Tausende „Spaziergänger“ versammelten sich am vergangenen Wochenende beim Hambacher Schloss um gegen ein Abrutschen Deutschland in eine totalitäre Diktatur zu demonstrieren. Die Mainstreammedien schweigen wie immer oder berichten einseitig.
Prof. Max Otte dankte gestern auf Twitter allen, die dafür gesorgt haben, dass das von ihm ins Leben gerufene neuen Hambacher Fest weiterlebt:: „Ich danke den tausenden Bürgerinnen und Bürgern und Dr. Wolfgang Kochanek, die #Hambach2022 zu einem Erfolg für die Demokratie gemacht haben. Das Neue #HambacherFest lebt. Hambach ist ein Zeichen für den demokratischen Widerstand – bürgerlich, freiheitlich und regierungskritisch!“
Ansturm tausender echter Demokraten
Prof. em. Peter-W. Gester war dabei – hier sein Essay zu dem Erlebten.
Historische Vorläufer
Dies der Gedanke des heutigen Festes, des herrlichsten, bedeutungsvollsten, das seit Jahrhunderten in Deutschland gefeiert ward, – der Gedanke, der Tausende von ausgezeichneten deutschen Bürgern auf dieser Höhe versammelt und den Millionen andere Deutsche mitempfinden, der Gedanke der Wiedergeburt des Vaterlandes. Dr. Phillipp Jakob Siebenpfeiffer, Schloss Hambach, 1832
Erhöhte Plätze, Ringwälle und Burgen sind schon seit alten Zeiten immer Orte der Spiegelung zwischen Herrschern und Beherrschten und deren symbolischen Auseinandersetzungen gewesen. Das kann man spätestens seit den biblischen Zeiten am Jüdischen Tempelberg, der Athener Akropolis, Vercingetorix‘ Alesia, über die Bedeutung der Burgen während der Kreuzzüge, den okzitanischen Burgen der Katharer bis in die negative Moderne der heutigen Zeiten und ihrer Angst vor dem Sturz ins Nichts nachvollziehen.
Und so landen wir auf unserer Zeitreise zum deutschen Vormärz auf dem Wartburg Fest 1817 und 1832 auf dem Hambacher Fest auf dem Dr. Siebenpfeiffer seine bekannte Rede hielt. Die man unbedingt im Original lesen sollte, damit man genau weiß, was sie von dem unterscheidet, was Hrn. Siebenpfeiffer alles nicht gesagt hat, ihm aber von den heutigen Verschwörungspraktikern des Mainstreams in den Mund gelegt werden soll.
Erst 186 Jahre später erhielt das Hambacher Fest eine dreifache Neuauflage in Gestalt der Neuen Hambacher Feste 2018, 2019, 2020 organisiert von Max Otte. Und wenn man so wollte, könnte man Otte auch als den Erfinder und Organisator der Bürgerspaziergänge preisen, denn schon 2018 weit vor Corona zog er im Namen der unveräußerlichen, grundgesetzlichen Rechte und Freiheit mit wachen Bürger wieder auf Schloss Hambach.
Das Cato Magazin publizierte 2018 eine Sonderausgabe über das Hambacher Fest.
Das nagelneueste Hambacher Fest 3.0 der Schwurbel-Demokratur
War es Prof. Otte, wenn auch mit großen Mühen 2018 und 2020 noch gelungen, mit einem Festakt bis in den großen Saal des Hambacher Schlosses vorzudringen, hat 2022 zum 190-Jahrestag der politische Mainstream zu gewaltigen Gegenmaßnahmen ausgeholt, das Schloss vor den Bürgern polizeilich abschotten lassen und die ‘Creme de la Creme‘ seiner skandalgegerbten und deshalb abgehalfterten und politischen Bonzokratie aufgefahren.
Und nun soll alle zwei Jahre das Neustadter Demokratiefest abgefackelt werden und zwar deshalb, wie der ebenso ehemalige, wie Affären gegerbte Kurt Beck (SPD) am Samstag in Neustadt auf dem Marktplatz schwurbelte: „Wir haben noch nie so frei gelebt. Unser Land als Diktatur zu bezeichnen ist absurd.“
Niemand sollte das besser wissen, als einer der vielen von der eigenen Partei als Vorsitzender geschasste ‘Affären-Kurtel‘.
Über die Agonie der Realität und die Wahrheitsflauschigkeit von Becks politischen Aussagen und Affären vermittelt selbst Wikihausen einen satten Eindruck:
Nürnburgring, Cablegate, OLG Koblenz, Pensionsgate, Hartz IV usw. waren die hervorragenden Stationen vom bärtigen Ex-Ministerpräsidenten von Rheinlandpfalz.
‘Wenn Sie sich waschen und rasieren, finden Sie auch einen Job.“ vermittelte ‘unser geliebter Landesvater‘ Kurt 2006 noch seine ungenutzten Selbsterfahrungen an Hartz IV-Empfänger.
M.a.W. das politische Berlin hielt für seine abgehalterten politischen Spitzenrentenbezieher aus den Parteien und Verbänden der leistungslosen Selbstbereicher am Samstag den 28.5. das Hambacher Schloss besetzt und feierte sich selber und (s)eine neuen (deutsch-)schlandokratischen Wirklichkeit in der Wiege einer Siebenpfeifferschen Demokratie als Bürgerbewegung mindestens auf Augenhöhe zu den Herrschenden.
Großzügige Erlaubnis durch die grüne Ministerin
Daher erkannte großzügiger Weise die Grüne Landesministerin vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (und Schwafeln, Schwurbeln und Penunze raushauen) auch an, dass zu einer starken Demokratie auch Widerspruch und Protest gehöre.
Wir knien dankend in Richtung der allzu gnädigen, aber nur informellen grassgrünen Erlaubniserteilungsministerin.
Und eben, weil wir in Schland so frei und gut leben, wie noch nie wurde zur Sicherheit Schloss Hambach von einem Großaufgebot der Polizei abriegelt und die von Max Ottes Nachfolger Dr. Kochanek angemeldete Freiheitswanderung auch mal kurz – wegen fehlender Erfüllung der unerfüllbaren Auflagen – nicht genehmigt oder sagt man präziser ‘smart verboten‘?
Auf dem abendlichen Staatsakt schlossherrlichen Staatsakt wurde nun unserem allseits beliebten ehemaligen Bundeslandesvater Jockel Gauck der Freiheitspreis verliehen.
Potztausend! Über soviel Chuzpe, fällt einem gelegentlich immer noch der komplette Kitt aus der Brille.
Die Menge der weißen ‘Verschwörungstheoretiker‘ ließ die politischen Verschwörungs- und Abschottungspraktiker schwarz sehen: Nun ließ sich ein ‘unbelehrbarer‘ Ansturm einiger tausend ‘Querdenkern, ‘sogenannten Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern und radikalen Impfgegnern‘ ((laut der ‘leicht‘ verpeilten Optik des Wochenblatt-Jourlunken (?), Markus Pacher, Neustadt)), den sgn. Weißen Wanderern, die sich auch von den smarten Verboten und dem Großaufgebot der Polizei nicht beeindrucken ließen und munter von Neustadt gen Schloss Hambach wanderten.
Am Samstag hätten böse Buben in der Pfalz einiges anstellen können ohne irgendwelche Folgen. Zum Beispiel (natürlich nur mit einem Elektrofahrzeug) mindestens mit 300 km/h knöllchenfrei über die Pfälzer Autobahn brettern, denn die gesamte verfügbare Polizei des Landes war zur Abschottung der Wiege der Demokratie nach Schloss Hambach abgeordnet worden, denn mehr als zwei Hundertschaft kriegt R.-P. ohne Länderaushilfe nicht auf die Kette.
Alleine auf dem Hambacher Berg konnte man später 30 ‘Aliberts‘ zählen, das ist der Spitzname verspiegelter Kleinbusse der Polizei, pro Bus eine Halbgruppe von fünf Mann. Damit man aus Intransparenz Gründen von außen nicht einsehen kann, was innen getrieben wird. Transparent soll nur der Bürger sein, nicht aber der Staat und sein polizeiliches Unterdrückungspotential.
Zur Ehrenrettung der Polizei muss erwähnt werden, dass solche Einsätze politisch angeordnet werden und nicht von der Polizei selber aus eigener Kraft.
Zu einem viel sagenden Zwischenfall kam es bei der Räumung der Straße vor dem Hambacher Schloss (Quelle: twitter)
Nach 2019 meine Zweit-Wanderung 2022
Nachdem ich schon seit Dezember 2021 als Vertreter der Gesellschaft zur Erforschung der Gedankenverbrechen über 50 Kilometer auf den Anti-Corona Demos im Ärzteblock in Freiburg die Spaziergangswissenschaft gepflegt hatte, war das nun nach meiner Hambach Teilnahme 2019 nun also 2022 der nächste Spaziergang. Mit dem uraltlinken Begründer der Situationistischen Internationale Guy Debord (wer kennt den heute noch?) könnte man von einem ‘umherschweifenden Freiheits-Derive‘ sprechen.
Übrigens, wenn mir als Post-68-er Altlinkem jemand vor zehn Jahren prophezeit hätte, ich würde 2019 mit der Deutschland Trikolore auf dem Buckel mit Max Otte nach Schloss Hambach klabastern, hätte ich diesem Propheten das psychiatrische Landeskrankenhaus seiner Region empfohlen.
So kann es einem in disrupten Zeiten widerfahren. Da dürften, sowohl in Schland, als auch bei mir als Reaktion darauf einige ganz satte Verwandlungen passiert sein. Und ich bin als Frontwechsler von Links längst keine Singularität mehr, sondern Teil einer Bewegung aus Masse & Macht, wie es von Elias Canetti beschrieben wurde.
Ich traf so gegen 13:30 in Neustadt ein und zog dann kurioser Weise zunächst hinter ein ca. 10 Personen starken Gruppe mit SPD Fahnen geschmückten Gruppe aus der Fußgängerzone über die lange, steilaufsteigende Treppe in Richtung Schloss Hambach. Das Treppchen war steil und hatte es in sich. Aber das Wetter war trocken, changierte bei eher kühleren Temperaturen, um die 18 Grad zwischen Sonnenschein und dräuenden Wolken.
Die Stimmung unter den Wanderern war blendet. Es wurde gescherzt, gelacht, diskutiert und neue Bekanntschaften geschlossen und Kraft getankt. Eine richtig gelöste, lockere Atmosphäre.
Die einheimischen Passanten am Wegesrand waren überwiegen freundlich gesonnen und klatschten tlw. Beifall. Die Polizei verhielt sich sehr zurückhaltend und korrekt.
Wini wini wini wini, Wana wana wana wana
Dieser Cover-Hit der von Ernst Neger (Achtung schwerer Rassismusverdacht) aus 1975 ging mir auf der Wanderung durch den Kopf, denn schon ganz von ferne hörte man, wie die Trommler auf dem Hambacher Berg ganz gewaltig zugange waren.
Gegen 15:45 traf ich mit geschätzten, weiteren tausend Weißen Wanderern auf dem Vorplatz unter Schloss Hambach ein. Es waren nach meiner Schätzung schon ca. 3.000.
In der Mitte die ca. 30 Personen starke Trommelgruppe, die unablässig loslegte, und die immer wieder skandierten Rufe ‘Freiheit, Freiheit‘ mit einem starken poly-rhythmischen Groove und Drive befeuerte.
Klar, auch bei der Hitlerjungend wurde schon stramm, aber mono-rhythmisch ordentlich getrommelt, allerdings können nur die staatsbezahlte Antifanten und die politischen Verschwörungspraktiker in den damaligen und heutigen Trommelrhythmen irgendeine eine Gleichheit erfinden. Dass könnte mit dem Totalausfall ihres eigenen demokratischen Groove und Drive zusammenhängen. Antifanten waren nicht auf dem Hambacher Berg, wahrscheinlich zu konditionsschwach für den steilen Aufstieg. Interessant übrigens, dass die Antifanten und die Polizei dem gleichen staatlichen Geldgeber gehorchen sollen. Was will uns diese Werbesendung sagen?
Die begossenen Pudel der Spezialdemokratie
Kurz nach mir traf endlich die auf sieben Köpfe reduzierte SPD Gruppe ein, die aufs Schloss wollten und von der Bulizei abgewiesen wurden. Bei der Ankunft der beflaggten Spezialdemokraten erhob sich ein riesiges ausbuhendes Gepfeiffe, und tausendfaches stakkatoartiges Händeklatschen, so dass es diese Spezeln munter vorzogen sich ganz fix wie arg begossene Pudel von der Szenerie zu empfehlen.
Der Hambacher Berg war wieder fest in der Hand der weiß gekleideten Demonstranten, großen Gruppen trafen noch ein andere verließen den Berg wieder. Die Stimmung war ausgelassen, friedlich, freundlich, wunderbar. Nach einer Stunde gegen 16:45 verließ ich den Hambacher Berg wieder gen Neustadt via Hambach.
Ich liebe mein Land und schäme mich für diese Regierung
War das Motto auf den Tornister eines Wanderers. Man könnte es als Motto von Hambach 2022 nehmen. Gegen 17:00 soll der Berg von der Polizei für weitere Wanderer geschlossen worden sein, damit man für abendliche Freiheitspreisverleihung die Zufahrtstraßen für die CO2 trächtigen Staatskarossen frei bekam.
Ich schätze, dass im Lauf des Samstages mind. 5.000 Wanderer auf dem Berg waren und ggf. eine vergleichbare Menge in Neustadt und Hambach zu gange waren. Das ist für die Rheinfalz schon ein ganz große symbolische Nummer, die ganz oben auf dem ‘Schloss‘ angekommen ist und die Polizeikräfte an den Rand ihrer Möglichkeiten brachte.
s gäbe noch viele Einzelbeobachtungen zu erzählen, die sich zu einem grandiosen und Hoffnung gebenden Bild der Freiheitsbestrebungen 2022 zusammensetzten. Wen die schwarz-grün-gelbe ‘Schlandokratie‘ glauben sollte, sie wäre mit ihren smarten, digitalen Technokratismus auf dem Weg zum Totalitarismus schon durch, dann könnte sie im Herbst noch ihr blaues Wunder erleben.
Hambach quo vadis?
Die politischen Verschwörungspraktiker können, ob smart oder nicht, soviel verbieten soviel sie wollen, wenn genügend Citoyens losmarschieren, sind sie trotz aller alibert-beräderten Polizeimacht völlig machtlos.
Auf welchem Weg befindet sich ein Staat der einen Ha-Ha Graben um das Parlament geplant hat und der die deutsche Wiege der Demokratie von seinen Polizeischergen abschotten lässt, um seine abgehalfterten ‘Affärioniken‘ Preis zu krönen, an Stelle davon auf Augenhöhe mit dem geldgebenden Volk zu feiern?
Ich fürchte auf keinem guten oder gar heilvollen Weg, bzw. wenn man einen politischen Kalauer landen wollte, gerade auf einem geradewegs ‘heilvollen‘ Weg. Hambach 2022 ist nach den drei Initialfesten 2018, ‚19, ‘20 erstens in der gesamten Breite der deutschen Dissidentenschaft angekommen und zweitens ein politisches Menetekel an einem symbolisch aufgeladenen Ort, dass im demokratischsten besten aller (Deutsch)Schlands ever noch heftig um die Macht im Staate gekämpft und gerungen werden wird.
Im Boxsport würde man von einem klaren Punktsieg durch einen technischen KO der Dissidenten durch ihre Massenschlagkraft sprechen. Und was die ganze Demokratur Festnummer, einschließlich Polizeigroßabschottungseinsatz gekostet habe soll, ist noch nicht bekannt.
Apropos, abfackeln
Da das Neustadter Demokratiefest nun alle zwei Jahre abgefackelt werden soll, brannte es bei Max Ottes Nachfolger Dr. Kochanek Anfang Mai zufällig zweimal mit einem satten Millionenschaden. Nur die allerärgsten ‘Verschwörungstheoretiker‘ würden da ursächliche Zusammenhänge zwischen A & B vermuten.
Die politischen Verschwörungspraktiker wissen selbstverständlich, dass es den Zusammenhang nicht geben kann, selbst, wenn mal wieder eine Verschwörungstheorie wahr werden würde.
Egal wie nun, dem Doc Kochanek sei ein ganz fröhlicher Dank zugerufen für seinen beharrlichen Mut, der sich weder beindrucken und schon gar einschüchtern ließ.
Ps.: Ich wollte die geschätzten Pfälzer nicht mit ihrem ‘Nationalgericht‘ Saumagen vor den Kopf stoßen, denn er schmeckt bekanntlich sehr lecker. Was den ‘Saumagen-Affären-Kurtel‘ aber leider auch nicht appetitlicher macht.
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Hier geht es zu dem Missing-Link-Institut, das der Autor leitet.
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