Gastbeitrag von Meinrad Müller
Die deutschen Medien, die sprichwörtlich mit Dreck werfen, merken offenbar nicht, dass dieser Lehm vom Empfänger als Baumaterial genutzt werden kann. Gerade in Wahlkampfzeiten werden Mücken zu Elefanten aufgeblasen, doch die Bürger sind nicht dumm und durchschauen dieses Theater. Blicken wir in die USA, wo mit weit härteren Bandagen gekämpft wird.
Clinton und der Lewinsky-Skandal: Mehr Popularität durch Angriffe?
Wer hätte je gedacht, dass Bill Clinton trotz des Lewinsky-Skandals dennoch gewählt wurde? Mitten in einem der größten politischen Skandale der 1990er-Jahre, als die Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky ans Licht kam, stand Clinton unter massivem Beschuss. Doch statt unterzugehen, überstand er das Amtsenthebungsverfahren und beendete seine Amtszeit mit hoher Popularität. Viele Wähler sahen die Angriffe als überzogen und politisch motiviert, was Clintons Sympathiewerte sogar steigerte.
Deutsche Skandale im Vergleich: Sturm im Wasserglas?
Hierzulande sind die „Skandale“ vergleichsweise ein Sturm im Wasserglas. Während Politiker in Deutschland oft wegen vergleichsweise harmloser Vorfälle in die Kritik geraten, wenn sie Altbekanntes zitieren, das gerade nicht in den Zeitgeist passt.
Trump: Schmutzkampagnen als Erfolgsrezept
Ein weiteres Beispiel ist Donald Trump. Während seiner Präsidentschaftskampagne 2016 jagte ein Skandal den nächsten. Trotz, oder gerade wegen der ständigen negativen Berichterstattung mobilisierte Trump eine loyale Anhängerschaft und gewann die Wahl. Seine Unterstützer sahen ihn als Kämpfer gegen das Establishment, und jede Schlagzeile machte ihn nur bekannter.
Nixon und der Checkers-Skandal: Ein Comeback durch Emotionen
Auch Richard Nixon konnte aus einem Skandal gestärkt hervorgehen. In den 1950er-Jahren geriet er während seiner Vizepräsidentschaftskampagne in den sogenannten „Checkers-Skandal“, als seine Verwendung von Kampagnenfonds infrage gestellt wurde. Doch statt unterzugehen, gewann er durch eine emotionale Fernsehansprache, die später als „Checkers Speech“ bekannt wurde, das Vertrauen der Wähler zurück.
Unbekannte Politiker: Bekannt durch negative Schlagzeilen
Wenn ein bislang wenig bekannter Politiker plötzlich attackiert wird, kann dies seine Bekanntheit enorm steigern. Die Wähler lesen zwischen den Zeilen und erkennen oft, dass die Angriffe politisch motiviert sind. So müssen sich die Wähler auch mit den Argumenten des Angegriffenen auseinandersetzen. Diese negative Publicity kann also sogar helfen, den Bekanntheitsgrad und die Unterstützung für einen Politiker zu erhöhen.
Fazit: Schmutzkampagnen – Ein zweischneidiges Schwert
Diese Beispiele aus den USA zeigen, dass Schmutzkampagnen nicht immer den gewünschten Effekt haben. Stattdessen werden sie die Bekanntheit eines Politikers steigern und ihn sogar stärker machen. Wähler sind oft klüger, als man denkt, und durchschauen die wahren Absichten hinter solchen Attacken.
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