Monika Hausammann, die unter dem Namen Frank Jordan bereits mehrere sehr spannende Kriminalromane geschrieben hat, nimmt sich nun die kleinteilige, digitale und fluide Welt vor und zeigt anhand von Beispielen, wie der Zeitgeist inzwischen genau das Gegenteil dessen mitteilt, was das Wort Gottes sagt und meint. Eine Rezension von Dr. Christoph von Gamm
Hausammann zeigt, wie es dazu kommt, Denkfiguren moderner Gesellschaftsingenieure zu erliegen. Dabei schreibt sie ein Plädoyer für Freiheit, das aufzeigt wie das Herrschaftssystem funktioniert und – das ist ganz wichtig: wie man sich dieses Herrschaftssystems für sich selbst entledigen kann.
Die biblische Botschaft ist eine Botschaft der Freiheit, das Leiden Christi ist dafür von Gott in die Welt gekommen, damit der Mensch nicht mehr unnötig zu leiden hat und sich selbst um sein Leben kümmern kann – ohne dauernd auf die Vorbetungen irgendwelcher Religionsführer hören zu müssen, die das Wort Gottes komplett ins Gegenteil umdeuten, um damit Kontrolle über die Menschen zu erhalten.
Ständig wechselnde Feindbilder
Monika Hausammann plädiert für Verantwortungsübernahme, für Ordnung und man merkt ihr die “Swissness” durch und durch an. “Wo es keine festen Gewohnheiten gibt und wo keine tradierte Ordnung Basis alles menschlichen Handelns ist, gibt es auch keine Entwicklung und keinen Fortschritt.” – Es erinnert damit an das Konzept von Lean Brain Management von Prof. Gunter Dueck – “Lean Brain Management: Erfolg und Effizienzsteigerung durch Null-Hirn”.
Jedoch: Ordnung hat nichts mit “Nudging” zu tun, eine Art von Moraltotalitarismus, sondern muß aus dem Inneren des Menschen herauskommen – David Riesmans “Einsame Masse” grüßt hier aus der Vergangenheit. Um heutzutage jedoch diese große Verkehrung durchzuführen, benötigt es ständig wechselnder Feindbilder, die quasi Tag für Tag durch die mediale Landschaft getrieben werden müssen.
An den Feindbildern erkennt man oft den inneren Feind, der dann eben durch Umverteilung und soziale Ruhe bekämpft werden muß. Ebenso die Idee, daß Freiheiten nicht mehr Naturrechte sondern “Privilegien für wenige” sind, ist eine dieser Verkehrungen, die Monika Hausammann anspricht. Daß sich die meisten dieser Feindbilder aus einer falschen Korrektheit, der sogenannten “politischen Korrektheit” resultieren, die den Einzelnen dem Kollektiv unterordnet, ist eine nahezu zwangsläufige Konsequenz.
Wahrheit ist Wahrheit. Gott ist Gott.
Anstatt jedoch nur zu lamentieren, zeigt Frau Hausammann Lösungsansätze, soviel sei verraten. Und sie sieht die Bibel mit ihrem Fokus auf das Individuum und die Eigenverantwortung, die dort ganz klar gezeigt wird als maßstabsgebend. “Der Inhalt der Bibel ist nach heutigem Maßstab nichts Nettes, Angenehmes und schon gar nichts Verhandelbares. Wahrheit ist Wahrheit. Gott ist Gott. Punkt.” Und genau diese Sorte an Zwischenrufen und Gedanken ist wichtiger als je zuvor. Frei werden, heißt, sich zu verantworten.
Es lohnt sich, sich auf dieses Buch einzulassen und als Bettlektüre vor dem Schlafengehen neben dem Neuen Testament am Nachttisch bereit halten. Und vielleicht sollte man es danach an einen guten Freund zu verschenken. Es ist kein Buch, das einfach dann im Regal steht und Staub fängt, es sollte unter Freunden weitergereicht werden.
♦ Das Buch “Die große Verkehrung” ist im Fontis Verlag erschienen und kann zum Beispiel bei Amazon unter https://amzn.to/3l1gMPa für 15 Euro erworben werden.
*
Zum Autor: Dr. Christoph von Gamm ist unabhängiger Investor aus München, er ist über http://von-gamm.com erreichbar.