Sonntag, 17. November 2024

Die Bücherbranche – boykottierte, geächtete Autoren und bevormundete Leser

Hier habe ich eine Beschreibung der Verhältnisse in der Buchbranche begonnen. In dieser Fortsetzung möchte ich Ihnen zeigen, dass eine Ächtung von bestimmten Autoren nicht „nur“ gegen die Autoren geht, sondern eine Bevormundung der Leser darstellt, da diesen Informationen vorenthalten werden. Von Matthias Rahrbach

 Als Kind darf man nicht alles lesen. Das ist auch normal so und in Ordnung, denn es gibt Bücher und überhaupt Texte, mit denen Kinder intellektuell und emotional überfordert sind. Ein Horrorroman von Stephen King ist nichts für z.B. Achtjährige, und eine Abhandlung über Folterpraktiken in Diktaturen auch nicht. Eltern nehmen deshalb ihren Kindern u.U. bestimmte Bücher weg, machen sie nur auf Bücher aufmerksam, die kindgerecht sind oder sprechen mit ihren Kindern über das, was ein Kind gerade gelesen hat. Sie greifen also erzieherisch ein. Das gilt nicht nur für Bücher, sondern generell für Medieninhalte aller Art. Vom Grundsatz her ist das bei Kindern auch notwendig.

Bei Jugendlichen kann dieses elterliche Eingreifen sowohl notwendig und vernünftig, als auch ziemlich daneben sein, je nachdem, wie alt der Jugendliche ist, was er liest und was er für Eltern hat. Hier ist die Frage: Wollen sie ihr Kind schützen oder bevormunden? Ich denke, es gibt beides. Der Schutz der Jugendlichen vor bestimmten medialen Inhalten kann richtig sein, Bevormundung allerdings hindert sie daran, zu Selbstdenkern zu werden, die sich ihr eigenes Urteil bilden. Eltern müssen sich hierbei also überlegen, ob sie ihr Kind schützen oder nur eigene Weltanschauungen religiöser oder nichtreligiöser Art, die sie ihrem Kind einimpfen wollen. Der Jugendschutz kann hier schnell zur Ausrede für Bevormundungsversuche werden.

Wenn die Kinder erwachsen sind, werden vernünftige Eltern nicht mehr versuchen, ihnen bestimmte Informationen, Sichtweisen oder andere Medieninhalte zu verbieten, denn das wäre bei einem mündigen, erwachsenen Mitbürger auf jeden Fall Bevormundung und dazu noch bildungsfeindlich, es wäre Dominanz durch Gedankenkontrolle, eine Art der Dominanz, die z.B. zum Indoktrinieren und Nachbeten ideologischer Inhalte dienen kann.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten Eltern gehabt, mit denen Sie nicht über alles reden konnten und die wegen jedem „falschen“ Gedanken, der gegen die elterlichen Erziehungsziele ging, direkt ausfällig geworden wären. Vielleicht hatten Sie solche Eltern. Vergleichen Sie einmal solche fiktiven oder tatsächlichen Eltern mit den Politikern und Journalisten von heute und ebenfalls mit der Bücherbranche! Natürlich verbieten Buchhändler ihren Kunden nicht, bei ihnen Bücher missliebiger Autoren zu kaufen und reißen ihnen auch nicht bestimmte Bücher aus der Hand wie es unpädagogische Eltern mit einem Kind im Jugendalter tun. Aber sie tun einiges, oft subtil und unbemerkt vom Leser, und bevormunden ihn auf diese Weise. Es geht hierbei teils stark gegen das selbstständige Denken und die Mündigkeit des Menschen. Im Zusammenspiel mit dem Rest der Medienwelt führt das dazu, dass viele gesellschaftliche Probleme immer schlechter oder gar nicht mehr gelöst werden können, weil die dafür notwendige ergebnisoffene vorhergehende Diskussion oft gar nicht mehr stattfinden kann.

Beispiele für den Boykott und die Ächtung von Autoren

Die folgenden Beispiele sollen das Ausmaß des Boykott-Problems zeigen. Beachten Sie dabei, dass ich keineswegs jedem dieser Autoren zustimme bzw. dies in jedem Punkt tue. Ich kann auch anderer Meinung sein. Als überzeugter Demokrat bin ich aber sehr dafür, dass jeder zu Worte kommt und dass der Buchhandel und die übrige Medienwelt nicht bestimmte Meinungen bevorzugt oder benachteiligt. Wem die Meinung der Autoren, die hier als Beispiele dienen, nicht gefällt, kann gern eine Gegendarstellung verfassen, wie es in einer Demokratie üblich ist, und ergebnisoffen mit diesem Andersdenkenden diskutieren. Wer darüber klagt, dass solche „umstrittenen“ Autoren überhaupt zu Worte kommen bzw. dass ich fordere, sie zu Worte kommen zu lassen, den mache ich noch darauf aufmerksam, dass Gegendarstellungen zur Zeit nicht nur nicht zensiert und boykottiert werden, sondern in den Mainstreammedien massiv bevorzugt werden. Jeder, dem also die Meinung von z.B. Hans-Georg Maaßen oder Thilo Sarrazin nicht gefällt, jammert also auf ziemlich hohem Niveau, wenn solche Autoren aus seiner Sicht überhaupt noch ein Rederecht haben – und erweckt damit ungewollt den Eindruck, eine gut begründete Gegendarstellung nicht verfassen zu können bzw. noch nicht einmal irgendwelche Gegenargumente zu haben. Genau diesen Eindruck werden viele Menschen haben, und wenn jemand zensiert oder boykottiert wird, der wirklich großen Mist verzapft hat, wird u.U. genau diese Zensur und die fehlende Gegendarstellung den Effekt haben, dass der große Mist von zahlreichen Menschen geglaubt wird. Wenn jemand keinen Mist verzapft hat, wirken Zensur und Boykott ohnehin destruktiv. Deshalb bin ich für eine offene Debatte, bei der wirklich jeder in gleichem Maße zu Worte kommt.

Beispiel 1: Hans-Georg Maaßen

https://www.nzz.ch/feuilleton/fall-maassen-ch-beck-kapituliert-vor-journalistischem-saeuberungswahn-ld.1722143?mktcid=smch&mktcval=twpost_2023-01-19

„Der Fall des Juristen ist ein Lehrbeispiel, wie Menschen mit unangepassten Meinungen aus dem Verkehr gezogen werden.… Am 8. Januar hat die «Süddeutsche Zeitung» einen Artikel zu Hans-Georg Maassen und dem C.-H.-Beck-Verlag veröffentlicht. Der Autor Ronen Steinke problematisiert darin, dass der ehemalige deutsche Verfassungsschutz-Chef von dem juristischen Verlag immer noch publiziert werde. … Die «Süddeutsche Zeitung» hat an dem Kommentar nichts zu beanstanden. Umso mehr aber an dem Autor. Maassen sei ein «Verschwörungsrentner»…“

 Es geht also schon nicht mehr darum, was er geschrieben hat, sondern darum, welche Meinungen er ansonsten hat. Aber lesen Sie bitte den ganzen verlinkten Text, aus dem deutlich wird, dass hier journalistische „Eltern“ ihren „Kindern“ – hier ein Verlag und dessen andere Autoren – „lauthals brüllend“ verbieten, mit dem „Schmuddelkind“ Hans-Georg Maaßen zu „spielen“. Journalisten versuchen hier also, Verlage und Autoren zu bevormunden und damit indirekt auch Leser. Denn das Ganze zielt natürlich vor allem darauf ab, dass die Masse der Leser Herrn Maaßen als Autor erst gar nicht kennenlernt oder „freiwillig“ meidet, denn der ist für die „Kinder“ unserer politmedialen „Eltern“ ja schließlich ein „schlechter Umgang“ und könnte sie auf die „schiefe Bahn“ bringen. Die fangen hinterher noch selbst damit an, „Yehova“ zu sagen oder schlimmer noch: die Regierung zu kritisieren – nicht auszudenken!

Man erreicht mit dieser Vorgehensweise, dass nicht nur bestimmte Autoren geächtet, sondern all ihre Bücher unabhängig vom Inhalt zu „Schmutz und Schund“ erklärt werden, den „anständige“ Verlage nicht verlegen, den „anständige“ Werbeplattformen nicht bewerben, den „anständige“ Journalisten nicht thematisieren und den „anständige“ Leute nicht lesen. Man schränkt damit die Reichweite und den Bekanntheitsgrad des Autors und seiner Bücher ein und schreckt zugleich andere Autoren, Verlage und Journalisten, aber auch beliebige in der Öffentlichkeit stehende Menschen davor ab, „unanständige“ Äußerungen zu machen, also z.B. die aktuelle Regierung bei bestimmten Themen aus dem politisch korrekten Minenfeld zu kritisieren. Klar, heutzutage sagt man dann nicht „Schmutz und Schund“, „Ketzerei“ oder „unanständig“, wenn man einen Autor und seine Werke heruntermachen will, sondern drückt das zeitgenössisch aus, spricht also z.B. von „Schwurblern“, „Verschwörungstheorien“, von „Rechtsextremen“ usw. Im Prinzip erreicht man damit aber das, was die Kirche in früheren Zeiten mit Bezeichnungen wie „Ketzerei“ schaffte: Der Abweichler wurde aus der Glaubensgemeinschaft ausgegrenzt und geächtet, ebenso Menschen, die sich an der Ausgrenzung nicht beteiligen wollten, sondern dem „Ketzer“ gegenüber zustimmend oder auch nur neutral und fair eingestellt waren.

Will man eine Ideologie oder einen bestimmten anderen heiligen Glauben religiöser oder weltanschaulicher Art schützen, erreicht man mit der Methode viel. Man schützt damit seine Macht, Diskurshoheit und seine Erziehungsziele, die man sich gegenüber den Untertanen gesetzt hat. Vernunft und rationales Denken setzen sich unter solchen Bedingungen nicht durch, sie gelten dann als Gedankenverbrechen. Die weiteren Beispiele untermauern das alles und zeigen, wie groß das Problem ist. Für alle diese Fälle gilt wie gesagt: Ich stimme den Autoren keineswegs immer zu, bin aber sehr dafür, dass sie genauso gut zu Worte kommen wie die mainstreamkonformen Autoren und es eine offene Diskussion gibt, ohne Sprech- und Denkverbote, damit sich die Vernunft durchsetzt und die Masse der Leser sich eine eigene, faktenbasierte Meinung bilden kann und dies auch darf.

Die folgenden Beispiele kommentiere ich nicht weiter, klicken Sie bitte auf die Links und sehen Sie selbst. Die Richtigkeit von Einzelheiten kann ich nicht überprüfen und distanziere mich deshalb von allen vorangegangenen und folgenden Links, empfehle sie aber als lesenswert weiter, da ich vermute, dass sie im Großen und Ganzen oder vollständig der Wahrheit entsprechen. Wer in dem Punkt anderer Meinung ist, darf gerne, wie in einer Demokratie üblich, eine Gegendarstellung verfassen.

Fall 2: Thorsten Schulte

https://philosophia-perennis.com/2017/10/04/kontrollverlust/

https://www.youtube.com/watch?v=XZ4Q5RE58bk

https://www.youtube.com/watch?v=DXheBffkYew

Fall 3: Akif Pirinçci

https://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci#Boykott

https://der-kleine-akif.de/2021/08/25/amazon-verbietet-odette/

https://www.wa.de/hamm/nach-pegida-auftritt-buchhaendler-hamm-werken-umstrittenen-autors-pirinci-umgehen-5675685.html

Fall 4: Thilo Sarrazin

https://weact.campact.de/petitions/gegen-rassenideologie-im-deutschen-buchhandel

https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article181457790/Bestseller-Wie-der-Buchhandel-mit-Thilo-Sarrazins-Buch-umgeht.html

https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/kunstmarkt/unabhaengiger-buchhandel-besser-als-jeff-bezos/19699174.html

Fall 5 Rolf Sieferle:

https://philosophia-perennis.com/2017/07/22/bestseller-sieferle/

Diese Fälle erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe vor, noch eine weitere Fortsetzung zu diesem Thema zu verfassen bzw. so viele weitere Artikel, bis meine Abrechnung mit dieser undemokratischen Branche komplett ist. Ich werde dann die einzelnen Artikel zu einem großen verbinden und auf meiner Homepage (https://www.verlag-natur-und-gesellschaft.de) veröffentlichen. Ich habe mittlerweile einige Erfahrungen mit der Vermarktung meines Buches gemacht und kenne über meine Mitgliedschaft im AK Evolutionsbiologie (www.evolutionsbiologen.de) mit Herrn Prof. Ulrich Kutschera einen weiteren, leider mehrfach zensierten Autor, von dem ich einiges davon erfahren habe, wie es ihm in dieser Branche so ergangen ist. All diese Boykottversuche und Versuche der Medien, bestimmte Buchautoren zur Persona non grata zu erklären, wirken zusammen mit der Tatsache, dass aus wirtschaftlichen Gründen besonders die Bücher beworben werden, die sich ohnehin schon gut verkaufen und mit dem Kaufverhalten der Leser geradezu verheerend auf die öffentliche Meinungsbildung bei wichtigen Themen, die für das Wohl und Wehe von uns allen relevant sind. Mehr dazu das nächste Mal, ich habe zu diesem Thema noch viel zu sagen!

Surftipp: Ärgern Sie ihre Möchtegern-Eltern aus Politik und Medien und besuchen Sie Herrn Prof. Kutschera auf Twitter (https://twitter.com/kutschera_u) bzw. „hängen“ Sie dort mit ihm „ab“, auch wenn er aus der Sicht Ihrer politmedialen „Eltern“ ein „schlechter Umgang“ für Sie ist! Da erfahren Sie z.B. über „Corona“, was Sie nicht wissen sollen! Er selbst ist übrigens als Buchautor ein gutes Beispiel dafür, dass im Prinzip die Medien meist fast alleine entscheiden, was gekauft wird. Seine Bücher zum Thema „Kreationismus“ wurden seinerzeit vom Mainstream beworben, und sein Buch „Tatsache Evolution“ verkaufte sich weitaus besser als seine aktuellen Bücher, obwohl diese zu Themen wie Gender, Migration, Klimaschutz und Corona für einen viel größeren Personenkreis relevant sind als die Konflikte zwischen Wissenschaft und Glaube. Letztere betreffen zwar auch uns alle, aber nicht derart unmittelbar wie z.B. die Frage, ob eine „Impfung“ gegen „Corona“ gefährlich ist.

Mit mir können Sie übrigens auch gern „abhängen“. Ich bin hierbei ein besonders „schlechter Umgang“ für Sie, denn ich „deale“ mit einer „Einstiegsdroge für Rechtsextremisten“ – so heißt das heute, wenn man den Feminismus kritisiert und damit sog. „antifeministische“ Thesen vertritt (siehe https://www.deutschlandfunkkultur.de/antifeminismus-meldestelle-amadeu-antonio-stiftung-102.html):

www.verlag-natur-und-gesellschaft.de

Sie können allerdings, wie dem Artikel über die „Einstiegsdroge“ zu entnehmen ist, solche „politischen Drogendealer“ wie mich an eine Meldestelle verpetzen, wo Sie alles „Antifeministische“ melden können, was sich unterhalb der Strafbarkeitsgrenze befindet! Es wird also in Zukunft in Sachen Demokratie und Meinungsfreiheit alles gut werden…

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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