Dienstag, 23. April 2024

Facebook: Halbnackte Afrikaner für deutsche Geburtstagskinder tanzen lassen

(David Berger) Auf Facebook läuft derzeit ein gesponserter Werbebeitrag der Seite „Hallo aus Afrika“ – dort kann man für POC-affine, deutsche Geburtstagskinder für 67 Euro ein Video in Auftrag geben, in dem dann lustig bis etwas druff erscheinende, halbnackte Afrikaner im Dschungel unter Bananenbäumen eine Art Wettertanz zum Fest aufführen:

Quelle: Facebook

Originelle Geburtstagsgrüße

Zu dem Video heißt es in dem Werbetext:

Originelle Geburtstagsgrüße
Wir machen einen persönlichen Videogruß für Sie.
– Laden Sie ein Foto einer Person (der Sie gratulieren möchten) auf die Website!
– Schreiben Sie Ihre Glückwünsche auf!
– Wir machen Video in 1-2 Tagen (Videobeispiel ist oben ) und senden Sie das per E-Mail.
Preis für 1 Video beträgt nur heute 67 Euro statt 87 Euro.
Schenken Sie Ihren Lieben unvergessliche Emotionen!
Um zu bestellen, schreiben Sie „+“ in Direct.

„Neger gratuliert deutschem Fräuleinwunder“

Es liegt mir fern den Darstellern, die vermutlich auf das Geld angewiesen sind, um sich und ihre Familien zu ernähren, Rassismus zu unterstellen. Auch ist mein Blog nicht dafür bekannt, sofort „Rassismus“ zu schreien, wenn einem irgendeine Äußerung zu Fremdem nicht ins Konzept passt.

Dennoch: Das ganze Projekt erscheint mir tatsächlich rassistisch. Es erinnert an Filme, die in meiner Jugend im Bayerischen Rundfunk liefen und Titel hatten wie „Zwei Bayern in Afrika“ oder „Eine Horde Neger in Oberbayern“. Oder an meine Kindergartenzeit bei Nonnen, auf deren Tisch ein sog. „Nickneger“ stand – man konnte in einen Schlitz in der Figur ein Geldstück als Spende für die Mission werfen, woraufhin die Figur zu Gaudi aller Beteiligten mit dem Kopf nickte. Auch hier macht man in mehr oder weniger modernen Gewand ganz offensichtlich mit dem Rassismus der potentiellen Kunden Kasse.

Facebook prüft inzwischen sehr genau, wer was in dem mehr oder weniger sozialen Netzwerk bewerben darf. So ist es mir zum Beispiel verboten, dort Werbung für Artikel dieses Blogs zu machen. Um ein Versehen kann es sich hier offensichtlich – ähnlich wie bei der auf Facebook munter weiter betriebenen Prostitution selbst Minderjähriger – nicht handeln.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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