Samstag, 27. April 2024

Künstler Ei WeiWei: „Im Westen heute genau dieselbe Zensur wie in China“

Wenn schon der berühmte chinesische Künstler Ei WeiWei feststellt, dass die Meinungsfreiheit im Westen an Universitäten & in der Kunst nicht mehr gegeben ist, sollten alle aufhorchen… So Prof. Ulrike Guérot in unserem Tweet des Tages:

„Ich bin mit dieser heftigen politischen Zensur aufgewachsen“, sagte der 66-Jährige, der als der bedeutendste Künstler Chinas gilt, dem britischen TV-Sender Sky News. „Mir wird jetzt klar, dass man im Westen heute genau dasselbe tut.“

In den „freien Westen“ ausgewandert

Der Menschenrechtler Weiwei war nach regierungskritischen Äußerungen in seiner Heimat von April bis Juni 2011 inhaftiert und unterlag viele Jahre ein Reiseverbot. 2016 kam er nach Deutschland, wo er bis 2019 in Berlin lebte und der UTK lehrte. Derzeit hält er sich in Portugal auf.

Wenn schon der berühmte chinesische Künstler @#Ei WeiWei feststellt, dass die Meinungsfreiheit im Westen an Universitäten & in der Kunst nicht mehr gegeben ist, sollten alle aufhorchen…. https://t.co/L5fv6viLnu

— Ulrike Guérot (@ulrikeguerot) February 8, 2024

„Im Westen genau dasselbe“

Zum Hintergrund:

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Absage seiner Ausstellung in London „mit Maßnahmen während der Kulturrevolution in China unter Mao Tsetung verglichen. Er sei mit dieser heftigen politischen Zensur aufgewachsen, sagte der 66-Jährige am Sonntag dem britischen TV-Sender Sky News. Ihm werde jetzt klar, dass man im Westen heute genau dasselbe tue.

Die Londoner Lisson Gallery hatte im November eine geplante Schau mit Werken von Ai Weiwei nach heftiger Kritik an Äußerungen des Künstlers gestoppt. Er hatte sich Berichten unter anderem britischer Medien zufolge in einem inzwischen gelöschten Tweet auf der Social-Media-Plattform X über finanziellen, kulturellen und medialen Einfluss der „jüdischen Community“ geäußert. Ai Weiwei kritisierte auch die Suspendierung von zwei New Yorker Universitätsprofessoren wegen Kommentaren über Gaza.“ (Quelle)

„The comfort of being opressed“

Schon 2020 hatte WeiWei die Deutschen in einer Weise kritisiert, die heute aktueller ist als damals: Er kritisierte in Interview mit dem britischen „Guardian“ deren Autoritätshörigkeit und eine Gesinnung wie in den 1930er Jahren:

„Faschismus bedeutet, dass man eine Ideologie über andere stellt und diese Ideologie für rein erklärt, indem man andere Denkungsarten abwertet“, sagte er. „Das ist Nazismus. Und dieser Nazismus existiert im deutschen Alltag von heute.“ Deutschland sei intolerant, bigott und autoritär. Ähnlich wie in China möge man hier „the comfort of being opressed“, die Bequemlichkeit, die Unterdrückung mit sich bringt.“ (Quelle)

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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