(David Berger) Gestern noch war die Rede von einem seltsamen Druckabfall in der Erdgaspipeline Nord Steam 2, heute verdichten sich die Vermutungen, dass es einen Anschlag sowohl auf Nordstream 1 und 2 gegeben hat. An den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 seien drei Lecks entdeckt worden. Die Ursache sei noch unklar, es gebe aber die Vermutung, dass es sich um Sabotage handelt, so die Tagesschau heute.
Offizielle Angaben zur möglichen Ursache der außergewöhnlichen Schäden liegen noch keine vor, die EU will sich nicht an den Spekulationen beteiligen. Anders freilich die Nachrichtenagentur dpa, die aus Sicherheitskreisen erfahren haben will, dass es ernste Anhaltspunkte für einen Sabotageakt geben.
Polen vermutet russische Aggression
Der Kreml zeigt sich „äußerst besorgt“ und möchte einen Sabotageakt nicht ausschließen, ähnlich der grüne Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin. Polen, das dem bau der Pipelines von Anfang an sehr kritisch gegenüberstand, ruft bereits „Haltet den Dieb“. Polens Vize-Außenminister Marcin Przydacz vermutet, das hinter dem Anschlag eine „russische Provokation“ stecke:
„Leider verfolgt unser östlicher Nachbar ständig eine aggressive Politik. Wenn er zu einer aggressiven militärischen Politik in der Ukraine fähig ist, ist es offensichtlich, dass keine Provokationen ausgeschlossen werden können, auch nicht in den Abschnitten, die in Westeuropa liegen.“
Nur ein Scherz
Im Juni hatte Luisa Neubauer auf dem „Copenhagen Democracy Summit“ die Journalisten wissen lassen: “ We are planning how to blow up a pipeline“ („Wir planen, eine Pipeline in die Luft zu jagen“). Angeblich nur ein Scherz. Die Pipeline um die es hier ging, ist die East African Crude Oil Pipeline (EACOP), die ab 2025 Uganda mit Tansania verbinden und so den armen Staaten wirtschaftliche Hilfe zukommen soll.
„Die Formulierung „How to blow up a pipeline“ von Neubauer erinnert an den gleichlautenden Titel eines Buches des radikalen schwedischen Klimaaktivisten Andreas Malm. In seinem Buch ruft Malm dazu auf, Sachbeschädigungen und Sabotagen an Industrieanlagen zu begehen, um gegen den Klimawandel vorzugehen. Gewalt gegen SUVs und Kohle-Minen hält Malm für gerechtfertigt.“ (Quelle)
„Es wird Aktionen geben, die über das bestehende Repertoire hinausgehen“
Schon seit Monaten ist eine Radikalisierung der Klimabewegung rund um FFF zu beobachten. Intellektueller Vorreiter ist hier der Berliner Aktivist Tadzio Müller, der einen Übergang zu radikalen Aktionen und Sabotage als notwendig gewordenen Weg der Klimabewegung sieht:
„Wir werden Aktionen sehen, die es weniger zum Ziel haben zu überzeugen, dass Klimaschutz wichtig ist. Sondern solche, die die Kosten der klimazerstörenden Normalität erhöhen. Es wird Aktionen geben, die über das bestehende Repertoire hinausgehen. Ich kann noch nicht sagen, wie sie aussehen werden, weil sie wegen Gesetzesübertritten immer auch verdeckt geplant werden müssen.“ (Quelle)
Die dpa stellt allerdings fest, dass – sollte es
US-Truppenmanöver in der Ostsee
sich um einen Anschlag handeln – nur ein staatlicher Akteur als Täter in Frage komme. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass aus Neubauers tabubrechendem Spaß Ernst wurde…In eine ganz andere Richtung gehen Vermutungen, über die die Mainstreampresse in Deutschland derzeit noch eisern schweigt:
Kurz vor dem Terroranschlag auf die Pipelines fand ein großes US-Truppenmanöver in der Ostsee statt. Beteiligt waren 4.000 Soldaten und zahlreiche Kriegsschiffe. Diese fuhren dabei auch unmittelbar an Bornholm vorbei: „Hat etwa ein Uboot, oder ein Kampftaucher einen „Abstecher“ und sich an Nordstream zu schaffen gemacht?“ fragt Martin Sellner.
Biden: „Nordstream 2 wird es nicht mehr geben“
Die Vermutung sind gar nicht so weit hergeholt, wie sie sich anhören. US-Präsident Joe Biden hatte schon vor Monaten angekündigt: „Wenn Russland erneut mit Truppen, Panzern usw. In die Ukraine einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.“ Daraufhin fragt ein Journalist: „Aber wie genau wollen Sie das machen, wenn das Projekt unter deutscher Kontrolle ist?“ Und Biden antwortet zynisch lächelnd: „Ich garantiere Ihnen, dass wir es können.“
Quelle: Telegram
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