Mittwoch, 25. Dezember 2024

Der klassische römische Ritus als Kristallisationspunkt der europäischen Kultur

Der klassische römische Ritus, die so genannte Tridentinische Messe ist nicht nur Ausdruck christlicher Religion, sondern mit einer ungebrochenen Rezeptionsgeschichte von mehr als 1500 Jahren und Millionen von Aufführungen das mit Abstand erfolgreichste Schauspiel der Menschheitsgeschichte. In der katholischen Kirche von Arth (Schweiz) soll er nun wieder aufleben

Die klassische, über fast 2000 Jahre organisch gewachsene katholische Liturgie greift auf rituelle Handlungen und präsentative Symbole zurück, die bis zur Morgendämmerung der Menschheit zurückreichen, beispielsweise die Ausrichtung des Priesters zum Aufgang der Sonne, oder auf Gesten, die in den unterschiedlichsten Kulturkreisen anzutreffen sind, wie etwa das Vitarka-Mudra beim Vater unser. Ihre Texte in Latein, der heiligen Sprache Europas, transportieren, hundertsilbigen Mantren gleich, die religiösen Sehnsüchte und Erfahrungen von Generationen.

Ereignis von außerordentlicher Bedeutung

Der klassische Ritus gehört (wenngleich nicht formal, so doch der Sache nach ) zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Es ist gleichermaßen bedauerlich, dass dieses für die kulturelle Identität Europas bedeutendste Kulturgut von der offiziellen Kirche unterdrückt und andererseits von blindgläubig traditionalistischen Gruppierungen vereinnahmt wird.

Wenn nun die Schweizer Kirchgemeinde Arth am 24. November 2019 nach schätzungsweise 10’000 Gottesdiensten im neuen Ritus für ein Mal den Sonntagsgottesdienst im alten Ritus feiert, und damit diese unsägliche Konnotation ‚Klassischer Ritus = reaktionär‘ aufhebt, dann ist das ein Ereignis von außerordentlicher kultureller Bedeutung. Als Zelebrant fungiert Pfarrer Rudolf Nussbaumer.

Ort/Datum: Sonntag, 24. November 10:00 Uhr Pfarrkirche St. Georg und Zeno, Arth
– musikalisch begleitet wird das Hochamt mit: Wolfgang Amadeus Mozart : Missa in C KV 259 „Orgelsolomesse“ Proprium : Gregorianischer Choral

(Außerdem : W.A.Mozart : „Laudate Dominum“ KV 339 W.A.Mozart : Kirchensonate C-dur KV 336 Georg Philipp Telemann : Trompetenkonzert D-dur Alessandra Boër, Sopran Olivia Betschart, Alt Roger Tanner, Tenor Jérémie Brocard, Bass Lukas Gothszalk, Trompete Annerös Hulliger, Orgel. Die Kirchenchöre Arth und Lyss Ein Orchester aus Mitgliedern der Symphonieorchester Bern, Biel und Luzern Leitung : Christoph Maria Moosmann)

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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