Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden, die selbsternannten Faktenchecker, und ein jeder fühlt sich dazu berufen, von Redaktionen über einzelne Journalisten bis hin zum Freizeit-Blogger. Es ist das neue Lieblingsformat der Journaille, mit all seinen Auswüchsen und Niederungen.
Dabei ist bereits der Titel „Faktencheck“ nur allzu oft eine Fake-News, da es in der Regel gar nicht um konkret belegbare Fakten oder widerlegbare Falschaussagen geht, sondern um Einschätzungen, Thesen, Interpretationen, politische Meinungen, die sowohl in der Demokratie als auch in der Wissenschaft gleichberechtigt nebeneinanderstehen dürfen, ja müssen.
Wenn Faktenchecker sich seinerzeit (1905) Albert Einstein vorgenommen hätten – eine Parabel
Die von Reichsregierung und zahlreichen total unabhängigen Stiftungen geförderten Faktenchecker von „Korrektief“ kommen nach aufwendigsten Recherchen zu folgenden für Vaterland und Bildungswesen unentbehrlichen Erkenntnissen.
Behauptung: Es heißt, Albert Einstein wäre ein Genie.
Bewertung: Unbelegt
Die Recherche ergibt, dass Einstein ein mittelmäßiger Student war und nur mit Mühe einen Verwaltungs-Job beim Patentamt ergatterte. Wissenschaftlich hat er, außer kuriosen Veröffentlichungen, noch nichts geleistet.
Behauptung: Laut Einstein wären Raum und Zeit relativ und würden sich mit zunehmender Geschwindigkeit der jeweiligen Objekte ändern.
Bewertung: Unbelegt
Wir fragten einen Schweizer Uhrenhersteller, ob er jemals beobachtet habe, dass seine Uhren nach dem Transport in Zügen oder Flugzeugen falsch gingen. Dies wurde energisch verneint.
Behauptung: Der Raum würde sich bei hohen Geschwindigkeiten verkürzen.
Bewertung: Unbelegt
Wir nahmen die Raummaße in einem Schnellzug – vor und während der Fahrt – und konnten dabei keinerlei Veränderung feststellen.
Behauptung: E = m * c²
Bewertung: Falsch
Wir fragten einen promovierten Physiker und der erklärt uns, die Energieformel laute E = ½ m * v². Natürlich könne man jetzt für die Geschwindigkeit v die Lichtgeschwindigkeit c einsetzen, aber wenn man den vorangestellten Faktor 1/2 unterschlägt, muss das zwangsläufig zu falschen Ergebnissen führen.
Gesamtbewertung: Unbelegt und teilweise falsch. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um jüdische Verschwörungstheorien, um in der Gesellschaft Schaden und Verwirrung zu stiften.
Auch wenn das nur eine satirische Rückwärts-Fiktion ist,
es gibt da in der Arbeitsweise durchaus Parallelen zu diversen Faktencheckern unserer Tage, wie ich jetzt anhand einer Reihe von realen Beispielen aufzeige.
Frauen und Kinder zuerst
Immer wieder werden uns von den Medien Bilder von flüchtenden Frauen und weinenden Kindern untergejubelt, regelmäßig unbeanstandet durch die selbsternannten „Faktenchecker“, obwohl, wie der Blick aus der Totale zeigt, Frauen fast immer eine kleine Minderheit, und Kinder die absolute Ausnahme unter den sogenannten Flüchtlingen sind.
Wehe aber, wenn es andersherum läuft. Letztes Jahr machte auf Facebook ein Bild die Runde, das nur männliche Flüchtlinge zeigte, zusammen mit einem ironischen Kommentar:
„Hier eine Aufnahme der kürzlich ‘geretteten’ Frauen und Kinder von der SeaWatch3…“
Dieses Bild (roter Ausschnitt) wurde von Facebook mit einem Correctiv-Warnhinweis versehen, weil es teilweise falsch wäre. Gruppen und Personen, die es trotzdem teilten, wurden mit Herabsetzung im Ranking bedroht.
Bilderläuterung: Das komplette Bild ist ein Screenshot aus einem Video. Der Rote Rahmen zeigt den auf Facebook veröffentlichten Bildausschnitt. Correctiv ergänzte das komplette Bild und den roten Rahmen, ich ergänzte die grünen Pfeile auf Frauen.
Correctiv schreibt jetzt dazu:
Teilweise falsch. Das Foto zeigt nur einen Ausschnitt des Originalbildes und erweckt so den Eindruck, es seien nur Männer unter den Geretteten gewesen. Im Originalbild sind auch Frauen zu sehen.
Das ist natürlich richtig. Man sieht auf dem Bild auch drei Frauen, die ich mit grünen Pfeilen kennzeichnete.
Frau 1 links oben ist deutlich heller als die anderen Schwarzen, eher Nordafrikaner oder Latino. Gehört sie womöglich zur Besatzung?
Frau 2 rechts oben ist eine Schwarze, aber ein Mann, der offenkundig zur Besatzung gehört, hält sie sehr vertraut im Arm. Gehört sie womöglich zur Besatzung?
Frau 3 ist eine Weiße, die definitiv zur Besatzung gehört.
Prozentual sind diese 0 bis maximal 2 Frauen so in der Minderheit, dass jeder Bildausschnitt obiger Größe, der auch nur 1 Frau enthielte, sie überrepräsentieren würde, was die eigentliche Verfälschung wäre.
Correctiv missbraucht jetzt seine Bewertung als „teilweise falsch“, um die Indizierung dieses Bildes, dieser Nachricht zu bewirken, obwohl, oder gerade weil sie doch sachlich richtig ist.
In den Medien wurde von geretteten Frauen und Kindern gesprochen, das Bild, egal ob Totale oder Ausschnitt, belegt das Gegenteil bzw. offenbart die eigentliche Fake-News.
Quelle: Correctiv
Correctiv korrigiert sogar Wahlen
Déjà-vu, die US-Wahlen 2016. Auch damals schon war „eindeutig“, dass Trump verloren hat (und Fakten völlig zweitrangig)!
Die Spuren dieses voreiligen Fault pax des Correctiv-Gründers David Schraven wurden natürlich schnell wieder beseitigt, aber das Internet vergisst nicht:
Quelle: https://www.steinhoefel.com/2020/01/wenn-zertifizierte-faktenchecker-zeigen-was-sie-koennen.html
War der Lockdown überflüssig?
Zahlreiche Studien und mancher Statistikexperte kam nach Auswertung der Daten zum Schluss, dass der Lockdown, zumindest in Deutschland, wirkungslos und damit überflüssig war.
Die ganze „Wahrheit“ und nichts als diese, nämlich dass der Lockdown fraglos Millionen Menschenleben gerettet hat, ermittelt CORRECTIV demgegenüber mit aufwendigster journalistischer Recherche:
- eine E-Mail Anfrage an das Robert-Koch-Institut (RKI)
- Auslegung einer Pressekonferenz des RKI
- Lektüre eines Aufsatzes des RKI
Man „recherchiert“ also, ob eine Kritik an Maßnahmen der Regierung berechtigt ist, indem man Verlautbarungen einer weisungsgebundenen, dieser Regierung unterstellten Behörde (das RKI) als „Fakten“ ausgibt. Genauso gut könnte man die Ausführungen des Anwalts eines Angeklagten als „Fakten“ verkaufen.
Quelle: https://norberthaering.de/medienversagen/correctiv-anti-journalisten/
Recherche ist Glücksache
Wer nicht recherchieren kann (zum Faktenchecken reicht es trotzdem), der begnügt sich mit 1 Quelle, die zudem auch noch falsch und veraltet ist. Correctiv in Normalform:
Meinung statt Wissenschaft
von Fakten ganz zu schweigen. Zum Glück hat Tichy genug Geld, um gegen den ethosbefreiten Zensur- und Meinungsmoloch Correctiv zu klagen (und zu gewinnen):
Fazit:
Eine Bewertung, welcher Art auch immer, kann niemals intelligenter sein als der Bewerter selber, und – noch entscheidender – setzt dessen Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit voraus.
Ist eine Organisation von Geldgebern abhängig, dann schaue man sich zuerst die Geldgeber genauer an, dann die Mitarbeiter und was sie zuvor taten, und dann einige ihrer aktuellen Ergüsse.
Wer finanziert und beeinflusst Correctiv:
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