Blackfacing beim Würzburger Faschingszug: Tätern drohen nun bis zu fünf Jahre Haft

(c) Screenshot Twitter/YT

(David Berger) Ein Haftstrafe von bis zu fünf Jahren droht drei Männern und einer Frau aus Unterfranken. Wie die Würzburger „Mainpost“ berichtet, hatten sich die vier 2017 schwarz angemalt (Blackfacing) und liefen dann kurzfristig und ungeplant im Würzburger Faschingszug mit. Nicht ohne damit eine politische Botschaft zu verbinden

Dabei enthüllten sie nämlich ein Plakat mit der Aufschrift:

„Wir wissen genau, abschieben wird uns keine Sau!“

Außerdem sollen sie mit den Rufen von „Money, money, money“ („Geld, Geld, Geld“) das Vorurteil geschürt haben, Flüchtlinge würden nur nach Deutschland kommen, um hier auf unsere Kosten ein besseres Leben zu führen.

Besucher des Faschingszuges meldeten Vorfall

Der Vorfall wäre vermutlich kaum weiter aufgefallen, wenn ihn nicht dienstbeflissene Besucher des Faschingszuges „gemeldet“ hätten und die Behörden dann mit Hilfe von Filmmaterial des Bayerischen Rundfunks die Täter hätten identifizieren können. Auch in den sozialen Netzwerken wurde der Auftritt der vier an den virtuellen Pranger gestellt. Wie hier vom Landessprecher der „Grünen Jugend„, Sebastian Hansen:

Fasching 2017 in #Würzburg. Widerlich rassistisch! #kaltland #rassismus pic.twitter.com/arNHLyEdA0

— Sebastian Hansen (@gruen_seb) February 26, 2017

Die Angeklagten sollen zudem Mitglieder der Partei der „Dritte Weg sein“.

Bayerischer Rundfunk entschuldigt sich, dass Szene kurz zu sehen war

Die Anklage lautet nun auf Volksverhetzung bzw. Hetze gegen Flüchtlinge wie die Staatsanwaltschaft Würzburg am Mittwoch bekannt gab. Auch dem Bayerischen Rundfunk wurden Vorwürfe gemacht, dass die Gruppe bei seiner Liveübertragung kurz zu sehen war. Der entschuldigte sich umgehend für das Missgeschick:

Es wurde schnell reagiert und die Provokation war nur sehr kurz zu sehen. Live leider nicht immer zu verhindern.

— Bayerischer Rundfunk (@BR_Presse) February 26, 2017

Würzburger OB nun auch im Verdacht

Interessanterweise war dieses Jahr der Würzburger Oberbürgermeister auch nicht sehr viel politisch korrekter. Und sofort waren wieder die Wächter der PC aktiv. Landet Christian Schuchardt als nächstes im Knast? Oder nur seine Crew? Verdächtig ist er der grünen Inquisition mit Sicherheit. Schließlich ist er von der Union und Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Gothia Würzburg.

Der Würzburger OB Christian Schuchardt war beim Faschingszug mit so einer Blackfacing-Crew unterwegs. Danke an die @GJ_Wuerzburg für die klaren Worte dazu! "Schwarzsein ist kein Kostüm, das man sich einfach überstülpt!" https://t.co/VNmGm1193x pic.twitter.com/0pNTn7SwLD

— Sebastian Hansen (@gruen_seb) March 5, 2019