Donnerstag, 21. November 2024

Das „Link-Banning“ ist das erschreckende neue Zensur-Tool von Facebook

(David Berger) Als habe Facebook mit der Löschung der Profile bekannter Konservativer wie Paul Joseph Watson und anderer nicht schon längst den Bogen überspannt, führte es – kaum beachtet von der Öffentlichkeit –  ein noch schockierendes Instrument der Zensur ein: das Link-Banning – das Verbot von Links. Breitbart berichtete darüber gestern erstmals.

Löscht Facebook den Account eines politisch nicht erwünschten Konservativen oder islamkritikers, so kann dieser dennoch begrenzt auf Facebook indirekt weiterwirken. Dann nämlich, wenn die Leser seines Blogs Artikel dieses Blogs in dem (a)sozialen Netzwerk weiterhin teilen. Um dem nun einen Riegel vorzuschieben und die „damnatio memoriae“ der Personen und Meinungen, die Facebook hasst, vollständig zu machen, werden nun auch alle Links zu den Seiten dieser Publizisten gelöscht und diejenigen, die sie teilen, ebenfalls zunächst gesperrt, ihre Profile dann auch irgendwann für immer gelöscht.

Dem Magazin „The Atlantic“ sagte ein Sprecher von Facebook bezüglich Infowars, des Kanals des gelöschten Alex Jones: „Infowars unterliegt dem strengsten Verbot. Facebook und Instagram werden alle Inhalte entfernen, die Infowars-Videos, Radiosegmente oder Artikel enthalten (es sei denn, der Beitrag verurteilt den Inhalt ausdrücklich), und Facebook wird auch alle Gruppen entfernen, die eingerichtet wurden, um Infowars-Inhalte und Veranstaltungen zur Förderung der verbotenen extremistischen Figuren zu teilen, so ein Sprecher des Unternehmens. (Twitter, YouTube und Apple haben auch Jones und Infowars verboten.)“.

Jetzt werden die abgestraft, die Trump zu seinem Wahlsieg verhalfen

Man beachte das perfide, durch und durch ideologisierte Denken: Sie werden gesperrt, wenn Sie Infowars teilen, aber sich nicht sofort davon distanzieren und alles verurteilen, was dort geschrieben steht. „Facebook nutzt nun unverschämt seine Macht, um bestimmte politische Positionen zu belohnen und andere zu bestrafen“, so Breitbart zutreffend. Gegen das, was Facebook derzeit, ausgestattet mit modernsten technischen Mitteln durchzieht, war die spanische Inquisition ein „Fliegenschiss“. Leicht gemacht wird Facebook und Co diese Arbeit nun in der EU durch die neuen Uploadfilter.

Dabei verzichtet Facebook nun auf die bisherigen Argumentationen, die den gelöschten Personen oder Artikeln das Verbreiten von Fakenews oder einen Verstoß gegen die Gemeinschaftsrichtlinien von Facebook vorwarfen. Bezüglich Infowars ist festzustellen: „Es ist das Großhandelsverbot einer unabhängigen Medienseite, das bei aller Kritik, die gegen sie erhoben wurde, einen großen Einfluss auf die Politik der Vereinigten Staaten hatte.“

Facebook hat von den Politikern nichts zu befürchten

Und dennoch haben diejenigen, von denen die Politiker einst enorm profitierten, nun keinen Schutz zu erwarten. Die Politiker aller Couleur scheinen auch in den USA vor der Macht Zuckerbergs zu kuschen. Auch Facebook weiß, dass es mit keinerlei Konsequenzen durch die Republikaner auf dem Capitol Hill oder aus dem Weißen Haus zurechnen hat. Daher die Selbstsicherheit, mit der man die Ketzerverbrennungen der letzten Tage durchgeführt hat.

Und machen wir uns nichts vor: Diese Entwicklung wird auch Deutschland bald erreichen. Schon jetzt macht man Stimmung gegen einen zu großen Einfluss der AfD in den sozialen Netzwerken. Wie wird sich diese Partei, die ihren Erfolg ganz wesentlich auch den freien Medien zu verdanken hat, verhalten, wenn auch bei Facebook Deutschland das letzte große Autodafé beginnt?

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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