Mit einem anklagendenden Appell, richtet sich die Berliner Unternehmerin und frühere Journalistin Judith Flora Schneider an die Bundesregierung. Wenn sie die „lebensfremden polit- und wirtschaftssuizidalen Beschlüsse“ der Bundesregierung an den Pranger stellt, dürfte sie zahllosen Handwerksbetrieben, ja allen mittelständischen Unternehmen aus dem Herzen sprechen.
Markus Langemann schreibt der Veröffentlichung des Briefes: „Eine der vornehmsten Aufgaben der unabhängigen Presse ist es auch, jenen Menschen eine Stimme zu geben, die nicht gehört werden. Jenen, die nicht gehört werden sollen. Leistungsträger auf “laut” zu stellen, deren Stimme unterdrückt wird. Brave Bürger vernehmbar zu machen, die geduldig aber wütend sind.
Mitmenschen hörbar zu machen, die still leiden
Mitbürgern eine Stimme zu geben, die staatliche Bürden zu tragen haben und Mitmenschen hörbar zu machen, die still leiden. Eine freie und funktionierende Presse in einer Demokratie, muß auch das schrille Pfeifen des Dampfkessels der Gesellschaft sein. Ein Alarmpfeifen.“
Damit hat Langemann das Programm auch von PP treffend beschrieben. Wir dokumentieren hier den Text des Offenen Briefes.
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An unsere Bundesminister und -ministerinnen
Meine gute Erziehung verbietet mir, Sie mit sehr geehrte Damen und Herren Minister anzusprechen, es würde eine Wertschätzung implizieren, die von meiner Seite Ihnen gegenüber geheuchelt und verlogen wäre. Lügen hören wir tagtäglich viel zu viele, daran beteilige ich mich möglichst nicht. Guten Tag möchte ich Ihnen auch nicht wünschen, die guten Tage haben Sie uns komplett verhagelt.
Dennoch möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Sie haben es in kürzester Zeit geschafft, es dem kleinen Mittelstand (exemplarisch seien hier nur genannt: kleinere Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Bäckereien, Gastronomen usw.) schier unmöglich zu machen, Ihre katastrophalen Entscheidungen zu „überleben“. Als Unternehmerin eines solchen Betriebes in Berlin, sogar Mischbetrieb aus Einzelhandel und Handwerk, darf ich Ihnen mitteilen, dass Ihre lebensfremden polit- und wirtschaftssuizidalen Beschlüsse auch Sie in Ihrem hochdotierten Kokon treffen werden. Auch wenn Sie sich noch immer für unantastbar halten und Ihr monatliches Schmerzensgeld als sichergestellt betrachten, darf ich Sie darauf hinweisen, dass Sie, ähnlich wie bei Ihrem gesamten politischen Kurs, komplett ohne Navigation und Segel Richtung Bermudadreieck treiben. Ich wünsche keinem Menschen etwas Schlechtes, keinem! Da jedoch unweigerlich das große Sterben der nicht ganz unerheblichen Steuerzahler aus dem Mittelstand, sowie natürlich dann auch deren Beschäftigter, von Ihnen vorprogrammiert in absehbarer Zeit nicht mehr aufzuhalten sein wird, wünsche ich Ihnen auf diesem Weg viel Freude am Plündern der Sozialkassen, um Ihre monetäre Existenz zu sichern. Ach nee, stopp, die sind ja jetzt schon leer. Blöd jetzt, wir doofen Arbeitnehmer und Arbeitgeber fallen mit zusammen rund 50% des Bruttolohns für die Sozialkassen aus, zusätzlich noch die Steuern, ääähm, könnte eng werden für Sie. Aber vielleicht erhöhen Sie dann einfach nochmal die Mehrwertsteuer, die Abgaben auf Treibstoff und Energie, beim Rest dürfte der Raubzug dann schon langsam schwierig werden. Die, die richtig dolle Kohle haben, sind zu Recht schon steuerflüchtig aus Deutschland. Mit dieser vielzitierten Übergewinnsteuer (Hallo?, was ist eigentlich aus den von uns Steuerzahlern finanzierten Übergewinnen der Pharmaindustrie geworden? Dürfen wir alle dann jetzt weniger Krankenkassenbeiträge zahlen? Ach, ich Dummerchen, die werden ja auch erhöht. Sorry, war echt unqualifiziert die Frage.) haben Sie es ja auch nicht so, ist ja viel leichter bei uns Trotteln zu holen.
Ich kann den Gedankengang auch komplett nachvollziehen. Nehmen wir familiengeführte Unternehmen in x-ter Generation. Die zahlen und zahlen und werden versuchen, weiter zu zahlen. Wer lässt sich schon gerne von völlig ignoranten Schlaumeiern das Lebenswerk zerstören? Da nimmt man lieber einen super tollen KfW-Kredit, von der Regierung als supi angepriesen, auf und lutscht 2 Jahre später am letzten Grashalm, während die Sense nur noch einen Fingerbreit entfernt runtersaust. Also, ein paar Tage bleiben Ihnen noch. Ein paar.
Tage, an denen ein paar Bekloppte, so wie ich, Ihren zweitgrößten Selbstbedienungsladen der Welt (oder besser der Größte? Ich glaube nicht, dass die KPCh-Bediensteten so gut wie Sie besoldet sind!) noch am Laufen halten. Allerdings gebe ich zu, dass ich jeden einzelnen meiner Mitarbeiter für altruistisch halte, da er ähnlich bescheuert ist wie ich und zur Aufrechterhaltung einer nicht finanzierbaren, unethischen und wählerverachtenden Politik beisteuert. Was passiert eigentlich, wenn wir Deppen Ihnen alles vor die Füße schmeißen? Verschlanken Sie dann den Bundestag und verzichten Sie auf einen Teil Ihrer monatlichen Einkünfte? Würde, außer in unseren Geldbeuteln, ja eh nicht auffallen, sitzen sowieso immer nur ein paar Verirrte im Plenum rum. Oder dürfen als erstes die Beamten und Pensionäre auf die monatliche Überweisung warten?
Fällt Ihnen was auf? Es sind nicht die, von Ihnen gerne und in einer Endlosschleife zitierten, Rechtsextremen, die hier delegitimierend (was für eine fürchterliche Begrifflichkeit, die Sie sich zu Eigen gemacht haben) und antidemokratisch agieren. SIE sind es, Sie haben alles zerstört, was friedvolle, ruhige, stille und leistungsfähige Bürger dieses Landes aufgebaut haben und mittlerweile Ihre politischen und egomanischen Aktivitäten viel zu lange über sich haben ergehen lassen. Und deshalb noch einmal, DANKE. Danke, dass Sie uns allen die Augen geöffnet haben. Danke, dass viele denkende Menschen beginnen, in die Selbstverantwortung zu gehen. Danke, dass Sie demnächst einer unrühmlichen Vergangenheit angehören. Danke, dass Sie alles zerstört haben, was Deutschland ausgemacht hat. Danke, dass Sie uns gezeigt haben, wie leicht und einfach es ist, Nachbarn, Familie, Freunde, eine gesamte Gesellschaft zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen. Danke, dass Sie vielen Menschen gezeigt haben, dass SIE völlig überflüssig sind. Danke für nichts, bezogen auf Ihre eigene Leistung zum Wohle des deutschen Volkes. Und danke, dass Sie mit Ihrer verbalen Hetze und inakzeptablen Wortschöpfungen gegen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, Ihre wahre Gesinnung so deutlich gemacht haben.
Ohne Ihr abgehobenes und völlig lebensfremdes Wirken würden viele fleißige Menschen in Deutschland bis heute nicht begriffen haben, in welchem Hamsterrad sie sich bewegen und wie sie sich den blanken Popo wund schubbern, um von Ihnen enteignet und bis aufs letzte Hemd ausgeraubt zu werden. Danke dafür, dass Sie uns so deutlich die Augen geöffnet haben und den zumindest letzten Verbliebenen, die Ihre gegen uns gerichtete Sanktions- und antidemokratische Verbots- und Einschränkungspolitik noch vehement verteidigen, ihren Irrweg nicht deutlicher zeigen können. Danke, dass Sie soviel gequirlten Mist am Stock verzapfen. Auf die Aufarbeitung freue ich mich riesig und genau diese Freude lässt mich jeden Tag stärker werden. Danke!
Ach so. Und falls Sie nun ein gesteigertes Interesse daran haben, bei mir privat oder auch in meinen Geschäften Hausdurchsuchungen oder ähnliche Schikanen durchführen zu wollen. Nur zu. Ich habe Sie weder beleidigt, noch bedroht, noch irgendwen zu Straftaten aufgefordert. Nur wundern würde mich eine entsprechende Vorgehensweise ganz sicher nicht. Unsere Tür steht Ihnen offen. Bitte teilen Sie mir mit, welche Getränke die durchsuchenden Beamten bevorzugen.
Mit den herzlichsten Grüßen in die Zukunft, wie immer diese für Sie auch aussehen mag.“
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