Bei dem „Omagate“ des WDR handelt es sich nicht um den singulären Lapsus einiger inkompetenter WDR-Leute, sondern um die Spitze des Eisbergs, der zeigt, wie man innerhalb des Senders denkt. Ein Gastbeitrag von Wolfgang Kaufmann
Die zum ARD-Verbund gehörende Landesrundfunkanstalt Westdeutscher Rundfunk (WDR) schaltete am 27. Dezember ein anderthalbminütiges Video in seiner Mediathek frei, das zeigt, wie gut zwei Dutzend Mädchen aus dem WDR-Kinderchor unter der Leitung von Zeljo Davutovic ein Liedchen nach der Melodie von „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ trällerten.
Jedoch saß die Großmutter nun hinter dem Steuer ihres SUV, mit dem sie hurtig zwei Opas samt Rollator niederwalzte. Darüber hinaus „brät sie sich jeden Tag ein Kotelett, weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet“, und „macht zehn Mal im Jahr ’ne Kreuzfahrt“. Deswegen lautete der Refrain dann auch: „Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!“
Spiegel und Böhmermann springen WDR bei
Bei dem Vorfall handelt es sich nicht um den singulären Lapsus einiger inkompetenter WDR-Leute, sondern um die Spitze des Eisbergs, der zeigt, wie man innerhalb des Senders denkt. Das belegt nicht zuletzt der Tweet eines weiteren WDR-Mitarbeiters namens Danny Hollek: „Eure Oma war keine #Umweltsau. Stimmt. Sondern eine #Nazisau.“
Offenbar glaubte der junge Medienmacher mit Verbindungen zur Antifa, dass ihm diese infame Beleidigung Anerkennung für seine „Haltung“ eintragen würde. Immerhin hatten ja nicht nur Prominente wie der umstrittene Komiker Jan Böhmermann das Liedchen verteidigt, sondern auch der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe Jürgen Resch. Das Gleiche galt für viele Mainstream-Medien, die den Rückzug des WDR lauthals kritisierten. So hieß es auf Spiegel-Online, der Proteststurm sei durch „Rechte und Rechtsextreme“ ausgelöst worden, und der Sender habe sich von denen völlig unnötigerweise einschüchtern lassen.
Das Antisemitismus-Problem des Staatsfunks
Ein weiterer Beweis für die Zustände beim WDR, den übrigens auch 40 Prozent seiner regelmäßigen Konsumenten für unglaubwürdig halten, ist der Skandal um die gemeinsame Antisemitismus-Dokumentation mit dem Sender Arte aus dem Jahre 2017 „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“. Der Beitrag, der unter anderem zeigte, dass die Muslime die hauptsächlichen Träger des heutigen Antisemitismus auf unserem Kontinent sind, sollte wegen angeblicher „formaler Mängel“ ungesendet in der Versenkung verschwinden.
Nicht viel besser als beim WDR geht es beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) zu. Der produziert regelmäßig Beiträge des Online-Jugendprogramms STRG_F, die anschließend auf der Internetplattform Youtube zu sehen sind. 2018 wurde in diesem Rahmen der Kanon eines Studentenchores präsentiert, dessen unablässig wiederholte einzige Textzeile lautete: „Fick die Cops, sie sind Bullenschweine.“
Auch das ZDF versucht Zuschauer zu manipulieren
Ebenso wenig skandalfrei agiert das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), das zusammen mit der ARD und dem Deutschlandradio den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Bundesrepublik bildet.
So kam vor Kurzem heraus, wie dreist diese Anstalt ihre Zuschauer manipuliert. Anlässlich der Diskussionssendung mit dem Moderator Markus Lanz am 17. Dezember 2019, bei der unter anderem der ehemalige Verfassungsschutzpräsident und nunmehrige Merkel-Kritiker Hans-Georg Maaßen zu Gast war, fielen die fast durchweg feindseligen Reaktionen des Studio-Publikums gegenüber dem Klartext redenden Maaßen auf. Wenig später brachte eine Recherche des kritischen Journalisten Boris Reitschuster zutage, dass die private Hamburger Medienfirma „Fernsehmacher“, die bei der Produktion der Lanz-Sendung maßgeblich mitwirkt, auf ihrer Internetseite auch die Dienstleistung „Generieren von Wunschpublikum“ nach „zielgruppenspezifischen Merkmalen“ anbietet.
Mit anderen Worten, man platziert im Studio je nach Gusto des Auftraggebers bezahlte Claqueure oder Personen mit gegenteiligem Auftrag. Dabei geben die „Fernsehmacher“ als Referenz nicht nur ZDF-Sendungen wie „Markus Lanz“, sondern auch solche der ARD an.
Angesichts dieser Zustände mehren sich nun Aufrufe, die Zahlung der Zwangsgebühren für die Sender künftig zu verweigern und den „Beitragsservice“ mit einer Vielzahl von Datenschutzanfragen lahmzulegen.
Der Beitrag erschien zuerst bei PREUSSISCHE ALLGEMEINE.
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