Dieses ist durch seine De facto-Gleichstellung von transsexuellen Menschen mit sog. „Partytransen“ nicht nur in höchstem Maße transfeindlich, sondern zeigt mit dem Motto „Transfrauen sind Frauen. Außer, es gibt Krieg. Dann sind sie wieder Männer“ (1) auch, wie wenig ernst ihm das Problem echter Transsexualität ist.

Beschimpfungen von Bundestagsabgeordneten

Eingeladen hatte mich die AfD-Fraktion, was für die Altparteien bereits ein unüberwindbares Manko  darstellte, eine der SPD-Bundestagsabgeordneten ließ sich sogar zu der Bemerkung hinreißen, mit der sie den AfD-Bundestagsabgeordneten als „rechtsextrem“ beschimpfte.

Eine Politikerin der Grünen hatte nicht verstanden, dass die von mir vorgelesenen Hetz- und Hasskommentare von linksgrünen Aktivisten stammen und echauffierte sich gründlich, wie ich diese lesbophoben Kommentare hier zum besten bieten könne. Das würde der Würde des Bundestags nicht gerecht. Ich erklärte ihr daraufhin nocheinmal mühsam und in kleinen Schritten, was Sache ist, worauf von ihr nichts mehr zu hören war.

Auf dem Altar des Islam-Appeasements geopfert

Der Text auf der Internetseite des Bundestages: „Der Publizist Dr. Dr. David Berger beklagte in seiner schriftlichen Stellungnahme, „eine enorme Zunahme der Gewalt gerade in großen Städten“ gegen transsexuelle und homosexuelle Menschen. Den Blick auf dieses Problem verstellten jedoch „queer-ideologischer Schwurbeleien“. Politik und Gesellschaft warf er vor, gleichgültig auf Verbrechen wie die Messerattacke in Dresden auf ein schwules Paar im Oktober 2021 zu reagieren. Die „Überlebensinteressen homo- und transsexueller Menschen“ würden auf dem „Altar des Islam-Appeasements“ geopfert.

Komplettes Schlussstatement

Nicht nur die Stellungnahme von Herrn Vogt zeigt sehr deutlich, wie viele der hier geladenen Fachleute die Sorgen Homosexueller und Transsexueller, das ganz ohne Zweifel bestehende Problem der Hasskriminalität gegen homo- und transsexuelle Menschen, für ihre eigene politische Agenda instrumentalisieren.

So gewinnt man den schiefen Eindruck, dass die diesbezügliche Gesetzgebung in Russland für homosexuelle Menschen das schwerwiegendste Problem weltweit ist. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier ein umgekehrtes Pink-Washing stattfindet. Der Homoaktivismus verkommt so zu einem Teilstück des einseitigen Propaganda-Krieges der jeweiligen einladenden Parteien und einiger Medien gegen Russland.

Seltsam nimmt es sich hier aus, wenn Gesetze in anderen Ländern kritisiert werden, die die Meinungsfreiheit einschränken oder Geschlechtsumwandlung in Kriegszeiten verbieten.

Hier sollten die Beschwerdeführer doch zuerst vor der eigenen Türe kehren, bevor sie für andere Länder und Kulturen den Lehrmeister spielen.

Gerade in Deutschland erleben wir seit Jahren eine perfide Aushöhung des Rechts auf Meinungsfreiheit, so etwa durch das NetzDG oder die Ausweitung des Volksverhetzungsparagraphen nach DDR-Vorbild.

Und auch für das neue „Selbsbestimmungsgesetz“ gilt: das Motto „Transfrauen sind Frauen. Außer, es gibt Krieg. Dann sind sie wieder Männer“.

Was hier gar nicht oder nur sehr am Rande vorkam, sind die echten Probleme transsexueller und homosexueller Menschen in Deutschland, …

Menschen, die eben nicht queer sein wollen, die nicht Tage lang über Buchstabenkombinationen oder neue Farben in der Regenbogenfahne nachgrübeln, sondern unter einer enormen Gewaltzunahme gerade in großen Städten leiden. Hier wäre der eigentliche Handlungsbedarf und zwar indem man Gewalt an der Wurzel bekämpft.

Das kann man aber nur, wenn man um die Täter weiß. Wo war der politische Aufschrei, als etwa vor einem Jahr die  Generalstaatsanwaltschaft Berlin der Polizei verboten hat, Übergriffe auf Juden und Homosexuelle als solche zu melden (2)?

Juden und Homosexuelle gleichermaßen betroffen

Dadurch vermeidet man auch die Frage nach den Tätergruppen, die dafür hauptsächlich in Frage kommen. Und sorgt dafür, dass Hassverbrechen gegen Juden und Homosexuelle weiter fröhlich Urständ feiern.

Mit in dieses Spektrum gehört, dass man immer mehr den Eindruck gewinnt, dass die Überlebensinteressen homo- und transsexueller Menschen auf dem Altar des Islam-Appeasements geopfert werden sollen.

Angesichts des Mordes an einem homosexuellen Mann in Dresden vor gut zwei Jahren mahnte immerhin der LSVD Berlin-Brandenburg:

„Mit großer Irritation nimmt der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) den öffentlichen Umgang mit dem Terroranschlag von Dresden zur Kenntnis. Die Gleichgültigkeit, mit der Politik und Gesellschaft auf dieses grauenhafte Verbrechen reagieren, ist zutiefst verstörend.

Vollkommen unverständlich ist, warum die islamistischen Einstellungen des Täters und die mutmaßlich homosexuellenfeindliche Motivation der Tat über Wochen verschwiegen und erst nach Zeitungsrecherchen bekannt wurden.

Die befremdliche Aussage des Dresdner Oberstaatsanwaltes, man äußere sich „zur sexuellen Orientierung von Tatopfern nicht“, lassen den Verdacht aufkommen, man sei in puncto Homophobie mit Blindheit geschlagen (…) Den islamistischen Terror wie auch den rechtsradikalen Terror werden wir nicht überwinden, indem wir ihn beschweigen und bagatellisieren. Wir müssen dem religiösen Extremismus ebenso wie dem Rechtsextremismus entschieden entgegentreten.“

Muslime gegen Gender-Gaga

Da ist es ein schwacher Trost, dass die  „Jüdische Rundschau“ in ihrer April-Ausgabe unter dem Titel „Genderisten im Dilemma: Muslime in England und Irland machen gegen Gender mobil“  schreibt: „Gerade die islamischen Gruppierungen, die von den Linken nahezu kritiklos hofiert werden, widersprechen nun dem Gender-Wahnsinn.“

Update: Michael Klonovsky koommentiert

Auch der bekannte und von den Mediokren viel gefürchtete Publizist Michael Klonovsky hat die Veranstaltung gewürdigt:

„Gestern fand im Menschenrechtsausschuss des Bundestags eine Anhörung zum Thema „LGBTIQ-Rechte weltweit“ statt. Sämtliche Altparteienvertreter nutzten die Gelegenheit, sich vom Feminismus (jenseits der Außenpolitik) zu verabschieden. Alice Schwarzer wurde als „trans-ausschließende Radikalfeministin“ und „transphob“ gezaust. Der Sachverständige der Schwefelpartei, David Berger (Dr. theol., Dr. phil.), rief mit seinen Ausführungen zum Kindesmissbrauch unter „queerem“ Deckmantel – es ging um die Pläne der Ampel, Geschlechtsumwandlungen ab 14 Jahren zu fördern – ein Aufjaulen gerechter Empörung hervor. Mit diesem bewährten demokratischen Willensbildungsgeräusch wurden auch seine Ausführungen zum Thema Homophobie und Frauenfeindlichkeit unter Muslimen mehrheitlich abgebügelt.

Ganz besondere Entrüstung löste Berger mit seinem Ansinnen aus, den Begriff „queer” erst einmal zu definieren, bevor man ihn per Grundgesetzänderung in einen Verfassungsrang erhebe. Die Emissäre der ganz besonders demokratischen Parteien (inclusive der CDU) empfanden das als eine ungeheure Entgleisung und als intellektuellen Offenbarungseid.“ (Quelle)

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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