Von Worms bis ins Emsland tauchen seit dem 13. Juli „schwarze Kreuze“, über Nacht aufgestellt in Ortschaften, auf. Erinnern sollen sie laut Verfassungsschutz an die von „Opfer von Ausländergewalt“.
So berichtet etwas die Polizei Worms: „Durch aufmerksame Streifen der Polizei und einen anonymen Hinweis werden im gesamten Stadtgebiet verteilt sogenannte Schwarze Kreuze aufgefunden. Durch die Polizei werden diese sofort entfernt. Bei diesen hölzernen schwarzen Kreuzen, die durch rechtsmotivierte Unbekannte zum 13. Juli aufgestellt werden, handelt es sich um die sogenannte Aktion „Schwarze Kreuze“. Wenn aufmerksame Bürger weitere Kreuze sichten oder Personen, die diese aufstellen, melden sie dies bitte ihrer zuständigen Polizei.“
Von Akteuren der rechten Szene initiert
Ähnlich das, was die Polizei Grafschaft zu berichten weiß: „Durch aufmerksame Einsatzstreifen der Polizei wurden am Samstagabend und am Sonntag im gesamten Bereich der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim verteilt zahlreiche schwarze Kreuze festgestellt. Bei diesen hölzernen Kreuzen handelt es sich um die Aktion „Schwarze Kreuze“, die von Akteuren der rechten Szene initiert wird.
Jährlich wiederkehrend wollen Anhänger der rechten Szene am 13.07. damit an die Menschen erinnern, die Opfer von Straftaten wurden, die sie als „Ausländergewalt“ bezeichnen. Die festgestellten Kreuze wurden von der Polizei entfernt.“
Rechtsextremistischer Musikers aus Berlin las Begründer der Aktion
Schon im Jahr 2015 thematisierte der Verfassungsschutz diese Aktionen: „Bundesweit begehen Rechtsextremisten seit dem vergangenen Jahr einen selbstinszenierten bundesweiten „Volkstrauertag“. Nach dem Willen des Ideengebers, eines rechtsextremistischen Musikers aus Berlin, soll jedes Jahr am 13. Juli der – deutschen – „Opfer von Ausländergewalt“ gedacht werden. Mit Beginn der Aktion 2014 wurden an mindestens 64 Orten, insbesondere in Ostdeutschland, schwarze Holzkreuze aufgestellt.
Im Jahr 2015 konnten die Betreiber der Facebook-Seite, auf der die Aktionen dokumentiert wurden, über angeblich fast 300 Kreuze „in ganz Deutschland und anderen Ländern Europas“ vermelden. Auch in Baden-Württemberg wurden Kreuz-Aktionen festgestellt.“