(David Berger) In aller Entschiedenheit haben die katholischen Bischöfe Polens die gewalttätigen Übergriffe polnischer Hooligans auf die erste polnische Kundgebung Trans- und Homosexueller in Bialystock am vergangenen Sonntag verurteilt.
Die katholischen Bischöfe Polens sind für ihr konsequentes Katholischsein, ihre klare Kompromisslosigkeit gegenüber zeitgeistigen Modernismen und große Frömmigkeit bekannt.
Auch die katholische Lehre zur Homosexualität verschweigen sie nicht schamhaft, wie das ihre deutschen Amtskollegen häufig tun: Man dürfe nicht aufhören gleichgeschlechtlichen Sex „als das zu bezeichnen, was er ist: Totsünde“, lassen die Bischöfe ihre Gläubigen immer wieder hören.
„Sie sind unsere Brüder und Schwestern in Christus“
Umso mehr mag es nun manchen Zeitgenossen erstaunen, dass eben jene Bischöfe jetzt einen gewalttätigen Angriff rechtsextremer Hooligans auf die erste polnische LGBT-Kundgebung überhaupt, die in Bialystok im Nordosten Polens stattfand, mit deutlichen Worten verurteilt haben – obwohl sie zuvor LGBT-Märsche abgelehnt hatten.
Die Fußballfans hatten die Homosexuellendemonstration mit Flaschen, Knallkörpern und Pflastersteinen beworfen.
„Gewalt und Verachtung können auf keinen Fall gerechtfertigt und akzeptiert werden“, ließ Pawel Rytel-Andrianik, Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, schon kurz nach dem Übergriff verlauten. Ihm sprang sein Mitbruder Erzbischof Stanislaw Gadecki bei:
„Diese Menschen sind nicht in erster Linie Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle – sie sind vor allem unsere Brüder und Schwestern, für die Christus sein Leben gab und die er zur Erlösung führen will.“
Von solcher Toleranz können Muslime nur träumen
Genau an dieser Stelle, wo es um den Umgang der Religion mit Homosexualität geht, wird der Unterschied zwischen dem Katholizismus und dem Islam deutlich. Für den Katholizismus gilt es stets die Sünde zu hassen, den Sünder aber zu lieben. Homosexuellen soll laut der offiziellen katholischen Lehre „mit Takt und Respekt begegnet werden“.
Jede Form der Gewalt gegen Homosexuelle ist abzulehnen. Von solch einem toleranten Ansatz können Muslime auch in Deutschland nur träumen. Stellvertretend für viele sei hier nur der zuerst von mir bekannt gemachte Fall des jungen Nasser aus Berlin Neukölln erwähnt:
Berlin: Sein Onkel übergoss ihn mit Benzin, rief „Allahu Akbar“ und wollte ihn anzünden
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