(David Berger) Beim Absingen der deutschen Nationalhymne vor dem ersten Bundesligaspiel der neuen Spielzeit am gestrigen Abend pfiff und buhte das gesamte Stadion. Hat der fehlende Respekt auch vor der eigenen Nation vielleicht nachvollziehbare Gründe?
Eintracht Frankfurt und Bayern München haben gestern Abend die neue Spielzeit der Bundesliga eröffnet. Als „peinlichen TV-Moment“ bezeichnet die „Bild“, was vor dem Anpfiff beim Singen der Nationalhymne geschah: Während die Sängerin Carolin Niemczyk (32) von der Band Glasperlenspiel die Hymne vortrug, wurde sie unentwegt von heftigen Fan-Pfiffen und Buh-Rufen übertönt.
Verlorenes Land
Der Politiker Georg Pazderski dazu: „Dieses Land scheint verloren: den ukrainischen Patriotismus feiern und bewundern und die eigene Nation verachten. Pfui!“ Die Pfiffe und Buhrufe vermutlich galten wohl nicht der Hymne selbst, wie die NZZ feststellt:
„Bevor die Partie Eintracht Frankfurt gegen Bayern München angepfiffen wurde, griff Carolin Niemczyk zum Mikrofon. Die Sängerin der Popgruppe „Glasperlenspiel“ sang die Hymne, traf mit ihrer Darbietung aber nicht den Geschmack des gesamten Publikum. Es gab laute Buhrufe und Pfiffe aus dem Fanblock. Inszenierte Shows bei Fußballspielen kommen nicht immer an.“
Dennoch zeigen das Pfeifkonzert und die Buhrufe auch eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber der Nationalhymne und damit der eigenen Nation. Aber kann man das den Menschen bei dem gegenwärtigen Zustand unseres Landes verübeln?