Über Clemens Tönnies und seine vermeintlich rassistische Aussage wurde auf PP schon ausführlich berichtet (hier und hier). Ein entscheidender Punkt blieb bisher jedoch völlig unbeachtet – ein Punkt, der ein völlig anderes Licht auf den „Fall Tönnies“ wirft. Ein Gastbeitrag von Stefan Eissler
Vergegenwärtigen wir uns zunächst noch einmal, was Tönnies eigentlich gesagt hat. Er schlug vor, Atomkraftwerke in Afrika zu finanzieren, denn, so Tonnies wörtlich, „dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“.
Dass man weniger Brennholz benötigt und daher weniger Bäume fällen muss, wenn man seine Energie fürs Licht und zum Kochen von einem Kraftwerk erhält, leuchtet unmittelbar ein. Der Vorwurf des Rassismus bezieht sich also ausschließlich auf die Behauptung, dass die Afrikaner aufhören würden „wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“, sobald sie über Elektrizität verfügen.
Was uns der Mythos von den „Blackout-Babys“ zeigt
Nun ist Tönnies aber bei weitem nicht der erste Mensch, der meint, dass es einen Zusammenhang gäbe zwischen Elektrizität einerseits, und der Häufigkeit, mit der sich Menschen dem Zeugungsakt widmen andererseits. Dass es für diesen behaupteten Zusammenhang sogar einen Begriff gibt, zeigt, wie häufig dieser Zusammenhang immer wieder behauptet wird: „Blackout-Babys“. Dazu schrieb die WELT im Jahr 2013 folgendes:
[…] New York, Oktober 2012: Hurrikan „Sandy“ hat Manhattan in die Steinzeit zurückversetzt. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, Handys funktionieren nicht. Neun Monate später werden die biologischen Folgen von „Sandy“ offenbar, und es wird klar, was geschehen ist, als die Menschen in der hippsten Stadt der Welt tagelang zum Nichtstun verurteilt waren. Neun Monate später erlebt der Nordosten der USA einen kleinen Babyboom. Medien beobachten einen ruckartigen Geburtenanstieg von „mehr als 30 Prozent“. […] Ob nach Stromausfällen, autofreien Sonntagen oder eingeschneiten, von der Außenwelt abgeschnittenen Dörfern: Statistiker haben einen Ausdruck für die Nachkommen, die Paare während der Momente erzwungener Untätigkeit zeugen: Blackout-Babys nennen sie jene Kinder, die neun Monate später einen Peak in der Geburtenrate auslösen. […]
Interessant ist dieses Zitat vor allem deshalb, weil es zwei Dinge ganz deutlich zeigt: ERSTENS haben in der Vergangenheit auch Wissenschaftler und Journalisten immer wieder behaupteten, es gäbe das Phänomen der „Blackout-Babys“. ZWEITENS ist dabei jedoch offensichtlich nie(!) jemand auf die Idee gekommen, es könnte die Menschen in New York oder sonst wo in der westlichen Welt herabwürdigen, wenn ihnen unterstellt wird, sie würden mehr Kinder zeugen, sobald sie über einen längeren Zeitraum hinweg über keinen elektrischen Strom verfügen.
An Tönnies Aussage ist nichts rassistisches oder diskriminierendes – ganz im Gegenteil!
Indem man die „Causa Tönnies“ in einem solchen breiteren Kontext betrachtet, zeigt sich deutlich, dass Tönnies mit seiner Aussage niemanden diskriminiert hat, sondern – ganz im Gegenteil! – Afrikanern einfach das gleiche unterstellt, was Generationen von Wissenschaftlern und Journalisten immer wieder Menschen der westlichen Welt unterstellt haben.
Die eigentliche rassistische Diskriminierung findet erst durch die links-grüne Inquisition statt
EINERSEITS: Der öffentliche Umgang mit dem Thema „Blackout-Babys“ während der letzten 50 Jahre zeigt, dass bisher offensichtlich niemand auf die Idee kam, es könnte herabwürdigend oder diskriminierend sein, wenn von Amerikanern behauptet wird, sie würden mehr Kinder zeugen, sobald sie über einen längeren Zeitraum hinweg keinen Strom zur Verfügung haben.
ANDERERSEITS: Sobald von Afrikanern behauptet wird, sie würden mehr Kinder zeugen, wenn sie keinen elektrischen Strom zur Verfügung haben (…und würden folglich weniger Kinder zeugen, wenn sie über elektrischen Strom verfügen), dann verfällt die links-grüne Gesinnungspolizei in einen aggressiven Empörungstaumel.
Aus beidem ergibt sich, dass es die Linken und Grünen sind, die im ursprünglichen Sinne des Wortes diskriminieren (unterscheiden) – nämlich zwischen Afrikanern einerseits und Amerikanern bzw. Menschen der westlichen Welt andererseits. Nach ihrer eigenen Definition und Begriffsverwendung handelt es sich dabei eindeutig um eine rassistische Diskriminierung.
Im Falle von Afrikaner sofort eine rassistische Herabwürdigung erkennen zu können (die man zuvor nie zu erkennen vermochte, als es Amerikaner betraf) setzt genau das zwingend voraus, was die eifrigen links-grüne Gesinnungspolizisten eigentlich Clemens Tönnies unterstellen: ein zutiefst rassistisches Weltbild.
Wer also bisher die mediale Hinrichtung des Clemens Tönnies betrieben hat, oder ihr zumindest Beifall zollte, der sollte dringend sein eigenes rassistisches Weltbild und seine eigenen rassistischen Vorurteile kritisch hinterfragen.
Gemäß der links-grünen Heilslehre ist Tönnies ein Diener der dunklen Seite
Allerdings greift es zu kurz, die aktuelle mediale Hexenjagt gegen Clemens Tönnies lediglich mit einem linken rassistischen Weltbild und menschlicher Niedertracht erklären zu wollen. Denn für diese moderne mediale Hexenjagt gilt das gleiche, wie für ihr historisches Vorbild: die erfolgreiche „Überführung“ einer Hexe setzte schon damals nicht nur ein entsprechenden Weltbild bei den Anklägern und beim applaudierenden Mob voraus, sondern darüber hinaus auch eine persönliche und/oder politische Motivation der Ankläger.
Auf den aktuellen Fall übertragen bedeutet dies: Um den „Fall Tönnies“ verstehen zu können, muss man berücksichtigen, dass Tönnies ein erfolgreicher Fleischfabrikant mit guten Kontakten zum russischen Präsidenten Putin[1] ist. Gemäß der links-grünen Heilslehre ist Tönnies damit gewissermaßen ein Diener der dunklen Seite… in jedem Fall aber ist er damit die personifizierte Antithese zu jener links-grünen Elite, die ihn derzeit auf den medialen Scheiterhaufen zu zerren versucht.
[1]https://www.ksta.de/wirtschaft/schalke-chef-clemens-toennies–ich-kenne-den-praesidenten-putin-gut–859672