Die Causa MdB Magnitz warf – nach ursprünglich vermuteter Eindeutigkeit – offene Fragen zum Tathergang auf. Die jüngste Veröffentlichung des Videos, das den Überfall auf MdB Magnitz zeigt, bringt hierzu Licht ins Geschehen. Ein Gastbeitrag von Josef Hueber
Jenseits noch bestehender Ungereimtheiten (siehe Alexander Wendts Beitrag) erhellen jedoch die ursprünglichen Reaktionen in den systemgesinnten medialen und politischen Kreisen, wes Geistes Kind die Vertreter linker Denke sind. Die Offenlegung von deren Doppelgesicht bleibt aktuell, unabhängig von den Ergebnissen des ausstehenden Abschlussberichts. Ein aktuelles Interview im Deutschlandfunk offenbart die typisch ideologiegesteuerte Mischung aus Schein-und Doppelmoral.
DER WIDERRUF ALS VORGETÄUSCHTE BUßHANDLUNG
Die Linken befinden sich ständig im Stand-by Modus des Moralisierens. Als Beispiel dafür darf Cem Özdemirs Stellungnahme zu dem Angriff auf Frank Magnitz von der AfD gelten:„Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen“. Dies ist in den Freien Medien ausreichend als politischer Gesinnungseid gewertet worden.
Ein Blick in den linken Mainstream und dessen moralisch verirrte Abwegigkeit bei der Beurteilung politisch für seine Vertreter unbequemer Gegebenheiten zeigt, dass nachträgliche Relativierungen, etwa durch freiwilligen Verzicht auf Facebook- oder Twitter- Accounts, wie ihn der so bürgerlich daherkommende Grüne aus dem Norden medienwirksam verkaufen will, nicht authentische Moral, sondern Moral vortäuschendes Gehabe zur Grundlage haben.
Der in der Beurteilung der Causa Magnitz zum Vorschein kommende moralische Doppelstandard gehört offensichtlich zur DNA einer bestimmten politischen und journalistischen Täuscherclique.
JA, ABER
Beachtung verdient in diesem Zusammenhang ein Interview im Deutschlandfunk, das die aus dem System-TV bekannte Elisabeth Niejahr von der Wirtschaftswoche unlängst gab. Neben der üblichen Verurteilung von Gewalt, die ausnahmslos alle Parteien und öffentlichkeitsnahen Personen pflicht- und täuschungsgemäß geäußert haben, präsentiert sie eine durchtrieben geschickte Relativierung, in der zwar nicht sofort das große ABER erkennbar ist, die jedoch genau das im Blick hatte.
Niejahr zog einen Vergleich, der keinen Zweifel darüber ließ, wie sehr man den hinterhältigen Angriff doch lediglich als Einzelfall in einer Kette von Vorfällen sehen müsse, die wir schon gewohnt sind und an die sich Politiker (der AfD?) wohl auch gewöhnen müssten.
Es lohnt sich, das Interview etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, um die versteckte Banalisierung und Instrumentalisierung des Vorgangs, bei gleichzeitiger Warnung vor dessen Instrumentalisierung (durch die anderen!), vor Augen zu haben.
EIN POTENTIELL TÖDLICHER ANGRIFF UND DIE SAHNETORTE
Man kann es nicht glauben. Nach einem en-passant-Hinweis auf die früheren Opfer Schäuble und Lafontaine fokussiert Niejahr ein von ihr selbst miterlebtes Ereignis, das zum besseren Verständnis der These von der „Normalität“ politisch motivierter Attentate herhalten soll.
Es geht um die Torte, die ein Durchgeknallter Sahra Wagenknecht einstens ins Gesicht warf. Erstaunlich ist, abgesehen von der Parallelisierung dieses Vorfalls mit der lebensbedrohenden Attacke in Bremen, dass N. kein einziges Wort übrig hat zu den Auswirkungen der Ereignisse für die Frau und Familie des Opfers. Politische Gegnerschaft erlaubt es nicht oder macht dafür blind.
DIE STEIGERUNG : EVIDENTES IST „QUATSCH“
Die Frage des Moderators, inwiefern der Vorwurf, es sei die Art des medialen Umgangs mit der AfD, der dazu führe, „dass so etwas möglich ist“, weist Niejahr mit einer Rotznasigkeit zurück, die man sich nur im sicheren Käfig des Gleichschritt-Journalismus leisten kann: „Das ist Quatsch!“ Zugegeben, so N., gegen „ Hass mit Hass“ vorzugehen, wie dies das sympathische Integrationswunder Özdemir formuliert hat, sei „ der eine Satz zuviel“ gewesen.
Dies freilich nicht wegen der darin zum Ausdruck kommenden Interpretation, Magnitz sei ebenso ein Hassgetriebener wie seine Angreifer und damit könne man ein Gleiches-mit-Gleichem-Vergelten herauslesen. Es geht Niejahr dabei in Wirklichkeit um die Image-Pflege der Polit-Elite: „Politiker, auch der anderen Parteien, sollten sehr darauf achten, sich in dieser Situation nicht anfechtbar zu machen.“
DIE AFD PROFITIERT!
Das große ABER in der Stellungnahme zu Bremen bildet den Höhepunkt des doppelgesichtigen Interviews. Niejahr: Alles ändere nichts daran, „dass die AfD natürlich eine Partei ist, die alles, alles, alles instrumentalisiert, um sich selber als Opfer darzustellen [an dieser Stelle ein zustimmendes „hm“ des Moderators] und damit natürlich auch durchdringend ist. (…) Natürlich wird die AfD, das ist sehr wahrscheinlich, diese Tat in Bremen auch instrumentalisieren und eine Wirkung erzielen.“
Der lediglich unterstellte Vorwurf, die AfD instrumentalisiere das Attentat, wird als Faktum präsentiert und damit selbst zu Propagandazwecken gegen die AfD instrumentalisiert. Dies ist typisch für die Taktik linkspolitischen Kommentierens: der Dauereinsatz von Heuchelei und Doppelmoral.
DAS AKTUELLE UPDATE – DER NEUJAHRSEMPFANG BEIM BUNDESPRÄSIDENTEN
So Gesinnte dürfen dem Bundespräsidenten die Hand reichen. Auch er erhebt – wie anders, nach pflichtgemäßer Verurteilung der Tat – den staatstragenden Zeigefinger beim Neujahrsempfang und warnt vor einer „ Instrumentalisierung“ der Tat in Bremen mit einem Haltet-den-Dieb!
Wer damit gemeint war, so niederträchtig zu sein und aus dem Attentat auf Magnitz Nutzen zu ziehen, dürfte allen geladenen Zuhörern klar gewesen sein.
Den von der Feierlichkeit des Staatsempfangs Unbetäubten im Land ist es auch klar. Es geht – wie immer – um die AfD.