Sonntag, 22. Dezember 2024

Amadeu-Antonio-Stiftung: Christenfeindliche Positionen und Aktivitäten

Die durch das Bundesministerium für Familie geförderte Amadeu Antonio Stiftung verbreitet in ihrer aktuellen Publikation „Ene, mene, muh – und raus bist du! Ungleichwertigkeit und frühkindliche Pädagogik“ Darstellungen, die zumindest als latent christenfeindlich eingestuft werden können. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte für das Dokument ein Grußwort verfasst.

Definition von Christenfeindlichkeit

Christenfeindlichkeit liegt allgemein dann vor, wenn es Ziel eines Akteures in der Auseinandersetzung mit Christen ist, diese zu schädigen oder ihre Grundrechte zu verletzen bzw. ihnen diese abzusprechen. Latente Christenfeindlichkeit liegt bei Darstellungen vor, die schädigendes Verhalten gegenüber Christen legitimieren können, zum Beispiel  Eingriffe in ihre Rechte

Papst Franziskus differenzierte zwischen unmittelbarer physischer Verfolgung von Christen und „höflicher Verfolgung“. Letztere sei „verkleidet als Kultur, getarnt als Moderne, getarnt als Fortschritt“ und äußere sich in sozialem Druck, staatlichen Maßnahmen und Intoleranz gegenüber Christen wegen ihrer christlichen Lebensführung und ihres Eintretens für christliche Werte.

Christenfeindlichkeit in einem aktuellen Dokument der Amadeu Antonio Stiftung

Im erwähnten Dokument der Stiftung wird versucht, Christen und christliche Positionen in die Nähe des Rechtsextremismus zu rücken und mutmaßliche Eingriffe in die Grundrechte christlicher Eltern zu legitimieren.

  • Das christliche Menschenbild (insbesondere das christliche Geschlechter- und Familienbild) und christliche Sexualmoral sowie das öffentliche Eintreten für diese und die Ausrichtung des eigenen Lebens an ihnen werden in den Kontext von „menschenfeindlichen Argumentationen oder rassistischen […] und vielfaltsfeindlichen Einstellungen und Handlungen“ (S. 4) bzw. „Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (S. 28), die das Dokument nach Angaben der Verfasser behandelt, gestellt.
  • Christliche Initiativen, die sich auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes kritisch mit der Gender-Ideologie und dem damit verbundenen Aktivismus auseinandersetzen, werden pauschal als „reaktionär“ oder „christlich-fundamentalistisch“ und ihre Kritik als „Hetze“ dargestellt (S. 8).
  • Der Begriff der „Frühsexualisierung“, mit dem u.a. christliche Akteure den Versuch der Durchdringung von Lehrplänen mit Inhalten der Gender-Ideologie kritisieren, wird als „zentrale rechtsextreme Klammer“ (S. 20) bezeichnet.
  • Die Orientierung am „klassischen Familienbild“ (S. 35) und somit am christlichen Familienbild wird in den Kontext u.a. von „Menschenfeindlichkeit“ gestellt. Dies gilt auch für „geschlechterstereotype Erziehungsstile“, deren Bekämpfung in der Publikation gefordert wird, wodurch potenziell das in den Art. 4 und 6 GG festgehaltene Grundrecht christlicher Elter zur religiösen Erziehung ihrer Kinder berührt wird.
  • Kinder, die „keine sogenannten Disziplinprobleme“ aufweisen und bei denen „traditionelle Geschlechterrollen in den Erziehungsstilen erkennbar“ seien, werden zusammen mit ihren Eltern unter Rechtsextremismus-Verdacht gestellt (S. 12). „Sozial engagiertes, freundliches und ggf. sympathisches Auftreten“ wird als Merkmal rechtsextremer Mütter dargestellt (S. 17). Der entsprechende Verdacht wird indirekt auch gegen christliche Familien erhoben, bei denen diese Merkmale in den meisten Fällen zutreffen dürften, weil sie den Idealen christlichen Lebens entsprechen.

Einzelne Verfassungsschutzbehörden stufen Bestrebungen dazu, Menschen „die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit nicht zugestehen [zu] wollen“, als extremistisch ein. Anwendung findet dies bislang nur im Fall von Islamfeindlichkeit. Es wäre zu prüfen, ob im Fall der Amadeu Antonio Stiftung über latente Christenfeindlichkeit hinaus analog dazu extremistische Christenfeindlichkeit vorliegt.

Allgemeine christenfeindliche Aktivitäten der Stiftung und ihres Umfelds

Die Amadeu Antonio Stiftung ist ideologisch im neo-marxistischen Spektrum angesiedelt. Die Stiftung ist dementsprechend in Teilen christenfeindlich ausgerichtet, was sich vor allem in Agitation gegen christliche Lebens- und Familienschutz-Aktivitäten äußert.

Die Stiftung unterstützt in diesem Zusammenhang allgemeine Kampagnen des linken Spektrums und verfolgt offenbar das Ziel, christliche Positionen aber auch Einzelpersonen gesellschaftlich zu isolieren und zu delegitimieren, in dem sie diese assoziativ in die Nähe zum Rechtsextremismus rückt. Dabei folgt sie dem klassischen kommunistischen Antifaschismus-Ansatz, der die tragenden Säulen der abgelehnten Gesellschaftsordnungen (etwa Religion, Ehe und Familie) mittels des Faschismus- bzw. des Rechtsextremismus-Vorwurfs diskreditieren will.

Im Vorgehen sind dabei mögliche Parallelen zu den durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR als „Zersetzung“ bezeichneten Praktiken erkennbar, die diese gegen christliche und andere Dissidenten einsetzte. Dabei ging es laut MfS um die „systematische Diskreditierung des öffentlichen Rufes, des Ansehens und des Prestiges auf der Grundlage miteinander verbundener wahrer, überprüfbarer und diskreditierender, sowie unwahrer, glaubhafter, nicht widerlegbarer und damit ebenfalls diskreditierender Angaben“.

Hintergrund: Allgemeine Versuche zur Delegitimation des Christentums  im Zusammenhang mit Fragen von Geschlecht, Ehe und Familie sowie Lebensschutz

Die diesbezüglichen Aktivitäten sind Teil allgemeiner Versuche des linken Spektrums,  das Christentum im Zusammenhang mit den oben genannten Fragen zu delegitimieren. Christen, die christliche Positionen in diesen Fragen vertreten, wird in diesem Zusammenhang „Hass“, „Intoleranz“, „Sexismus“ oder eine rechtsradikale bzw. rechtsextreme Einstellung unterstellt, um Rufschaden zu erzeugen und christliche Positionen zu stigmatisieren und ihre Vertreter gesellschaftlich zu isolieren.

Solche Versuche waren 2017 und 2018 in Deutschland verstärkt auch außerhalb des linksradikalen und linksextremen Spektrums zu beobachten. Vor allem Vertreter der SPD traten in diesem Zusammenhang durch christenfeindliche Äußerungen und Aktivitäten in Erscheinung. Diese stehen mutmaßlich im Zusammenhang mit linksradikalen Tendenzen in der SPD, die der zu diesem Zeitpunkt noch als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz tätige Hans-Georg Maaßen im Oktober 2018 angesprochen hatte.

Auch bei Bündnis 90/Die Grünen sind christenfeindliche Aktivitäten dieser Art zu beobachten:

  • Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) behauptete z.B. im September 2018, dass es sich bei den vorwiegend christlichen Teilnehmern des „Marsches für das Leben“ um „Extremist*innen“ handele.
  • Die parteinahe Heinrich-Böll-Stiftung war 2017 für die Internet-Plattform „Agentin*In“ verantwortlich, die christliche Publizisten wie Alexander Kissler, Birgit Kelle und Matthias Matussek in die Nähe rechtsextremer Positionen rückte. Die Plattform wurde aufgrund von Kritik eingestellt und später unter anderem Dach fortgesetzt.

Laut Angaben christlicher Studentenorganisationen sei im Zuge solcher Delegitimationsversuche die Atmosphäre an Universitäten deutlich antichristlicher geworden“. Christliche Organisationen und Christen würden „unter Generalverdacht gestellt“ oder „pauschal als rechts diffamiert“, u.a. im Zusammenhang mit dem Thema sexuelle Vielfalt.

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Dieser Beitrag wurde durch die Fachgruppe 2 (Lage) des Bundes Sankt Michael erstellt. Er erschier zuerst auf der sehr empfehlenswerten Internetpräsenz des Bundes: BUND SANKT MICHAEL

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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