Sonntag, 17. November 2024

Tausende #StopptDenHass-Aktivisten schrien: „Ganz Berlin hasst die AfD!“

(David Berger) Eigentlich sollte dieser Artikel „Ein Sonntag Nachmittag in Merkels Streichelzoo“ heißen, denn das meiste, was man gestern bei den Gegendemonstranten der AfD-Demo beobachten konnte, war eher peinlich-harmlos als irgendwie gefährlich.

Und damit meine ich gar nicht die „Omas gegen die AfD“, die gestern als Mädchen-Combo vor dem Brandenburger Tor posierten und irgendwie an die Graue-Panther-Bewegung meiner Jugend erinnerten.

Nein, es waren die vielen jungen Menschen, denen man deutlich ansah, wie anstrengend das Leben in der linken Berliner Subkultur ist: Die harmloseren mit Alkoholproblem, die anderen seit ihrem 14. Lebensjahr dauerdruff, entsprechend groß die Augenringe, krank wirkende, bleich-häutige Gesichter und ausgezehrte Körper. In Ihrem Gehabe angestrengt queer und genderfluid. Das arme, aber sexy Großstadtleben ist für junge Menschen, die eigentlich vom Land kommen und nur durch die monatliche Finanzspritze ihrer Merkel wählenden Eltern aus Kleinhützelstücht ihr Leben im „gentrifizierten“ Berlin irgendwie auf die Reihe kriegen, nicht so leicht wegzustecken.

Symbolisch für all diese steht vielleicht jener junge langhaarige Mann, der am Brandenburger Tor auf das Dach der Bühne kletterte und allen den Fuck-Finger zeigte, während AfD-Chef Gauland ungeheurer Weise forderte, alle bei uns herum-messernden „Gäste“ vor die Türe zu setzen.

Während #Gauland fordert, alle „Gäste“ vor die Türe zu setzen, klettert diese junge Mann auf das Dach der Bühne & zeigt den?Er kletterte nach wenigen Min wieder runter in die Hände der @polizeiberlin #Berlin #B2705 #AfD pic.twitter.com/GF4hrjHwrh

— Jürgen Klöckner (@herrkloeckner) May 27, 2018

Und unter all den Gegendemonstranten hinter dem Brandenburger Tor und im Tiergarten tausende an Touristen, die sich in die Demo verlaufen haben. Und es hier toll finden: alles, wie in ihrem Reiseführer beschrieben. Nazis, Trabi go home und junge zugekiffte Menschen, die Woodstock nachspielen wollen.

Die Direktübertragung von RT Deutsch gab ein beeindruckendes Bild dieser Melange und erklärt die von der dpa in journalistisch unverantwortlicher Weise hinausposaunten Teilnehmerzahlen: Schon alleine, dass man die der Gegendemonstranten zwischen 25.000 und 75.000 angibt, zeigt wie zuverlässig und sauber man dort arbeitet. Es bleibt abzuwarten, wann die Bessermenschenmedien mal ebenso aus den 75.000 750.000 Gegendemonstranten machen …

Also auch bei der dpa: Streichelzoo! Aber es gab eben noch die andere Seite: Es gab hassverzerrte Gesichter und wütendes Geschrei bei einzelnen, aber besonders auch dort, wo sich Gruppen mit von einer „Nazi“-Phobie neurotisch Getriebenen zusammenfanden.

Eine Bekannte berichtete mir gestern Abend noch: „Wir waren am Bahnhof Friedrichstraße, da waren sie und haben uns angebrüllt: ‚GANZ Berlin hasst die AfD!`. Wir schnell rein in die S-Bahn und zum Hauptbahnhof. Dort waren Sie zuhauf. Wieder dieselben Rufe. Dann haben sie angefangen mit Bierflaschen gegen uns zu werfen. Ich war nur froh, dass ich durch war und ab ins Taxi. Es war eine regelrechte Jagd.“

Am Bahnhof Friedrichstraße kommt es noch zu kleineren Scharmützeln. @morgenpost pic.twitter.com/0npodLUCyg

— Alexander Dinger (@AlexanderDinger) May 27, 2018

Kleinere Scharmüzel kann man das nicht mehr nennen, was sich dann am Hauptbahnhof nach zahlreichen Augenzeugenangaben zugetragen hat. Einer der dort war, sagt:

„Was nicht erwähnt wurde ist, dass die Antifa auf den Rückweg am Hauptbahnhof schon bereit stand und das mit vermutlich weit über 1000 Leuten, dort wurden sich regelrechte Schlachten mit der Polizei geliefert und AfD-Demonstranten die nicht vorgewarnt waren, wurden beleidigt, Fahnen wurden entrissen und mehrere wurden auch körperlich angegriffen. Ich weiß es, da ich selbst dort war. es mit eigenen Augen gesehen habe und so ganz nebenbei wurde auch mir eine Fahne gewaltsam entrissen. Das fand alles nach der offiziellen AfD-Demonstration statt.“

Bereits zuvor war einer der Gegendemonstranten ausgeflippt und hatte Altöl von einer Brücke (die offensichtlich von der Polizei auch nicht ausreichend gesichert war?) auf Demonstranten gekippt.

?‼?? #Germany: Yesterday at the AFD rally in #Berlin! Peaceful citizens, patriots and members of the #AfD were sprayed with flammable oil by the left-wing extremist #Antifa! This is Merkel's 2018 pic.twitter.com/23ziZbZkTk

— Onlinemagazin (@OnlineMagazin) May 28, 2018

Weitere Fälle werden sicher im Verlauf der kommenden Tage auftauchen. Dass die Hassaktivisten damit im linken Lager zum Helden werden und im Ernstfall auf die Nachsicht der Justiz und die moralische Unterstützung unserer Medien hoffen dürfen, ist nichts Neues.

Aber dass das alles unter dem Hashtag #StopptDenHass läuft und sich keiner darüber wundert, zeigt dass Deutschland nicht nur ein moralisches, sondern auch ein ziemlich heftiges intellektuelles Problem hat.

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?‼?? #Germany: While thousands of citizens, patriots and members of the #AfD peacefully protested in #Berlin against the #Merkel regime, they were thrown by the #ANTIFA with bottles, firecrackers and stones, and also sprayed with flammable liquids. THIS IS GERMANY 2018! pic.twitter.com/F0VIDqsAuc

— Onlinemagazin (@OnlineMagazin) May 27, 2018

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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