Während jetzt viele Länder die meisten oder sogar alle staatlichen Maßnahmen aufgeben, wird in Deutschland wieder einmal mehr ein Sonderweg entgegen jeder Evidenz beschritten. Denn eine aktuelle große Studie zeigt unmissverständlich, dass die Lockdowns im Hinblick auf ihr angepriesenes Ziel mindestens wirkungslos waren. Ein gastbeotrag von Prof. Alexander Dilger
Jonas Herby, Lars Jonung und Steve H. Hanke vom Johns Hopkins Institute for Applied Economics, Global Health, and the Study of Business Enterprise legen „A Literature Review and Meta-Analysis of the Effects of Lockdowns on COVID-19 Mortality“ vor. Sie beginnen mit 18.590 Studien, von denen schließlich 24 in die Metaanalyse eingehen. Die verbliebenen Studien finden unterschiedliche, teilweise sogar erhöhende Effekte von nichtpharmazeutischen Interventionen (also staatlichen Ge- und Verboten unabhängig von Impfungen und Medikamenten) auf die Todesfälle durch COVID-19.
Keine bzw. nur sehr kleine Reduktionen der Mortalität
In der Gesamtbetrachtung ergeben sich keine oder nur sehr kleine (im Promillebereich) Reduktionen der Mortalität durch Lockdowns und Teilmaßnahmen davon wie Ausgangssperren, Kontakt- und Reisebeschränkungen, Betriebs- und Schulschließungen etc.
Am ehesten könnten noch Schließungen von Bars und Maskenpflicht in Gebäuden, insbesondere bei der Arbeit, zu weniger Todesfällen geführt haben. Für die meisten anderen Maßnahmen übersteigen die Kosten den Nutzen deutlich:
While this meta-analysis concludes that lockdowns have had little to no public health effects, they have imposed enormous economic and social costs where they have been adopted. In consequence, lockdown policies are ill-founded and should be rejected as a pandemic policy instrument.
Das ist der aktuelle Stand der Wissenschaft, der leider von den meisten Politikern und Journalisten, vielen Richtern und auch etlichen Wissenschaftlern in Deutschland ignoriert wird.
Deutschlands Sonderweg entgegen jeder Evidenz
Erkenntnisse zur aktuellen Corona-Welle mit der Omikron-Variante sind noch nicht in diese Metaanalyse einbezogen, doch die internationale Erfahrung deutet darauf hin, dass Zwangsmaßnahmen (und Impfungen hinsichtlich Infektionen) bei ihr noch weniger wirken als vorher schon, während die Mortalität als solche durch diese Virusvariante deutlich geringer ist.
Deshalb geben jetzt viele Länder die meisten oder sogar alle staatlichen Maßnahmen auf, nur in Deutschland wird einmal mehr ein Sonderweg entgegen jeder Evidenz beschritten.
Der Beitrag erschien zuerst bei ALEXANDER DILGER.
Addendum: Negative Folgen der Lockdowns
Ergänzt werden sollten hier noch die katastrophalen Kollateralschäden, die die Lockdowns mit sich brachten: „Die Untersuchung hebt die negativen Folgen von Lockdowns hervor. Dabei führt sie die Verringerung der Wirtschaftstätigkeit, den Anstieg der Arbeitslosigkeit, eine Verringerung der Schulbildung, die Verursachung politischer Unruhen, die Förderung häuslicher Gewalt und die „Untergrabung liberaler Demokratie“.
Anstelle von Lockdowns sollte die Politik ihren Fokus auf freiwillige Verhaltensänderung der Bürger*innen setzen, raten die Autoren. Es sei eine wichtige Aufgabe der Behörden, Informationen bereitzustellen, damit die Bevölkerung „freiwillig so auf die Pandemie regieren“ könne, dass ihre Gefährdung verringert werde.“ (Quelle)
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