Der Dresdner Bundestagsabgeordnete Jens Maier (AfD) hat in dutzenden Briefen linke und grüne Politiker, Gewerkschafter, Kirchenvertreter, Künstler und Mitarbeiter von Flüchtlingsorganisationen dazu aufgerufen, sich bei dem Programm „Neustart im Team“ (NesT) tatkräftig zu beteiligen.
Dort können Interessierte seit dem Frühjahr 2019 sogenannte Flüchtlinge privat unterstützen – und auch für diese eigenen Wohnraum bereitstellen oder finanzieren. Unterstützt wird „NesT“ unter anderem von der Bundesregierung, der Evangelischen Kirche, dem Roten Kreuz und der Caritas.
Aktuell gibt es für „MentorInnen-Gruppen“ die Möglichkeit, 500 „besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen“ tatkräftige Unterstützung in finanzieller und persönlicher Hinsicht zu bieten. Hier würden also nicht der Staat, sondern Privatpersonen die wirtschaftliche und organisatorische Hauptlast schultern.
Überschaubarer Andrang
Der Andrang bleibt bisher jedoch überschaubar. Bisher gibt es für 500 „Flüchtlinge“ lediglich 25 „Mentorengruppen“. „Für gewöhnlich können Asylunterstützer und bestimmte Prominente gar nicht schnell genug sein, wenn es um Forderungen an den deutschen Steuerzahler geht, für Glücksritter aus aller Welt aufzukommen. Wenn dagegen die eigene Geldbörse geöffnet werden soll, wird man anscheinend schnell kleinlaut“, wundert sich Maier. Um sie an das von ihnen lautstark eingeforderte Engagement für Asylsuchende zu erinnern, hat Maier nun mehrere Dutzend Vertreter der Asyl-Unterstützer per Brief an die Teilnahme erinnert.
Unter den Adressaten befinden sich u.a. die Linken-Vorsitzende Katja Kipping, der Stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner, die Spitzenkandidatin der Grünen im neuen Sächsischen Landtag Katja Meier, Lisa Wegst, Vorsitzende Seebrücke, der Dresdner OB Dirk Hilbert, DGB-Bezirksvorsitzender Markus Schlimbach, Carena Schlewitt, Intendantin Festspielhaus Hellerau, Dr. Ulrich Schneider, Vorstand Paritätische Gesamtverband, Prof. Dr. Hans-Müller Steinhagen, Rektor der TU Dresden, Prof. Klaus Vogel, Direktor des Hygiene-Museum Dresden, Claus-Peter Reisch, Kapitän bei Mission Lifeline, Frederic Weichselberger, Vorsitzender Sächsischer Flüchtlingsrat und der Sänger Sebastian Krumbiegel.
„Auch Ihren Namen habe ich unter den öffentlichen Unterstützern bisher schmerzlich vermisst. Warum diese Zurückhaltung? Bisher haben Sie sich doch in deutlichen Worten für Flüchtlinge eingesetzt und von der Gesellschaft sowie dem Steuerzahler Vorbildwirkung eingefordert. Wollen Sie nun selbst kneifen?“,
…fragt Maier unter anderem in seinem Schreiben. Auch fehlende finanzielle Mittel dürften keine Ausrede darstellen. Ein entsprechendes Kreditprogramm für begeisterte „Flüchtlings-Mentoren“ sei schließlich bereits angekündigt worden.
Privates Risiko unerwünscht?
Der Dresdner Bundestagsabgeordnete betont: „Den stets vollmundig auf die großzügige Aufnahme von Asylanten pochenden Aktivisten sollte ihr Engagement auch das ein oder andere Risiko wert sein. Dieses müssen schließlich auch die deutschen Steuerzahler in Gestalt der explodierenden Asyl-Kosten und der drastisch veränderten Sicherheitslage auf sich nehmen.“
Jens Maier wartet nun gespannt auf Rückmeldungen.
Hintergrund-Informationen zu NesT: AchGut
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