Dienstag, 12. November 2024

50.000 Euro für die „Seenotrettung“: Die tödliche Barmherzigkeit des Schleuser-Kardinals

Sie sind kein Mörder, Herr Kardinal! Aber Sie leisten indirekt Beihilfe zum Schleppertum und Ihr Herz ist eiskalt.

Zum nunmehr dritten Mal spendet der Erzbischof von München und Freising für die Seenotrettung 50.000 Euro! Der Kardinal? Ja, verdient der denn so viel? Ein Gastbeitrag von Michael van Laack.

Na ja, also er spendet das nicht so wirklich aus seiner eigenen Kasse. Die braucht er ja auch nicht, denn die Kassen des Erzbistums München sind dank Kirchensteuer, Spendenaufkommen und vor allem Erträgen aus Immobilien- und Firmenbeteiligung sowie Grundstücksverpachtung und Forsterträgen noch auf viele Jahre gut gefüllt

Alle schlechten Dinge sind Drei!

2018 gab es € 50.000 für die „Lifeline“, 2019 für die „Sea Eye“, in diesem Jahr gibt es nun die gleiche Summe für ein Gemeinschaftsprojekt zahlreicher Organisationen, die „Barmherzigkeit“ zum Selbstzweck erhoben haben und deshalb bald mit einem eigenen Schiff namens „United 4 Rescue“ in See stechen wollen.

Selbstverständlich schon seit Monaten positiv mehrsprachig von den staatstreuen Medien positiv konnotiert und gehypt, damit die armen Menschen, die demnächst auch gern mindestens so lange hier wären wie wir, die Botschaft auch wirklich wahrnehmen können, die beim Empfänger entstehen soll.

Tödliche Illusionen

Bald kommt ein großes Schiff aus deutschen Wunderlanden. Es liegt im Hafen, der Kapitän und die Matrosen winken uns freundlich zu und lächeln dankbar, während wir an Bord schreiten. Und falls es mal nicht fahrplanmäßig erscheint, bringt uns ein privater Shuttle-Service auf hochseetauglichen kleinen Booten zum Schiff! Die Welt ist schön, denn Allah ist gütig und barmherzig…

Die Wahrheit: Sie lesen auf ihren Smartphones im tiefsten Afrika in englischsprachigen Artikeln auch deutscher Medienhäuser von unseren Rettungsschiffen. Sie nehmen das selbstgefällige Strahlen des Münchener Erzbischofs als gütiges Lächeln wahr.

Sie vertrauen jenen, die sagen: “Wir bringen Euch zum Schiff dieses Mannes und seines „Mitbruders“ Bedford-Strohm. Ihr müsst nur zwei geringe Eigenleistungen bringen: Einen gewaltigen Fußmarsch quer durch mehrere afrikanische Staaten (aber Bewegung ist ja gesund) und ein „paar“ Dollar für das Ausflugsboot, falls der gütige Kapitän der „United 4 Rescue“ wegen Niedrigwasser weit draußen auf dem Meer ankern muss.

Viele sterben, weil die alten linken weißen Männer Signale der Hoffnung über die Ozeane senden

Eine große Zahl jener, denen Kardinal Marx und andere immer wieder Hoffnung machen auf ein besseres Leben im postchristlich-bunten Europa stirbt bereits auf dem Weg zum rettenden Hafen. An Erschöpfung, an Hunger, Durst und Hitze. Oder mit einer Kugel im Kopf, abgeschossen von irgendeiner Miliz irgendeines Landes, das durchwandert werden muss, bevor man an Bord der „United 4 Rescue“ oder eines anderen Schiffes gehen kann.

Aber dann am Ufer… dann ist da kein Schiff! Diejenigen, die diesen dramatischen Marsch überlebt haben, wollen selbstverständlich nun nicht aufgeben wie jene Tausende von Kindern, die 1212 – aufgehetzt von üblen Gestalten – am Kreuzzug ins Heilige Land teilnehmen wollten und nach langem Fußmarsch an der Mittelmeerküste Italiens scheiterten.

Und so setzen sie sich in die nicht hochseetauglichen Boote. Wie viele von ihnen ertrinken, wissen wir nicht. Denn wir können ja nur die Toten zählen, die noch nicht gefressen wurden oder aus anderem Grund unter der Wasseroberfläche ihr Grab gefunden haben.

Kirchengelder, die auch den Tod bringen

In meinen Artikeln auf PP und anderswo mäßige ich mich für gewöhnlich und vermeide, ad personam zu argumentieren.

Aber hier geht es nun nicht mehr anders: Eminenz, Hochwürdigster Herr Erzbischof von München und Freising: Jeder, der sich finanziell beteiligt an Rettungsschiffen und dabei mehr als nur billigend den Escort solcher Projekte durch die nationale und internationale Medienöffentlichkeit und das politische Establishment in Kauf nimmt, trägt Mitschuld!

Deshalb mache ich Sie persönlich mitverantwortlich für den Tod von Menschen, die in der Hoffnung auf ein wirtschaftlich oder anderweitig besseres Leben nicht einfach nur ins nächste friedlichere Nachbarland fliehen und auch keine Hilfsangebote vor Ort sehen wollen… Mitverantwortlich für den Tod von Menschen, die in der Hoffnung, dass europäische weiße Ritter zur See sie in ein besseres irdisches Leben befördern werden, ihre letzten Kräfte mobilisieren. Eine oft vergebliche Hoffnung, die auch Sie persönlich wider besseres Wissen durch ihre medialen Auftritte und ihre herausposaunten Spenden geweckt haben.

Sie sind kein Mörder, Herr Kardinal! Auch kein Beihelfer oder Anstifter zu diesem oder zum Todschlag. Das ist keiner von jenen, die sich exponiert an der Seenotrettung beteiligen, sei es materiell oder eben auch auf den Schiffen und bei der Logistik.

Aber Sie leisten indirekt Beihilfe zum Schleppertum und Ihr Herz ist eiskalt. Denn für Sie und Ihre Gesinnungsgenossen sind die einzig wichtigen Flüchtlinge jene, die bei uns angekommen, die überleben! Mit Ihnen kann man sich dann fotografieren lassen als ihr Retter; für sie kann man in unserem Land (selbstverständlich auch dann wieder zumindest anteilmäßig mit Geld aus Kirchenmitteln) Einrichtungen bauen, ihnen schulische und sonstige Ausbildung zugutekommen lassen und sie als positives Beispiel gelungener staatlicher und interreligiöser Integration herausstelle, um damit die politisch Rechten und die kirchlich Ewiggestrigen zum Schweigen zu bringen.

Statt eines Schlusswortes

Ohne es ausdrücklich zu erwähnen, möchte ich statt eines Schlusswortes an ein Zitat von Joschka Fischer aus 1984 gegenüber einem Bundestagspräsidenten erinnern, in dem dieser erklärte, in welche Kategorie er diesen einordne.

Aber gewiss weiß der Herr Erzbischof, welchen Schlusssatz ich hier hinschreiben würde, wenn ich es täte!

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PP-Redaktion
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