(David Berger) Das von China aus betriebene Netzwerk TikTok, das bei Jugendlichen Facebook & Co den Rang abgelaufen hat, entwickelt sich zunehmend zu einem Propaganda-Organ für Islamisten.
Facebook und Twitter haben über viele Jahre islamistische Propaganda gerne gesehen oder willentlich ignoriert, während jede auch noch so freundliche Islamkritik zensiert wurde. Mit dem Bedeutungsverlust der beiden großen Netzwerke gerade in den jüngeren Zielgruppen zieht nun auch die islamistische Propaganda auf die neuen virtuellen Marktplätze um.
Ahmad Mansour: TikTok-Radikalisierung
Der bekannte Buchautor und Islamkritiker Ahmad Mansour weist darauf in unserem Tweet des Tages auf einen TikTok-Post hin, der „ein Paradebeispiel für die TikTok-Radikalisierung der Next Generation an Islamisten“ sein soll. Zwar handele es sich nur um eine kleine Gruppe – diese zeige aber ein gefährliches Potenzial, „weil sie Themen ansprechen, die emotional und ideologisch leider bei vielen Jugendlichen schon vorhanden sind.“
TikTok ist – so die Wikipedia – ursprünglich ein Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen kurzen Videoclips. Immer mehr werden von den Usern aber auch die zusätzlichen Funktionen eines sozialen Netzwerks genutzt. Das Netzwerk gehört dem chinesischen Unternehmen ByteDance.
Muslim Interkativ ist ein Paradebeispiel für TikTok-Radikalisierung. Next Generation Islamisten. Eine kleine Gruppe mit gefährlichem Potenzial, weil sie Themen ansprechen, die emotional und ideologisch leider bei vielen Jugendlichen schon vorhanden sind. pic.twitter.com/dXQLs4UrkJ
— Ahmad Mansour (@AhmadMansour__) March 12, 2023
Islam.Propaganda aus China?
Das ausgerechnet in einem Netzwerk, das aus China stammt, wo man Muslime in einer die Menschenrechte mit den Füßen tretenden Weise verfolgt, solche Propaganda zu finden ist, kann vielleicht verständlich werden, wenn man sich TikTok näher anschaut: Auf Twitter wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es ebenfalls von islamistischen Kadyrow-Kämpfer genutzt wird. Die Erklärung dazu: Man lasse das zu, um den „Westen“ zu schwächen.
Od das so einfach ist? Markus Laurenburg führt dagegen ein Argument ins Feld, das durch das Verhalten des „Westens“ um Ukraine-Konflikt erneut an Schwere gewonnen hat: „Der Westen”, wie er sich selber benennt, ist ob seiner Werte eben zahnlos und verwirrt geworden. Sonst würde er jenen gegenüber stark auftreten.“