(Patrizia von Berlin) In den letzten 24 Stunden wurde, wieder einmal, ein Beweis dafür abgelegt, wie essentiell die Nicht-Mainstreammedien für die Erhaltung oder besser den Kampf um die Meinungsfreiheit sind. Die Berichterstattung über die Löschung des Islamkritikers Hamed Abdel Samad zeigt dies anschaulich.
Hamed Abdel Samad steht, wie nur ganz Wenige, für Islamkritik im deutschsprachigen Raum. Selbst ehemaliger Muslimbruder klärt er seit vielen Jahren unermüdlich und unter hohem persönlichem Risiko auf. Ich hatte ihn, auf dem Weg zu seiner Buchvorstellung, einmal zufällig aus einem Hotel herauskommen sehen, hinein in ein unscheinbares Auto, begleitet von den Bodyguards, die anschließend während der ganzen Veranstaltung die Bühne absicherten.
Wer diesem Mann die Aufrichtigkeit und den Respekt versagt, disqualifiziert sich selbst, in meinen Augen.
Nun wurde gestern der Youtube-Kanal von Hamed Abdel Samad mit über 120.000 Abonnenten und über 25 Millionen Klicks gelöscht. Die Medien berichteten. Ausführlich und kommentierten sehr kritisch.
Sagte ich „die Medien“?
Nun, nicht ganz. Hier eine Liste der Googleergebnisse, der ersten Seiten für 24 Stunden nach Bekanntwerden.
Welche Medien berichteten?
Philosophia Perennis
Journalistenwatch
Jürgen Fritz
PI-News
Frankfurter Erklärung
haolam
Die Achse
Rund ums Baby
Tichy’s Einblick
Epochtimes
Tapfer im Nirgendwo
Wallstreet online
finanznachrichten.de
honestlyconcerned
islamnixgut
bayernistfrei
Soweit die ersten drei Seiten, ohne Doppelzählungen und nur WWW. Kein einziges Mainstreetmedium, außer man will wallstreet online, die Tichy automatisch einspielen, so bewerten.
Keine Mainstreammedien
ARD
ZDF
Welt
FAZ
Bild
Süddeutsche
…und wie sie alle heißen.
Nada, niente njet.
Update: Abdel-Samad bedankt sich bei „Spiegel“-Autor
Update 21-06-19: Inzwischen wurde der Kanal wieder freigeschaltet. Abdel-Samad dazu:
„Danke für eure Unterstützung und Solidarität. Mein YouTube-Kanal ist wieder Online. Besonders will ich Sascha Lobo und Tobias Huch danken, aber auch allen, die meinen Kommentar auf Facebook und Twitter geteilt haben. Jedoch ist es immer noch sehr traurig, dass allein die Berühmtheit des Betreibers des Kanals und die Intervention einflussreicher Personen dabei entscheidend war. Vergessen dürfen wir nicht jene, die immer noch gesperrt sind, nur weil sie kritische Inhalte zum Islam veröffentlichen und keine mediale Rückendeckung haben. Für sie und für alle, die nicht einmal öffentlich reden können, will ich immer ein Sprachrohr sein!“