In einem offenen Brief an Innenminister Horst Seehofer hat der bekannte Islamkritiker Hamed Abdel-Samad seinen sofortigen Austritt aus der deutschen Islamkonferenz (DIK) bekannt gegeben und begründet.
„Ich bin heute aus der Islamkonferenz zurückgetreten, weil der Staat nach wie vor die verlängerte Arme von Erdogan und von der Muslimbrüderschaft unterstützt. Ich will kein Feigenblatt sein für die Aufwertung des politischen Islam in Deutschland. Nicht mit mir!“ – so Abdel-Samad kurz und bündig heute in einem Tweet.
Als er vor 10 Jahren in dieses Forum eingeladen wurde, habe er die Hoffnung gehabt, „Teil eines ehrlichen Dialogs über den Islam in Deutschland zu werden“. Diese sei nach und nach immer mehr enttäuscht worden:
„Seit dieser Zeit konnten die Islamverbände alle kritischen Themen, die die kritischen Stimmen auf den Tisch gebracht haben, wie etwa das Thema Radikalisierung von jungen Muslimen oder die Stellung der Frau, aus der Tagesordnung zu verbannen. Am Ende blieben nur die Themen, die für die orthodoxen Verbände, nicht für die Gesamtgesellschaft, von Relevanz, wie Imamausbildung, Islamunterricht und muslimische Seelsorge.“
Es geht nur um Geld für Islam-Verbände
Ihm sei daher klargeworden, „dass die Verbände nur Geld vom Staat wollten, und dass der Staat nicht einmal wusste, was er von den Verbänden will!“ Er habe feststellen müssen, dass die staatlichen Vertreter ebenfalls keine kritischen Stimmen wirklich hören wollten:
„Man hat uns eingeladen, um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass alle Stimmen im Forum vorhanden sind. Doch die Realität ist: Der Staat biedert sich den Vertretern des politischen Islam in dieser Konferenz an und ignoriert alle Warnungen und Vorschläge der kritischen Stimmen. Bei der letzten öffentlichen Sitzung erklärte der DITIB-Chef, dass er Absolventen der Fakultäten für islamische Theologie der deutschen Universitäten nicht als Imame einstellen würde, weil diese die DITIB-Standards nicht erfüllen würden.
Ich habe danach erwartet, dass die anwesenden Vertreter sich über diese Arroganz empören, doch dies ist nicht passiert. Stattdessen unterstützt der Staat nun, dass die DITIB und andere Vereine selbst ihre Imame ausbilden und zwar auf Kosten der Steuerzahler.“
„Nein, ich mache nicht mehr mit!“
Dann ganz klar und unzweideutig: „Nein, ich mache nicht mehr mit. Denn die DITIB-Standards sind: Loyalität zu Erdogan und zum türkischen Nationalismus.“
Und direkt an den Innenminister gerichtet: „Ich mache auch die Islamkonferenz für die politische Aufwertung von DITIB und dem Zentralrat der Muslime verantwortlich, und somit für den Aufbau von Erdogan-Kult und die Stärkung des politischen Islam mitverantwortlich! Und ich halte die Unterstützung dieser Vereine für Veruntreuung von Staatsgeldern.
Deshalb nehme ich weder an der heutigen Sitzung noch an zukünftigen Sitzungen der Islamkonferenz statt und ziehe mich endgültig zurück.“
Man habe Seehofer immer wieder gewarnt, dies sei aber nicht gehört worden. Von nun an trage er die ganze Verantwortung alleine!
Aus Liebe zu Deutschland
Abdel-Samad gilt als einer der wichtigsten Islamkritiker Deutschlands.
Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft in Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur in München. Seit sieben Jahren kann er nur noch unter dauerhaftem Polizeischutz in Deutschland leben, nachdem islamische Gelehrte in einer Fatwa zu seiner Ermordung aufriefen.
Erst vor wenigen Wochen ist sein neuestes Buch „Aus Liebe zu Deutschland“ erschienen.
Innenministerium hält an Zusammenarbeit mit Ditib fest
Kurz nach Veröffentlichung des Textes, mit dem Abdel-Samad seinen Austritt aus der Islamkonferenz bekannt gab, reagierte Seehofer bzw. das Innenministerium anlässlich der Islamkonferenz am Dienstag auf sehr bezeichnende Weise: „Der Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Markus Kerber, hat die Zusammenarbeit seiner Behörde mit dem Moscheeverein Ditib bekräftigt. Jüngere Funktionäre seien „in Deutschland verwurzelt“.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, ließ auf der Konferenz wissen, dass der Rechtsextremismus schuld sei am Erstarken des Islamismus: „Seiner Ansicht nach begünstige Rechtsextremismus andere extremistische Phänomene. Das führe dann zu einem „Wettstreit“ der Ideologien. Ziel müsse es sein, das „Umfeld von Extremisten“ wieder für die islamischen Gemeinden zu gewinnen und seelsorgerisch zu betreuen.“ – so die Junge Freiheit.
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