(David Berger) Brexit-Gegner in London, Brüssel und Berlin versuchen den rätselhaften Fall des mutmaßlichen Giftanschlags auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal nun für ihre Eigeninteressen zu instrumentalisieren.
Wenn Journalisten und Medien von Geheimdiensten und Politikern eine Story serviert wird, die allzu viele Leerstellen und unerklärliche Rätsel hat, ist die erste Frage, die sich ein guter Journalist zu stellen hat:
Cui bono? Wer zieht Nutzen aus dieser Geschichte?
Das hätten die Journalisten beim Fall Skripal eigentlich tun müssen. Der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) hat vor einigen Tagen in einem Interview gesagt, hier werde verantwortungslos eine Krise losgetreten. Und dies nicht auf der Basis von gesicherten Wissen, sondern unter Grundlage einer Beweiskette, die auf einer Annahme nach der anderen beruht. Eine Annahme werde mit einer anderen begründet. Solches Vorgehen sei unmöglich für demokratische Gesellschaften.
https://youtu.be/_7MSvuTINOo
Nachdem auch nach diesen Warnungen eines erfahrenen Politikers unsere Qualitätsjournalisten noch immer peinlich die Frage mieden, wer denn ein besonderes Interesse an dem Konstrukt Skripal haben könnte, wird dies aufgrund von Politiker-Aussagen immer klarer.
Dass es vor allem darum ging, die EU noch stärker von Russland zu isolieren, war von Anfang an klar. Aber mit welcher Absicht?
Mit der von ihm bekannten Chuzpe hat der immer unglücklicher agierende Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble nun die Katze aus dem Sack gelassen:
Er hoffe, dass die Briten nun – nach dem Fall Skripal – Abstand vom Brexit nehmen würden.: „Ich habe durchaus noch Hoffnung, dass die Briten in der EU bleiben“.
Damit wird auch klar, warum sich die britische Premierministerin und Brexit-Gegnerin Theresa May in dem Fall mehr als engagiert zeigte. Im Fall Skripal sah sie für sich offensichtlich die letzte Hoffnung, ihren Kopf zu retten. Und hatte Erfolg: „Im Fall Skripal schart sie aber nun Kritiker und Verbündete um sich“, schreibt die Welt über May.
Der Fall Skripal zeigt nicht nur, dass sich offensichtlich auch britische Politiker leicht manipulieren lassen. Es offenbart in erschreckender Weise zudem den moralischen Zustand der deutschen Außenpolitik und der Europäische Union: Um die ohnehin dem Tod geweihte EU zu retten, ist man sogar bereit, die Gefahr einer schweren Krise im Verhältnis zu Russland, ja sogar eines Krieges in Kauf zu nehmen.
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