Donnerstag, 21. November 2024

AfD gleichauf mit SPD: Dreikampf um Platz 2 bei Landtagswahl in Bayern

Kein halbes Jahr mehr bis zur Landtagswahl in Bayern. Was bis dahin noch alles passieren wird, weiß natürlich kein Mensch, aber einige Entwicklungen zeichnen sich schon jetzt deutlich ab. Zum Beispiel dass die CSU ihre absolute Mehrheit wahrscheinlich verlieren wird und dass es einen engen Dreikampf um Platz 2 geben könnte. Ein Gastbeitrag von Jürgen Fritz

Bayern ist CSU-Land. Das weiß jedes Kind. Das war schon immer so. Derzeit sitzen unter den 180 Landtagsabgeordneten im Maximilianeum in München 101 CSU-Abgeordnete. Doch mit der Alleinregierung könnte noch dieses Jahr Schluss sein. Am 14. Oktober kommt es zur 18. bayerischen Landtagswahl und die CSU, die beim letzten Mal auf knapp 48 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen kam, liegt aktuell laut INSA nur noch bei 42 Prozent.

Das würde nicht reichen für eine absolute Mehrheit der Sitze. Dafür bräuchte es vermutlich mindestens 47 Prozent der Stimmen. Da die Linkspartei mit ca. 3 Prozent und weitere sonstige Parteien, zusammen ebenfalls bei ca. 3 Prozent liegend, den Einzug ins Landesparlament kaum schaffen dürften, fallen ihre Stimmen bei der Berechnung der Sitzverteilung quasi raus, so dass es keiner 50 Prozent + X, sondern nur ca. 47 Prozent der Stimmen bedarf, um eine Mehrheit im Parlament zu haben. Zwischen 42 und 47 ist aber ein großer Unterschied. Das wird auf jeden Fall sehr schwer für die CSU, die bei den letzten 13 Landtagswahlen 12 mal die absolute Mehrheit errang (2008 unter Beckstein fehlten ihr 2 Sitze).

Der Dreikampf um Platz 2

Besonders interessant dürfte aber auch werden, wer es auf Platz 2 schaffen wird. Und siehe da, hier deutet sich inzwischen sogar ein Dreikampf an. Die SPD wird aller Voraussicht nach herbe Verluste einfahren und von knapp 21 Prozent deutlich zurückfallen. Nach derzeitigem Stand könnte die Migranten-, EU- und Schuldenvergemeinschaftungspartei nur noch mit 13 Prozentrechnen. Ebenfalls bei 13 Prozent stehen aktuell deren beste Freunde die Grünen. Für diese wäre das, von 8,6 Prozent kommend, ein phantastisches Ergebnis, etwa die Hälfte mehr als beim letzten Mal 2013.  Doch der ganze große Wahlgewinner werden sie mit diesem beachtlichen Plus noch lange nicht sein. Dieser steht nämlich im Grunde schon jetzt fest.

Die AfD wird von Null in den zweistelligen Bereich regelrecht emporschießen. Derzeit dürften die Alternative für Deutschland ebenfalls mit 13 Prozentrechnen. Das heißt, SPD, Grüne und die AfD liegen etwa gleichauf. Wer von diesen dreien im Oktober die Nase vorn haben wird, verspricht sehr eng und damit sehr spannend zu werden. Sollte die AfD sowohl die Grünen als auch die SPD hinter sich lassen – und bei ihr zeigt der Trend am klarsten nach oben, bei der SPD sogar weiter bergab -, dann käme das wohl einer Sensation gleich. Die AfD in einem westdeutschen Landesparlament eines großen Bundeslandes auf Platz 2.

Ergebnisse im Überblick

Gute Chancen in den bayerischen Landtag einzuziehen haben ferner die FDP, die aktuell bei ca. 7 Prozent steht, und die Freie Wähler Bayern (FW) mit 6 Prozent. Für die Linkspartei (SED-Nachfolger), die bei ca. 3 Prozent festhängt, dürfte es wieder nicht reichen und für die restlichen Kleinparteien, die aktuell zusammen auf ebenfalls 3 Prozent kommen ohnehin nicht. Hier das Ganze im Überblick.

  1. CSU: 42 %
  2. AfD: 13 %
  3. GRÜNE: 13 %
  4. SPD: 13 %
  5. FDP: 7 %
  6. FW: 6 %
  7. LINKE: 3 %
  8. Sonstige: 3 %

2018-04-21

Umfrage von INSA für die Bild, durchgeführt vom 17.04. – 20.04.2018, 1.004 Befragte, Grafik: (c) Jürgen Fritz

Gewinne und Verluste gegenüber 2013

  1. AfD: + 13 %
  2. GRÜNE: + 4,4 %
  3. FDP: + 3,7 %
  4. LINKE: + 0,9 %
  5. FW: – 3 %
  6. Sonstige: – 5,7 %
  7. CSU: – 5,7 %
  8. SPD: – 7,6 %

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Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von JÜRGEN FRITZ. Mehr zu ihm aus unserer GASTAUTOREN-Seite

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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