Samstag, 5. Oktober 2024

AfD-Demo Berlin: Ein Opfer linker Gewalt berichtet

Am 27. Mai habe ich auch an der AfD-Demo teilgenommen. Es war das erste Mal, daß ich bei einer so großen Demonstration dabei war. Bisher war ich nur bei einigen kleineren Demonstrationen. Davor bin ich zuletzt 1989 in der DDR auf die Straße gegangen.

Da die Veranstaltung direkt am Hauptbahnhof begonnen hat, bin ich auch mit dem Zug angereist. Mein AfD-T-Shirt habe ich vorsichtshalber nicht angezogen. Es wurde ja vorher schon mit Gewalt gedroht und ich wollte lieber sicher gehen, falls ich da irgendwo zwischen die Gegendemonstranten geraten sollte.

Die Hinfahrt verlief problemlos. Am Ausgang des Bahnhofs habe ich dann die Polizeikontrollen passiert und schon war ich mitten auf dem Washington-Platz, der schon ganz gut gefüllt war. Nach einigem Suchen, habe ich dann auch meine Bekannten getroffen, mit denen ich mich verabredet hatte. Dazu noch einige andere Leute, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Es herrschte eine fröhliche entspannte Atmosphäre. Die Sonne schien und mit Glück habe ich noch einen der wenigen Plätze im Schatten ergattert. Es war ja gerade 12:00 Uhr und die Hitze war richtig drückend.

Inzwischen hatte sich der Platz schon gut gefüllt, aber es strömten immer mehr Menschen auf den Platz. Deshalb verzögerte sich der Beginn noch einige Minuten. Aber dann ging es los. Es herrschte eine regelrechte Volksfeststimmung. Ein Fahnenmeer aus Schwarz-Rot-Gold.

Es war einfach großartig, zu sehen, wie viele Menschen sich für unser Land einsetzen. Dann kamen die ersten Reden.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Rede von Marie Thérèse Kaiser, eine mutige junge Frau aus Hamburg, die hier ihre erste Rede vor so großem Publikum gehalten hat. Aber auch die anderen Redner haben die Mißstände in unserem Land immer wieder auf den Punkt gebracht. Immer wieder erschallten die Rufe „Merkel muß weg“ und „Wir sind das Volk“.

Nach den ersten vier Rednern ging es dann los auf den Weg zum Brandenburger Tor. Dort sollten dann die anderen Reden stattfinden. Leider gab es unterwegs recht wenig Schatten.

Die Gegendemonstranten haben wir nur aus einer gewissen Entfernung gesehen. Aber ihre Haßparolen waren überall zu hören. Unsere gute Stimmung haben wir uns davon jedoch nicht kaputt machen lassen.

Nachdem wir schon eine ganze Strecke gegangen waren, kamen wir an eine Eisenbahnbrücke. Ich bin noch einen Schritt schneller gegangen, um möglichst schnell in den Schatten zu kommen.

Als ich nach oben blicke, sehe ich, wie eine Flüssigkeit nach unten tropft. Ich dachte, es ist Wasser und ging noch einen Schritt schneller, um nicht so viel abzukriegen. Da war ich auch schon komplett vollgespritzt. Aber es war kein Wasser, sondern Altöl. Dachte ich jedenfalls.

Später stellte sich heraus, daß es eher eine teerartige Substanz war, die durch Lösungsmittel verdünnt wurde. Die genaue Zusammensetzung wird sich erst nach den Untersuchungen der Polizei herausstellen.

Nachdem das Lösungsmittel verdampft war, bildete sich jedenfalls eine teerartige klebrige Masse. Das Zeug war überall, in den Haaren, im Gesicht, an der Kleidung und an Armen und Händen. Ich hatte riesiges Glück, daß ich das Zeug nicht in die Augen gekriegt habe.

Nach dem ersten Schrecken versuchten wir uns wenigsten grob zu reinigen. Viele hilfsbereite Menschen gaben uns Taschentücher, Handtücher und Wasserflaschen. Allein es half nichts, daß klebrige Zeug abzukriegen. Dann führten uns Polizisten an die Seite und wir versuchten unsere Reinigung fortzusetzen.

Nach einer Weile kamen dann auch die Sanitätsfahrzeuge. Allerdings so richtig konnten sie uns auch nicht helfen. Mit Mühe haben wir Gesicht und Hände einigermaßen gereinigt. Mein herzlicher Dank gilt all den Sanitätern, Polizisten und Demonstrationsteilnehmern, die uns so toll geholfen haben.

Währenddessen nahm die Polizei unsere Aussagen auf und versuchte die Ursache herauszufinden. Es stellte sich dann heraus, daß die Substanz von der Seite aus an die Decke der Eisenbahnbrücke gespritzt wurde, von wo es auf uns herab geregnet ist. Die Täter waren natürlich längst verschwunden. Leider hat sie auch niemand von uns gesehen. Insgesamt gab es sieben Betroffene. Es kann jedoch sein, daß noch weitere Menschen etwas davon abgekriegt haben. Eigentlich sollten wir noch auf die Kriminalpolizei warten, die nochmal unsere Aussagen aufnehmen sollten. Allerdings hat das immer länger gedauert, so daß wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof gemacht haben. Die Reden am Brandenburger Tor hatten wir sowieso verpaßt und die ersten Demoteilnehmer kamen auch schon wieder zurück.

Auf dem Rückweg passierte dann etwas, was mich noch mehr schockiert hat, als dieser heimtückische Anschlag. Als wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten, kamen uns ein Radfahrer und mehrere andere Personen entgegen, die uns auf übelste Weise beschimpft haben. Die konnten ganz genau sehen, in welchem Zustand wir waren.

Wir hatten auch keine Sachen an oder bei uns, die uns als AfD-Anhänger ausgewiesen hätten. Unsere Deutschlandfahnen hatten wir der Polizei als Beweismittel übergeben. Sie konnten also nur aus unserem Zustand schließen, daß wir AfD-Anhänger waren. Dazu müssen sie aus ihren Netzwerken schon gewußt haben, daß es einen solchen Anschlag gegeben hat.

Die Opfer eines Anschlags dann derart zu beschimpfen zeigt eine moralische Verkommenheit, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. Konnte man bei den Attentätern noch sagen, es sind einzelne besonders aufgehetzte und fanatisierte Menschen, so zeigt sich hier, daß es ein ganzes Netzwerk von Menschen gibt, die diese Anschläge befürworten oder gar aktiv unterstützen. Und diese Menschen halten sich auch noch für moralisch überlegen.

Dies bestätigte sich später noch. Jemand von uns hatte ein Internetseite gefunden, auf der eine genaue Anleitung vorhanden war, wie man eine solche Substanz mischt und so einen Anschlag durchführt. Es handelt sich um einen regelrechten Reiseführer für Krawalltouristen. Dort waren noch mehr Vorschläge für alle mögliche Arten perfidester Anschläge aufgelistet.

Aber eines haben sie nicht erreicht: uns zu entmutigen. Im Gegenteil: am 3. Oktober sind wir wieder da. Nach dem ersten Schrecken nahmen wir es mit Humor. Am Hauptbahnhof haben wir dann noch gemütlich ein Bier getrunken, während im Hauptbahnhof die Krawalle im Gange waren. Aber das hat uns da nur noch am Rande interessiert. Nachdem die Polizei die Sache im Bahnhof geklärt hatte, sind wir dann mit der Bahn nach Hause gefahren.

Die nächste Überraschung erwartete mich zu Hause. Als ich die Tagesthemen eingeschaltet habe, war von „weitgehend friedlichen“ Protesten gegen die AfD die Rede. Obwohl… überrascht war ich nicht wirklich.

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PP-Redaktion
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